MÄRKTE EUROPA/Börsen steigen - Euro fällt auf Jahrestief

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa haben am Donnerstag im Plus geschlossen. Bei einem sich zunächst ausdünnenden Handel war zu erkennen gewesen, dass in die Schwäche hinein gekauft wurde. Den entscheidenden Impuls für den Tag lieferte am Nachmittag US-Notenbankgouverneurin Janet Yellen, die der US-Wirtschaft eine robuste Verfassung attestierte. Nachdem es zuvor bereits gute Wirtschaftsdaten aus den USA gegeben hatte, legte der Dollar auf breiter Front zu - der Euro fiel mit 1,0661 auf Jahrestief.

   Die Aktienmärkte profitierten von der Schwäche in der Währung: Der Dax schloss 0,2 Prozent höher bei 10.686 Punkten, der Euro-Stoxx-50 legte um 0,5 Prozent auf 3.042 Zähler zu. Die Indizes handelten damit weiterhin in ihrer jüngst ausgebildeten Seitwärtsspanne, die im DAX zwischen 10.600 und 10.800 Punkten liegt. Der kleine Verfall am Terminmarkt am Freitag könnte dem Index den entscheidenden Impuls für einen Ausbruch nach oben liefern.

   Nach dem Anfang Oktober begonnenen Kurseinbruch der Bundesanleihen setzten diese die am Montag eingeleitete zaghafte Erholung fort. Die Rohölpreise stiegen - ein Fass der Nordseesorte Brent um 0,9 Prozent auf 47,08 Dollar. Optimistische Aussagen des saudischen Energieministers Khalid al-Falih zu einer möglichen Einigung der Opec auf eine Fördermengenkürzung stützten den Ölpreis. Gold notierte kaum verändert bei 1.226 Dollar je Feinunze.

Henkel und HUGO BOSS werden verkauft Unter den Einzelaktien verloren Henkel 1,2 Prozent. Der Konsumgüterkonzern will in den kommenden Jahren die Gewinnmarge steigern, hat jedoch auf dem Investorentag keine konkreten Zahlen genannt. Bei den Aussagen zum Steigerungsziel für den adjustierten Gewinn je Aktie lag Henkel nach Aussage eines Händlers mit 7 bis 9 Prozent sogar unter der Markterwartung von bis zu 10 Prozent. Nach enttäuschenden Aussagen von Hugo Boss zu den Wachstumsaussichten am Vortag büßte die Aktie weitere 0,7 Prozent ein. "Das Fehlen konkreter mittelfristiger Ziele unterminiere das Vertrauen der Anleger in Hugo Boss erneut", hieß es zum Beispiel von den Analysten bei Oddo Seydler.

   Die Analysten von Bernstein erwarten, dass sich der Cashflow des britischen Triebwerkherstellers Rolls-Royce in den kommenden Jahren "schwach" entwickeln wird. "Das Unternehmen wird bis 2020 oder später keinen nennenswerten Cashflow erwirtschaften", prognostizierten die Experten. Die Gesellschaft hatte am Vortag ihre Aktionäre über die Geschäftsentwicklung informiert. Der Triebwerkhersteller sah sich auf Kurs, das obere Ende seines Kostensparziels zu erreichen. Der Konzern warnte allerdings, dass die Nachfrage nach Schiffsmotoren auch im kommenden Jahr schwach bleibe. Die Aktie verlor 5,4 Prozent.

Hohe Ausschüttungsquote stützt Zurich Insurance Der schweizerische Versicherer Zurich Insurance will die Kosten bis 2019 um 1,5 Milliarden US-Dollar senken und rund 75 Prozent des den Aktionären zurechenbaren Gewinns ausschütten - mindestens aber 17 Franken je Aktie. Mit dem Ergebnis soll dann auch die Dividende wachsen. Der Aktienkurs gewann 1,8 Prozent hinzu.

   In Amsterdam verloren die Papiere des niederländisch-belgischen Handelskonzerns Ahold Delhaize 3,8 Prozent. Die ersten Quartalszahlen des frisch fusionierten Einzelhändlers kamen bei Investoren nicht gut an. So betonten die Analysten der ING, dass der Gewinnanstieg von 3,9 Prozent beim EBITDA gegenüber dem Vorjahr unter Markterwartung gelegen habe. An der Londoner Börse fielen Royal Mail um 7,0 Prozent. Der Gewinn der britischen Post war zuletzt um ein Viertel zurückgegangen.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.041,79 +15,43 +0,5% -6,9% Stoxx-50 2.835,39 +16,53 +0,6% -8,5% Stoxx-600 340,60 +2,13 +0,6% -6,9% XETRA-DAX 10.685,54 +21,67 +0,2% -0,5% FTSE-100 London 6.794,71 +44,99 +0,7% +8,9% CAC-40 Paris 4.527,77 +26,63 +0,6% -2,4% AEX Amsterdam 451,82 +2,16 +0,5% +2,3% ATHEX-20 Athen 1.600,98 +28,20 +1,8% -12,7% BEL-20 Brüssel 3.469,32 +3,05 +0,1% -6,2% BUX Budapest 29.941,07 -31,76 -0,1% +25,2% OMXH-25 Helsinki 3.425,12 +21,10 +0,6% +2,0% ISE NAT. 30 Istanbul 91.696,48 +435,50 +0,5% +2,6% OMXC-20 Kopenhagen 820,25 +2,40 +0,3% -19,1% PSI 20 Lissabon 4.395,09 +21,10 +0,5% -16,9% IBEX-35 Madrid 8.718,00 +79,50 +0,9% -8,7% FTSE-MIB Mailand 16.555,31 -4,53 -0,0% -22,7% RTS Moskau 995,89 +6,21 +0,6% +31,6% OBX Oslo 579,29 +2,49 +0,4% +7,5% PX-GLOB Prag 0,00 0,00 0,0% -7,0% OMXS-30 Stockholm 1.472,05 +13,80 +0,9% +1,7% WIG-20 Warschau 1.742,39 -16,15 -0,9% -6,3% ATX Wien 2.481,82 -15,59 -0,6% +3,5% SMI Zürich 7.964,68 +50,66 +0,6% -9,7%

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7.50 Uhr Mi, 17.25 Uhr % YTD EUR/USD 1,0655 -0,32% 1,0690 1,0676 -1,9% EUR/JPY 116,8173 -0,03% 116,8545 116,77 -21,2% EUR/CHF 1,0708 -0,10% 1,0719 1,0717 -1,6% EUR/GBP 0,8555 -0,53% 0,8602 1,1654 +16,2% USD/JPY 109,62 +0,28% 109,31 109,37 -6,6% GBP/USD 1,2457 +0,23% 1,2428 1,2440 -15,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,87 45,57 +0,7% 0,30 +4,7% Brent/ICE 46,99 46,63 +0,8% 0,36 +3,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.225,90 1.225,74 +0,0% +0,16 +15,6% Silber (Spot) 16,93 16,98 -0,3% -0,05 +22,5% Platin (Spot) 947,30 943,75 +0,4% +3,55 +6,3% Kupfer-Future 2,49 2,47 +0,9% +0,02 +15,6% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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   November 17, 2016 12:26 ET (17:26 GMT)

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