06.04.2021 18:08:40
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MÄRKTE EUROPA/DAX auf Rekordkurs - Umfeld bleibt günstig
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Auch die erneuten Diskussionen um neue oder verschärfte Lockdowns haben die Hausse-Stimmung an den europäischen Aktienmärkten am Dienstag nicht trüben können. Der DAX blieb auch nach dem langen Osterwochenende auf Rekordkurs. Er gewann 0,7 Prozent und ging mit 15.213 Punkten so hoch wie nie zuvor aus einer Sitzung, nachdem er im frühen Geschäft mit 15.312 Punkten auch ein neues Allzeithoch markiert hatte. Der Euro-Stoxx-50 zog um 0,6 Prozent auf 3.970 Punkte an.
Die Hoffnung auf eine kräftige Konjunkturerholung nach dem Pandemie-Ende trieb vor allem die Rohstoff- und Reise-Aktien nach oben. Der europäische Stoxx-Index der Reiseaktien stieg um 1,8 Prozent, der Index der so genannten Basic Resources legte ebenfalls um 1,8 Prozent zu.
Die Aussichten bleiben laut Marktteilnehmern günstig: "Wegen seines Schwerpunkts im Bereich zyklischer Werte hat der DAX im internationalen Indexvergleich noch weiteres Aufholpotenzial", sagte Carsten Mumm, Chefvolkswirt des Bankhauses Donner & Reuschel. Der globale Aufschwung werde sich auch 2022 fortsetzen.
Credit Suisse zieht Konsequenzen aus Archegos-Affäre
Im Blick standen Credit Suisse. Die Bank hat im Zusammenhang mit dem Kollaps des Hedgefonds Archegos eine Dividendenkürzung und personelle Konsequenzen angekündigt. Credit Suisse war als Prime Broker für den in eine Schieflage geratenen Hedgefonds aktiv. Die Verluste gaben die Schweizer mit 4,4 Milliarden Franken an. Wirklich unerwartet kam das nicht - die Aktie notierte um den Schlussstand vom Donnerstag und gab schließlich um 0,4 Prozent nach.
Im DAX stiegen VW um 2,2 Prozent. SAP gewannen 2 Prozent. Im Handel wurde auf Medien-Berichte verwiesen, laut denen die Google-Mutter Alphabet bei ihrer Finanz-Software vom US-Anbieter und SAP-Wettbewerber Oracle zu den Walldorfern wechseln werde. Fresenius legten um 1,8 Prozent zu. Die Commerzbank hat das Ziel auf 46 Euro erhöht, die Aktien notierten mit 38,48 Euro noch deutlich darunter.
Borussia Dortmund gaben im SDAX um 3,8 Prozent nach. Grund war die Niederlage gegen Eintracht Frankfurt, womit das Erreichen der Champions League für die Schwarz-Gelben in der kommenden Saison in weite Ferne rückte.
Erneuerbare Energien geraten in Gegenwind
Nordex fielen um 6,5 Prozent. Ein Händler sprach von aufkommenden Gewinnmitnahmen, nachdem der Kurs am Morgen auf den höchsten Stand seit fünf Jahren gestiegen war. Auch Vestas (-4,1%) und Siemens Energy (-3,4%) gerieten unter Druck. In den USA sollen sich erste Republikaner dem Infrastrukturpaket von US-Präsident Biden annähern, falls es mehr Investitionen in klassische Infrastruktur gibt, zu Lasten erneuerbarer Energien.
Air France-KLM trotz Kapitalerhöhung fest - Flugverkehr wächst
Für die Aktie der Air-France-KLM ging es nach anfänglichen deutlichen Verlusten um 1,6 Prozent nach oben, und das trotz einer Kapitalerhöhung. Bei einer Marktkapitalisierung von 2,2 Milliarden Euro ist eine Erhöhung um 1 Milliarde stark verwässernd, so die Analysten der ING. Dagegen seien die Zahlen für das erste Quartal leicht besser als erwartet ausgefallen.
In der Branche notierten auch IAG mit 1,7 Prozent und Lufthansa mit 2,2 Prozent Plus sehr fest. Marktteilnehmer verwiesen auch darauf, dass sich das Umfeld zunehmend aufhellt. In den USA hat der Flugverkehr wieder fast zwei Drittel des Niveaus vom vergleichbaren Zeitraum 2019 erreicht, damit setzt sich die Aufholjagd fort.
BP senkt Schulden - positiv für Aktienrückkauf
Für die Aktie von BP ging es um 3,5 Prozent nach oben. Der britische Ölkonzern hat seine Verschuldung im ersten Quartal auf 35 Milliarden US-Dollar gedrückt und damit sein Ziel für diese Kennziffer erreicht. Damit ist für die Berenberg-Analysten der Weg für Aktienrückkäufe ab dem zweiten Quartal frei. Sie schätzen, dass das Unternehmen bei einem Ölpreis von 60 Dollar je Barrel jährlich Aktien im Wert von etwa 2 bis 2,5 Milliarden Dollar zurückkaufen wird. Das entspreche etwa 2,5 bis 3 Prozent der aktuellen Marktkapitalisierung, und dies zusätzlich zur Dividendenrendite von 5,5 Prozent.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 3.970,42 +24,46 +0,6% +11,8%
Stoxx-50 3.358,44 +23,63 +0,7% +8,1%
Stoxx-600 435,26 +3,04 +0,7% +9,1%
XETRA-DAX 15.212,68 +105,51 +0,7% +10,9%
FTSE-100 London 6.823,42 +86,12 +1,3% +4,3%
CAC-40 Paris 6.131,34 +28,38 +0,5% +10,5%
AEX Amsterdam 713,28 +4,85 +0,7% +14,2%
ATHEX-20 Athen 2.117,98 +11,33 +0,5% +9,5%
BEL-20 Brüssel 3.942,78 +4,15 +0,1% +8,9%
BUX Budapest 44.357,86 +114,93 +0,3% +5,3%
OMXH-25 Helsinki 4.977,30 +10,54 +0,2% +8,5%
ISE NAT. 30 Istanbul 1.453,04 -19,64 -1,3% -11,2%
OMXC-20 Kopenhagen 1.475,37 +3,61 +0,2% +0,7%
PSI 20 Lissabon 4.977,56 +36,50 +0,7% +2,4%
IBEX-35 Madrid 8.634,60 +57,00 +0,7% +7,0%
FTSE-MIB Mailand 24.761,12 +51,12 +0,2% +11,1%
RTS Moskau 1.426,86 -30,27 -2,1% +2,8%
OBX Oslo 950,55 +9,04 +1,0% +10,7%
PX Prag 1.093,89 +1,92 +0,2% +6,5%
OMXS-30 Stockholm 2.230,25 +27,64 +1,3% +19,0%
WIG-20 Warschau 2.012,87 +58,49 +3,0% +1,5%
ATX Wien 3.206,14 +8,92 +0,3% +15,2%
SMI Zürich 11.182,95 +64,92 +0,6% +4,5%
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:21 Mo, 20:35 % YTD
EUR/USD 1,1852 +0,33% 1,1814 1,1811 -3,0%
EUR/JPY 130,17 +0,03% 130,21 130,12 +3,2%
EUR/CHF 1,1052 -0,06% 1,1073 1,1060 +2,2%
EUR/GBP 0,8558 +0,75% 0,8491 0,8495 -4,2%
USD/JPY 109,82 -0,30% 110,21 110,18 +6,3%
GBP/USD 1,3850 -0,43% 1,3913 1,3903 +1,4%
USD/CNH (Offshore) 6,5404 -0,28% 6,5532 6,5566 +0,6%
Bitcoin
BTC/USD 57.894,25 -1,32% 58.716,00 58.899,50 +99,3%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 59,88 58,65 +2,1% 1,23 +23,0%
Brent/ICE 63,34 62,15 +1,9% 1,19 +22,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.745,22 1.728,10 +1,0% +17,12 -8,0%
Silber (Spot) 25,26 24,93 +1,4% +0,34 -4,3%
Platin (Spot) 1.238,60 1.213,20 +2,1% +25,40 +15,7%
Kupfer-Future 4,11 4,14 -0,7% -0,03 +16,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/ros
(END) Dow Jones Newswires
April 06, 2021 12:09 ET (16:09 GMT)
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