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24.06.2020 12:53:40

MÄRKTE EUROPA/Deutlicher Rücksetzer - Covid-19-Sorgen dominieren

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen am Mittwochmittag die Verluste weiter aus. Nachdem am Dienstag die Einkaufsmanagerindizes aus Europa auf breiter Front positiv überrascht und für Rückenwind gesorgt hatten, ist nun auch der Ifo-Geschäftsklimaindex in Deutschland oberhalb der Markterwartung ausgefallen. Er entwickelt aber keinen positiven Impuls an den Börsen mehr.

Zum einen dürften einige Akteure nach den guten Daten vom Vortag damit schon gerechnet haben, zum anderen gelten viele gute Nachrichten wie das Hochfahren der Wirtschaft nach dem Einbruch zwischen März und Mai an den Börsen bereits als eingepreist. Die zuletzt positiven Konjunkturdaten bergen zudem das Risiko aus Marktsicht, dass die geld- und fiskalpolitischen Impulse zukünftig kleiner ausfallen könnten.

Neuinfektionen in den USA beunruhigen

Hinzu kommt, dass die Sorgen vor weiteren Wellen von Covid-19-Ausbrüchen wieder zunehmen, wie unter anderem in einigen US-Bundesstaaten zu beobachten. Und in Deutschland schüre Gütersloh die Sorgen, heißt es. Der DAX verliert 2,1 Prozent auf 12.260 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,8 Prozent auf 3.244 Zähler zurück.

"Die Anleger sind verunsichert und fürchten eine zweite Pandemie-Welle", sagt ein Händler. Gesucht sind vermeintlich sichere Häfen. Der Goldpreis steigt weiter auf 1.778 Dollar je Feinunze. Das ist der höchste Stand seit 2012.

Reise- und Freizeitaktien liegen wieder mit an der Spitze der Verlierer. "Schon die Diskussion um eine Verlängerung der Einreiseverbote für US-Amerikaner zeigt, dass es bis zur Normalisierung noch ein weiter Weg ist", sagt ein Händler. "Für die Touristik wäre ein anhaltender Einreisestopp für Amerikaner klar negativ", ergänzt er. Der Stoxx-Index der Reise- und Freizeitaktien fällt um 2,8 Prozent.

Wirecard auf der Suche nach Boden

Im DAX halten wieder Wirecard die rote Laterne mit einem Minus von 16 Prozent bei hoher Volatilität. Die Lage sei weiterhin "unübersichtlich", heißt es im Handel. Die Finanzaufsicht Bafin hat ihre Anzeige wegen Marktmanipulation gegen Wirecard erweitert. "Die Ad-hoc-Mitteilung der Wirecard AG vom 22. Juni 2020 verstärkt den Verdacht, dass die bilanzielle Darstellung zu Umsatzerlösen und Vermögensgegenständen in den Geschäftsberichten (...) unrichtig war", so die Begründung.

Dialog Semiconductor legen dagegen um 7,5 Prozent zu. Das Halbleiterunternehmen hat die Prognose erhöht - wegen guter Nachfrage unter anderem nach Tablets und Notebooks. "Das zeigt einmal mehr, dass der Technologie- und auch der Halbleiterbereich zu den Gewinnern der Krise gehören", sagt ein Teilnehmer. Im Sog von Dialog verteuern sich Ams in Zürich um 8,5 Prozent - hier stützt auch eine Hochstufung durch JP Morgan.

Siemens verstärkt ihren Geschäftsbereich Digital Industries mit dem Zukauf eines britischen Technologie-Startups. "Die Umgestaltung wird konkreter", sagt ein Marktteilnehmer. Siemens will so Kunden aus der Halbleiterindustrie bei der Überwindung von Problemen wie Fertigungsfehlern, Software- und Hardware-Fehlern, frühzeitigem Geräteausfall oder böswilligen Cyberangriffen unterstützen. Siemens tendieren 1,4 Prozent leichter.

LEG mit Kapitalerhöhung

Medigene liegen 2,4 Prozent höher, getrieben von der Genehmigung einer klinischen Studie. Die Spekulation um eine Übernahme durch VW treibt derweil Europcar. Der Kurs gewinnt 7,8 Prozent. VW erwägt einem Agenturbericht zufolge den Rückkauf des 2006 veräußerten Autovermieters.

Als "business as usual" wird im Handel bezeichnet, dass LEG Immobilien nach dem Portfoliozukauf Anfang der Woche nun Geld am Kapitalmarkt eingesammelt hat. Die bereits erwartete Kapitalerhöhung wurde zum Stückpreis von 115 Euro bei Investoren platziert - gut 4 Euro unter dem Schlusskurs des Vortages. LEG geben um 3 Prozent nach.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.239,53 -1,80 -59,30 -13,50

Stoxx-50 3.006,46 -1,69 -51,73 -11,65

DAX 12.260,10 -2,11 -263,66 -7,46

MDAX 25.805,42 -1,39 -363,41 -8,86

TecDAX 2.957,50 -1,45 -43,45 -1,91

SDAX 11.473,06 -1,20 -138,98 -8,30

FTSE 6.176,63 -2,27 -143,49 -16,21

CAC 4.931,26 -1,72 -86,42 -17,51

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,44 0,00 -0,68

US-Zehnjahresrendite 0,71 -0,01 -1,97

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:31 Di, 17:31 % YTD

EUR/USD 1,1305 -0,04% 1,1318 1,1326 +0,8%

EUR/JPY 120,43 -0,02% 120,65 120,55 -1,2%

EUR/CHF 1,0675 -0,12% 1,0682 1,0692 -1,7%

EUR/GBP 0,9028 -0,11% 0,9050 0,9046 +6,7%

USD/JPY 106,53 +0,04% 106,59 106,43 -2,1%

GBP/USD 1,2522 +0,07% 1,2508 1,2523 -5,5%

USD/CNH (Offshore) 7,0623 +0,02% 7,0598 7,0534 +1,4%

Bitcoin

BTC/USD 9.366,26 -2,84% 9.644,51 9.655,26 +29,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 39,63 40,37 -1,8% -0,74 -32,0%

Brent/ICE 42,01 42,63 -1,5% -0,62 -33,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.776,74 1.767,55 +0,5% +9,19 +17,1%

Silber (Spot) 17,92 17,85 +0,4% +0,07 +0,4%

Platin (Spot) 829,65 834,50 -0,6% -4,85 -14,0%

Kupfer-Future 2,64 2,66 -0,6% -0,02 -6,1%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

June 24, 2020 06:53 ET (10:53 GMT)

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