14.11.2018 09:53:47
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MÄRKTE EUROPA/DAX gibt Vortagesgewinn ab - Sorgen um Italien belasten
FRANKFURT (Dow Jones)--Leichter zeigen sich Europas Aktienmärkte am Mittwoch im frühen Handel. Die Rally vom späten Vorabend ist damit wieder verpufft. Zunächst gut klingende Nachrichten in Sachen Brexit werden wieder nüchterner gesehen. Dazu sieht es im Haushaltsstreit der EU mit Italien nach einer Verschärfung aus und in den USA ist die von vielen herbeigesehnten Erholung der FAANG-Aktien um Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Google am Dienstag ausgeblieben. Für Verunsicherung sorgt daneben der zuletzt noch beschleunigte Verfall der Ölpreise.
Auch das deutsche BIP missfällt: Es ist im dritten Quartal zum Vorquartal erstmals seit 2015 wieder geschrumpft. Im Jahresvergleich wuchs die Wirtschaftsleistung um 1,1 Prozent, schwächer als mit 1,3 Prozent erwartet. Neue Daten aus China sind gemischt ausgefallen. Positiv ist aber zu vermerken, dass sich Investitionen und Industrieproduktion wieder leicht beschleunigt haben. Für frische Impulse von Konjunkturseite könnten am Nachmittag neue Inflationsdaten aus den USA sorgen.
Der DAX fällt um 1,2 Prozent auf 11.333 Punkte und ist damit auch charttechnisch an der 11.400er-Marke gescheitert. Der Euro-Stoxx-50 verliert ebenfalls 1,2 Prozent nach auf 3.185 Zähler. Der FTSE MIB in Mailand kommt um 1,8 Prozent noch stärker zurück.
Problematisch für den Markt werten Händler die Fülle an Informationen: "Kein Investor kann an solchen Tagen behaupten, diese Gemengelage aus Politik, Konjunktur, Zins- und Devisenbewegungen plus Berichtssaison in einem einzigen Kurs einzupreisen", sagt ein Stratege.
Italienische Renditen steigen stark
Beim Brexit liegt nun zwar ein Vertragsentwurf vor, offen ist aber, ob er vom Parlament in London akzeptiert wird. Am Nachmittag will das britische Kabinett den Verhandlungsentwurf prüfen, ebenso die Botschafter der verbleibenden 27 EU-Staaten.
Das britische Pfund hat zwischenzeitliche Gewinne teils wieder abgegeben, es kostet 1,2986 Dollar, verglichen mit annähernd 1,3050 Dollar im Hoch am Vortag.
Mehr Tragweite habe aktuell der Haushaltsstreit mit Italien, da er den gesamten Euroraum betreffe, heißt es im Handel. Hier gebe es eine Verhärtung der Situation, nachdem sich die Regierung in Rom "überzeugt von der Sinnhaftigkeit ihrer extremen Neuverschuldung von 2,4 Prozent gezeigt" habe, so eine Stimme. Damit biete sie nicht einmal Ansatzpunkte für Verhandlungen mit der EU, die nicht mehr als 0,8 Prozent tolerieren will.
Die Rendite der italienischen Zehnjahresanleihen steigt um 9 Basispunkte auf 3,54 Prozent - ein klares Stresssymptom. Der damit einhergende Kursverfall der Anleihen belastet auch Bankaktien, vor allem jene aus Italien. Der Stoxx-Bankenindex verliert 1,3 Prozent. Die Lage um Italien lastet auch weiter auf dem Euro. Er zeigt sich vom Rücksetzer der vergangenen Woche nur leicht erholt und liegt mit 1,1285 Dollar deutlich unter dem frühen Tageshoch um 1,1320.
Berichtssaison tobt - Wirecard stark unter Druck
Die schwächelnde Wirtschaft drückt die Ölpreise weiter nach unten. Brentöl kostet nur noch 65,27 Dollar, über 6 Prozent weniger als zur gleichen Vortageszeit. Profitieren können davon weiter Fluglinienaktien. So gewinnen Lufthansa 1,9 und Air France KLM und 2,5 Prozent. Autowerte halten sich besser als der Markt, gestützt von Spekulationen, dass die von US-Präsident Trump angedachten Strafzölle auf Autoimporte womöglich nicht kommen werden.
Bei den Einzelunternehmen gibt es erneut eine Flut an Geschäftszahlen zu verarbeiten. Der Ausblick bremst laut Händlern die Stimmung für Merck, der Kurs fällt um 1,2 Prozent. Statt mit 5 bis 5,40 Euro Gewinn je Aktie rechnet Merck nun nur noch mit 5 bis 5,30 Euro.
Klares Schlusslicht im DAX sind Wirecard mit einem Minus von 6,6 Prozent. Händler sprachen am Morgen noch von "gemischt ausgefallenen" endgültigen Zahlen des Bezahldienstleisters. Auf den Kurs drückten unter anderem die Wachstumsraten des Transaktionsvolumens, die verglichen mit dem ersten Halbjahr zurückgegangen seien, heißt es im Handel.
Gute Zahlen haben die Versorger vorgelegt. Eon legen 1 Prozent zu. Hier haben die bereinigten Gewinnkennziffern die Erwartungen übertroffen und der Ausblick liegt in der oberen Hälfte des bisherigen Ausblicks. RWE steigen um 0,6 Prozent.
Starke Zahlen hat der weltgrößte Container-Schiffer Moeller-Maersk vorgelegt. Der Kurs Aktien zieht um knapp 1 Prozent an. Der Gewinnausblick wurde trotz vorsichtiger Kommentare mit Blick auf den Handelsstreit USA-China bekräftigt.
Kursdebakel bei Shop-Apotheke
Bechtle fallen im TecDAX um 5,9 Prozent trotz guter Zahlen. Hier belaste weiter der Verkaufsüberhang in allen Technologieaktien, heißt es im Handel. Auch Aktien wie RIB Software, Aixtron und S&T verlieren stärker.
Ein Kurseinbruch von 16 Prozent erleidet die Aktie von Shop-Apotheke nach einer Gewinnwarnung. Das Unternehmen sieht die bereinigte operative Gewinnmarge nur noch bei bis zu minus 2 Prozent nach bislang in Aussicht gestellten minus 0,5 Prozent.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.183,44 -1,28 -41,38 -9,15
Stoxx-50 2.931,08 -1,11 -32,77 -7,77
DAX 11.331,81 -1,22 -140,41 -12,28
MDAX 23.843,01 -1,05 -253,93 -9,00
TecDAX 2.549,22 -2,23 -58,15 0,80
SDAX 10.715,82 -1,54 -167,96 -9,85
FTSE 6.982,51 -1,01 -71,25 -8,25
CAC 5.032,09 -1,37 -69,75 -5,28
Bund-Future 160,29 -0,07 2,62
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:57 Di, 17:10 % YTD
EUR/USD 1,1283 -0,14% 1,1295 1,1279 -6,1%
EUR/JPY 128,49 -0,05% 128,66 128,50 -5,0%
EUR/CHF 1,1373 -0,01% 1,1375 1,1376 -2,9%
EUR/GBP 0,8699 +0,37% 0,8694 0,8675 -2,2%
USD/JPY 113,86 +0,04% 113,90 113,97 +1,1%
GBP/USD 1,2972 -0,49% 1,2991 1,3008 -4,0%
Bitcoin
BTC/USD 6.361,82 +0,2% 6.365,90 6.355,10 -53,4%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 J. -0,62 -0,61 -0,01
Deutschland 10 J. 0,39 0,41 -0,04
USA 2 Jahre 2,90 2,89 1,00
USA 10 Jahre 3,14 3,14 0,73
Japan 2 Jahre -0,15 -0,14 -0,01
Japan 10 Jahre 0,10 0,11 0,06
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 55,48 55,69 -0,4% -0,21 -4,5%
Brent/ICE 65,57 65,47 +0,2% 0,10 +3,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.200,92 1.202,30 -0,1% -1,39 -7,8%
Silber (Spot) 13,98 14,00 -0,1% -0,02 -17,5%
Platin (Spot) 833,20 839,50 -0,8% -6,30 -10,4%
Kupfer-Future 2,68 2,69 -0,4% -0,01 -20,1%
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/gos
(END) Dow Jones Newswires
November 14, 2018 03:54 ET (08:54 GMT)
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AIXTRON SE | 12,04 | 2,25% |
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RWE AG (spons. ADRs) | 29,60 | 0,68% |
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