14.05.2020 12:59:57

MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Verluste aus

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Verluste bis Donnerstagmittag kräftig aus. An den belastenden Faktoren hat sich nichts geändert. Für Ernüchterung sorgen kritische Äußerungen von US-Notenbankgouverneur Jerome Powell: Der wirtschaftliche Ausblick sei "höchst unsicher", der Währungshüter sieht erhebliche Abwärtsrisiken. Zusätzliche Lockerungsmaßnahmen könnten sich daher als notwendig erweisen, so Powell weiter.

Daneben hat die Weltgesundheitsorganisation WHO davor gewarnt, dass Covid-19 endemisch werden könnte und es massiver Bemühungen bedürfe, um einen Impfstoff zu entwickeln. Seit mehreren Tagen häufen sich die Berichte über neue Infektionsherde - vor allem in China und Südkorea. Im Handel wird befürchtet, dass eine zweite Infektionswelle eine neue Abwärtsbewegung an den Börsen auslösen könnte.

Der DAX verliert 1,8 Prozent auf 10.350 Punkte, während es für den Euro-Stoxx-50 um 2 Prozent auf 2.756 nach unten geht. Daneben gibt es zunächst eine Flut von Quartalszahlen zu bewältigen.

Versorger legen solide Zahlen vor

Als solide werden die Geschäftszahlen von RWE im Handel eingestuft. Der Gewinn liegt im Rahmen der Erwartungen, die bereinigten operativen Kennziffern etwas über den Schätzungen. Gut dürften bei Anlegern der bestätigte Ausblick und die Dividende ankommen. Der defensive Charakter der Aktie zahlt sich aus: Seit Jahresbeginn hat das Papier kaum nachgegeben. RWE halten sich mit einem Minus von 0,3 Prozent gut.

Electricite de France (EDF) gewinnen nach Zahlenausweis dagegen 4,1 Prozent. Der Versorger hat laut Bryan Garnier von besseren Preisen in Frankreich und Großbritannien profitiert. Allerdings rechnen die Analysten mit einem sehr viel herausfordernden Umfeld im zweiten Quartal. Das scheint die Anleger zum aktuellen Zeitpunkt indes nicht zu stören.

"Besser als erwartet", sagt ein Händler zu den Zahlen von Merck KGaA. Dass die Aktie dennoch um 1,1 Prozent fällt, könnte am Ausblick liegen. Diesen hat das Unternehmen um Covid-19-Effekte angepasst. "Nach unserer ersten Einschätzung hat sich das erwartete EBITDA-Wachstum von Merck von einem niedrigen zweistelligen Prozentsatz auf einen hohen einstelligen Prozentsatz reduziert", so die DZ Bank.

"Nach den Kursschüben von Vodafone und United Internet dürften sich nun auch Deutsche Telekom nach oben in Bewegung setzen", sagt ein Händler mit Blick auf die Geschäftszahlen. Diese sind nach Einschätzung von Analysten solide ausgefallenn - Ausblick und Dividende wurden bestätigt. Die Aktie steigt um 1,1 Prozent.

Keinen Befreiungsschlag sieht ein Händler in den Quartalszahlen von Wirecard. Diese entsprächen den Erwartungen. Das Unternehmen hat daneben das EBITDA-Ziel für das laufende Jahr bestätigt. "Zunächst muss tabula rasa gemacht werden, um das Vertrauen der Anleger wiederzugewinnen", so der Händler mit Blick auf die Debatte wegen bilanzieller Ungereimtheiten. Wirecard verlieren 1,7 Prozent.

Pirelli halten sich mit Abgaben von 0,3 Prozent gut. Der Reifenhersteller hat im abgelaufenen Quartal zwar etwas weniger umgesetzt, aber auch einen Tick mehr verdient als erwartet. Die kürzlich gesenkte Prognose hat Pirelli aber bestätigt. Zurich Insurance geben nach ihren Zahlen 1,6 Prozent nach.

Bouygues verlieren nach neuen Geschäftszahlen 5,9 Prozent. Im ersten Quartal hat das Unternehmen den Verlust mehr als verdreifacht. Der Umsatz ging um fast 10 Prozent zurück. Im zweiten Quartal kann der Verlust laut Unternehmen noch weiter wachsen.

Für Euronext geht es nach starken Zahlen dagegen um 2,3 Prozent nach oben. Wie Jefferies anmerkt, ist der Umsatz 6 Prozent über den Marktschätzungen ausgefallen, während die Kosten 2 Prozent darunter lagen. Auf der Ergebnisseite lag das EBITDA 11 Prozent über den Schätzungen.

Die Dürr-Aktie gibt um 9,8 Prozent nach. Ein Händler stört sich an der schwächeren Margenentwicklung im ersten Quartal - auch der Auftragseingang liege unter den Erwartungen. Positiv sei indes der stark verbesserte Cashflow. Belastend wirkt auch der Ausblick auf das zweite Quartal. Deutsche Pfandbriefbank verlieren mit Anschlussverkäufen 9,8 Prozent.

Shop Apotheke haussieren nach Zahlen

Mit Aufschlägen von 14,2 Prozent haussieren Shop Apotheke nach den Erstquartalszahlen kräftig nach oben. Die Citigroup spricht von einem anhaltenden Wachstumsmomentum. Das Unternehmen erreichte das angestrebte Ziel eines positiven bereinigten EBITDA schneller als geplant.

Sartorius fallen 2,1 Prozent. Nach dem Allzeithoch vom Mittwoch sprach das Medizintechnikunternehmen am Abend von beträchtlichen Unsicherheiten und Risiken wegen der Pandemiekrise. Die Dividende wird nun halbiert.

Teamviever verlieren 7,8 Prozent auf 41,62 Euro. Permira hat 25 Millionen Aktien für 41 Euro je Stück platziert, ein Anteil von 12,5 Prozent im Wert von gut 1 Milliarde Euro. Die Teamviewer-Aktie hat am Mittwoch bei 45,16 Euro geschlossen. Teamviewer gilt als einer der Krisengewinner. Händler glauben daher nicht an eine längerfristige Belastung.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 2.753,60 -2,03 -56,95 -26,48

Stoxx-50 2.768,28 -1,56 -43,81 -18,65

DAX 10.342,56 -1,90 -200,10 -21,94

MDAX 23.053,63 -2,09 -492,81 -18,58

TecDAX 2.932,08 -1,85 -55,40 -2,75

SDAX 10.192,87 -2,05 -213,49 -18,53

FTSE 5.758,03 -2,47 -146,02 -21,72

CAC 4.254,11 -2,09 -90,84 -28,84

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,54 -0,01 -0,78

US-Zehnjahresrendite 0,62 -0,03 -2,06

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:33 Uhr Mi, 17.28 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0789 -0,28% 1,0806 1,0840 -3,8%

EUR/JPY 115,48 -0,29% 115,46 115,94 -5,3%

EUR/CHF 1,0512 -0,06% 1,0516 1,0518 -3,2%

EUR/GBP 0,8844 +0,03% 0,8858 0,8864 +4,5%

USD/JPY 107,04 -0,03% 106,85 106,97 -1,6%

GBP/USD 1,2206 -0,24% 1,2198 1,2228 -7,9%

USD/CNH (Offshore) 7,1192 +0,11% 7,1102 7,1062 +2,2%

Bitcoin

BTC/USD 9.658,26 +3,21% 9.427,76 9.128,01 +34,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 26,35 25,29 +4,2% 1,06 -55,7%

Brent/ICE 30,32 29,19 +3,9% 1,13 -52,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.716,38 1.715,55 +0,0% +0,83 +13,1%

Silber (Spot) 15,54 15,65 -0,7% -0,11 -13,0%

Platin (Spot) 764,15 760,00 +0,5% +4,15 -20,8%

Kupfer-Future 2,34 2,35 -0,5% -0,01 -16,8%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

May 14, 2020 07:00 ET (11:00 GMT)

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11.12.24 Merck Overweight JP Morgan Chase & Co.
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Bouygues S.A. 30,09 1,38% Bouygues S.A.
Dürr AG 22,26 2,77% Dürr AG
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Merck KGaA 141,35 -1,08% Merck KGaA
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RWE AG (spons. ADRs) 29,20 2,82% RWE AG  (spons. ADRs)
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Sartorius AG St. 182,20 -2,46% Sartorius AG St.
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