29.08.2017 18:29:45

MÄRKTE EUROPA/Die 200-Tage-Linien brechen weg

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Nordkorea-Krise und der feste Euro haben die europäischen Börsen am Dienstag weiter gedrückt. Der Dax fiel um 1,5 Prozent auf 11.946 Punkte, damit markierte er den tiefsten Schlussstand seit fünf Monaten. Der etwas weniger währungsabhängige Euro-Stoxx-50 gab um 1 Prozent auf 3.388 Punkte nach. Dabei brachen sowohl der DAX als auch der marktbreite europäische Stoxx-600-Index ihre 200-Tage-Linien.

   "Ohne schnelle Rückkehr über die 200-Tage-Linien bleibt die Lage eingetrübt", sagte ein Marktteilnehmer. Im DAX liegt sie bei knapp über 12.000 Punkten.

   Einerseits ist die Risikoaversion groß, nachdem eine nordkoreanische Rakete über Japan geflogen ist. Geld floss ins Gold, die Feinunze stieg zeitweise bis auf 1.326,08 Dollar, den höchsten Stand seit November. Auch die Industriemetalle waren weiter gefragt.

   Andererseits waren aber nicht die klassischen Krisenwährungen gesucht, sondern der Euro. Er stieg nicht nur gegen den Dollar, sondern er zog auch gegen den Schweizer Franken etwas an. "Der Markt setzt weiter auf eine Normalisierung der Geldpolitik in der Eurozone", sagte ein Händler. In den USA verstärkte dagegen Hurrikan "Harvey" den Eindruck, dass die Geldpolitik vorerst locker bleibt.

   Von den Zuflüssen in den Euro profitierten der Geldmarkt und der Anleihenmarkt. Am Anleihenmarkt fiel die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf 0,34 Prozent und näherte sich so wieder der Nulllinie an.

Prosieben senkt Ausblick für Werbemarkt Prosieben hat den Ausblick für den TV-Werbemarkt in Deutschland gesenkt und erwartet ihn 2017 nur noch auf dem Niveau des Vorjahres. Die Aktie erlitt einen massiven Kurseinbruch von 14,5 Prozent. "Hier kommt alles zusammen", sagte ein Händler. Er verwies darauf, dass Goldman Sachs nach der Prosieben-Warnung seine Kaufempfehlung zurückgezogen hat und auch andere Analysten schwer enttäuscht seien.

   "Man traut dem Unternehmen nicht mehr richtig, dass sie ihre Prognosen auch im Griff haben", sagte der Händler. Die Aktie der RTL-Group wurde gleich mitverkauft und schloss 5 Prozent im Minus, Stroeer verloren 4,1 Prozent.

   Der europäische Medienindex fiel um 1,9 Prozent, dicht gefolgt von den Versicherern, deren Index um 1,6 Prozent abgab. Die Versicherer litten weiter unter den Hurrikan-Schäden in Texas. Im DAX verloren Munich Re 1,5 Prozent, Hannover Rück gaben im MDAX 1,9 Prozent ab. In Zürich fielen Swiss Re um 1,7 Prozent.

Niedrigere Prognose schickt ADVA in den Keller Der Netzwerkausrüster Adva Optical hat wegen einer unerwartet schwachen Auftragslage seine Umsatz- und Ergebniserwartung für das dritte Quartal gesenkt. Der Kurs brach um 27,5 Prozent ein.

   Gegen den Trend sehr fest wurden RATIONAL gehandelt. Der Küchenkonzern gewann 3,7 Prozent auf den neuen Rekordstand von 547,65 Euro, nachdem die Analysten von Berenberg die Aktien mit einem Kursziel von 610 Euro zum Kauf empfohlen hatten.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.388,22 -32,81 -1,0% +3,0% Stoxx-50 3.000,95 -27,72 -0,9% -0,3% Stoxx-600 368,42 -3,87 -1,0% +1,9% XETRA-DAX 11.945,88 -177,59 -1,5% +4,1% FTSE-100 London 7.337,43 -64,03 -0,9% +2,7% CAC-40 Paris 5.031,92 -47,82 -0,9% +3,5% AEX Amsterdam 510,03 -4,73 -0,9% +5,6% ATHEX-20 Athen 2.159,16 -41,34 -1,9% +24,0% BEL-20 Brüssel 3.846,60 -37,94 -1,0% +6,7% BUX Budapest 37.639,62 -457,97 -1,2% +17,6% OMXH-25 Helsinki 3.811,96 -38,20 -1,0% +3,6% ISE NAT. 30 Istanbul 136.010,29 +134,53 +0,1% +42,4% OMXC-20 Kopenhagen 1.002,01 -8,69 -0,9% +13,4% PSI 20 Lissabon 5.129,52 -18,15 -0,4% +9,2% IBEX-35 Madrid 10.192,60 -93,30 -0,9% +9,0% FTSE-MIB Mailand 21.408,62 -317,59 -1,5% +11,3% RTS Moskau 1.066,02 -2,73 -0,3% -7,5% OBX Oslo 654,53 -5,44 -0,8% +6,0% PX-GLOB Prag 1.337,22 -19,82 -1,5% +11,6% OMXS-30 Stockholm 1.520,90 -15,98 -1,0% +0,2% WIG-20 Warschau 2.497,58 -33,73 -1,3% +28,2% ATX Wien 3.168,82 -34,27 -1,1% +21,0% SMI Zürich 8.814,54 -49,69 -0,6% +7,2%

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.15 Uhr Mo, 17.17 Uhr % YTD EUR/USD 1,2024 +0,38% 1,1979 1,1962 +14,3% EUR/JPY 131,14 +0,53% 130,46 130,64 +6,7% EUR/CHF 1,1404 -0,11% 1,1416 1,1425 +6,5% EUR/GBP 0,9294 +0,45% 0,9252 1,0804 +9,0% USD/JPY 109,05 +0,12% 108,91 109,21 -6,7% GBP/USD 1,2937 -0,08% 1,2947 1,2926 +4,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,97 46,57 -1,3% -0,60 -19,4% Brent/ICE 51,65 51,89 -0,5% -0,24 -12,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.316,44 1.309,27 +0,5% +7,17 +14,3% Silber (Spot) 17,53 17,45 +0,5% +0,08 +10,1% Platin (Spot) 1.001,95 990,00 +1,2% +11,95 +10,9% Kupfer-Future 3,08 3,06 +0,4% +0,01 +22,0% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/hru/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   August 29, 2017 11:58 ET (15:58 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 58 AM EDT 08-29-17

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