31.05.2024 18:08:41

MÄRKTE EUROPA/Behauptet - Inflationsdaten bewegen kaum

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen haben am Freitag wenig verändert geschlossen. Die mit Spannung erwarteten Preisdaten aus der Eurozone sowie den USA setzten keine nachhaltigen Akzente.

Der DAX schloss 1,2 Punkte höher bei 18.498 Punkte, auch der Euro-Stoxx-50 ging auf Vortagesniveau bei 4.984 Punkte aus dem Handel. Am Devisenmarkt kletterte der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0844 Dollar.

Mit Blick auf die US-Daten zu den persönlichen Ausgaben und Einkommen im April blieb festzuhalten, dass der von der Fed stark beachtete PCE-Preisindex sich zwar wie erwartet entwickelt hat im Vergleich zum Vormonat, und das auch im Kern. Tendenziell positiv aus Marktsicht ist aber, dass die persönlichen Ausgaben im April mit 0,2 Prozent deutlich unter der Schätzung von 0,4 Prozent geblieben sind. Das spricht für Zurückhaltung der für die US-Wirtschaft so wichtigen Konsumenten, was den geldpolitischen Tauben Argumente liefert.

Dass die Verbraucherpreise in der Eurozone im Mai stärker als erwartet gestiegen sind, sorgte zuvor für keinen signifikanten Impuls. Ganz überraschend kam die höhere Inflation in der Eurozone nicht, nachdem im Vorfeld einige Länderdaten eher etwas auf der Oberseite überrascht hatten. An der fest erwarteten Zinssenkung der EZB in der kommenden Woche ändern die Daten laut Marktexperten nichts. "Die EZB ist bereit, die Zinsen zu senken - trotz Inflationsanstieg im Mai", hieß es beispielsweise von der DWS.

Bei der EZB geht es um den geldpolitischen Ausblick

"Viel spannender ist allerdings, wie es weiter gehen wird, denn die EZB ist bereit, die restriktive Geldpolitik wieder zurückzudrehen. Einige Zentralbanker haben dabei weitere schnelle Zinssenkungen im Sinn und könnten sich eine erneute Zinssenkung bereits im Juli vorstellen, während andere eher bremsen und eine langsamere Gangart bevorzugen. Angesichts der immer noch hohen Lohnsteigerungen und eines sehr stabilen Arbeitsmarkts ist dies wohl auch angebracht", so die DWS-Einschätzung weiter.

Deutsche Bank lagen mit Abgaben von 1,3 Prozent schwächer im Markt. Das könnte mit Aussagen von CFO James von Moltke im Zusammenhang stehen. Dieser hat laut Medienberichte auf einer Investorenkonferenz am Donnerstag vor schwächeren Einnahmen aus dem Fixed-Income-Handelsgeschäft im zweiten Quartal gewarnt. Die Bank gehe allerdings weiter davon aus, die Guidance für das Gesamtjahr zu erfüllen. Mit einem Minus von 1,1 Prozent ging es auch für Commerzbank kräftiger nach unten.

Airbus gaben 2,0 Prozent nach. Hintergrund war ein Reuters-Artikel über neue Lieferkettenprobleme. Dies könnte Verzögerungen des geplanten Produktionsausbaus zur Folge haben. Bei der Citigroup hieß es dazu, dass der Bericht - korrekt oder nicht korrekt - nichts an der fundamentalen Bewertung der Aktie ändere. Jede Kursschwäche in der Aktie stelle eine attraktive Kaufgelegenheit dar.

Rüstungsaktien nahmen wieder Fahrt nach oben auf. Das dürfte mit Aussagen der Bundesregierung im Zusammenhang stehen. Die Ukraine darf künftig auch mit deutschen Waffen Ziele im russischen Grenzgebiet zum Zwecke der Verteidigung angreifen. Zuvor hatten bereits die USA, Frankreich und der Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg den begrenzten Einsatz westlicher Waffen auf russischem Gebiet durch die Ukraine befürwortet. Bis vor wenigen Tagen hatte Bundeskanzler Olaf Scholz sich dazu noch zurückhaltend geäußert und darauf verwiesen, dass man eine Eskalation und einen Krieg zwischen Russland und der Nato vermeiden wolle. Rheinmetall gewannen 2,2 Prozent, Hensoldt 1,5 Prozent.

Flutter sehr volatil nach CEO-Abgang

Für Telecom Italia ging es um 2,8 Prozent nach unten. Die EU-Kommission genehmigte am Vorabend den Verkauf des Festnetzes an KKR für bis zu 22 Milliarden Euro. Die Aktie hatte am Donnerstag nach Geschäftszahlen phasenweise rund 9 Prozent eingebüßt, auf die Nachricht wenige Minuten vor Handelsschluss dann aber noch 1,5 Prozent im Plus geschlossen.

Flutter zeigten sich mit minus 0,5 Prozent deutlich erholt von ihrem Kurseinbruch zu Handelsbeginn von in der Spitze über 16 Prozent. Grund war die Ankündigung, der CFO werde den Glücksspielkonzern sofort verlassen. Dies hatte Spekulationen über eventuelle Unregelmäßigkeiten aufkommen lassen. Analysten wie von der Citigroup beruhigten aber: Der Finanzchef gehe, weil er an Großbritannien gebunden sei. Bei Flutter seien nun aber zeitaufwendige Aufenthalte des Managements in den USA notwendig, die mit dem Hauptlisting der Aktie an der Nyse verbunden seien.

NatWest verloren 0,4 Prozent. Der britische Staat hat seine Beteiligung deutlich reduziert und verkaufte über 392 Millionen Aktien im Gegenwert von rund 1,24 Milliarden Pfund. Allerdings entsprach der Verkaufspreis dem Schlusskurs des Vortages, so dass von hier kein Druck ausging.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.983,67 +1,49 +0,0% +10,2%

Stoxx-50 4.488,56 +24,49 +0,5% +9,7%

Stoxx-600 518,17 +1,67 +0,3% +8,2%

XETRA-DAX 18.497,94 +1,15 +0,0% +10,4%

FTSE-100 London 8.277,99 +46,94 +0,6% +6,3%

CAC-40 Paris 7.992,87 +14,36 +0,2% +6,0%

AEX Amsterdam 903,61 -1,97 -0,2% +14,8%

ATHEX-20 Athen 3.453,87 -28,83 -0,8% +10,6%

BEL-20 Bruessel 3.918,09 +9,38 +0,2% +5,7%

BUX Budapest 67.906,51 -188,68 -0,3% +12,0%

OMXH-25 Helsinki 4.626,75 +4,20 +0,1% +2,4%

ISE NAT. 30 Istanbul 11.409,39 -138,24 -1,2% +42,3%

OMXC-20 Kopenhagen 2.769,27 +25,11 +0,9% +21,3%

PSI 20 Lissabon 6.839,50 +31,31 +0,5% +7,4%

IBEX-35 Madrid 11.322,00 -16,20 -0,1% +12,1%

FTSE-MIB Mailand 34.492,41 +44,84 +0,1% +13,4%

OBX Oslo 1.349,02 +13,69 +1,0% +13,0%

PX Prag 1.553,58 +13,68 +0,9% +9,9%

OMXS-30 Stockholm 2.604,10 +11,03 +0,4% +8,6%

WIG-20 Warschau 2.485,53 +21,55 +0,9% +6,1%

ATX Wien 3.688,37 +36,59 +1,0% +6,3%

SMI Zuerich 12.000,86 +130,96 +1,1% +7,8%

*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:19 Do, 17:29 % YTD

EUR/USD 1,0844 +0,1% 1,0816 1,0844 -1,8%

EUR/JPY 170,50 +0,4% 169,72 169,89 +9,6%

EUR/CHF 0,9800 +0,1% 0,9792 0,9800 +5,6%

EUR/GBP 0,8518 +0,1% 0,8507 0,8510 -1,8%

USD/JPY 157,23 +0,3% 156,91 156,65 +11,6%

GBP/USD 1,2730 -0,0% 1,2714 1,2743 +0,1%

USD/CNH (Offshore) 7,2643 +0,2% 7,2596 7,2532 +2,0%

Bitcoin

BTC/USD 67.059,91 -2,0% 68.323,81 68.435,70 +54,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 76,93 77,91 -1,3% -0,98 +6,1%

Brent/ICE 81,52 81,86 -0,4% -0,34 +6,6%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 34,61 35,03 -1,2% -0,41 +8,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.331,53 2.343,45 -0,5% -11,93 +13,1%

Silber (Spot) 30,36 31,23 -2,8% -0,87 +27,7%

Platin (Spot) 1.025,59 1.029,00 -0,3% -3,41 +3,4%

Kupfer-Future 4,58 4,67 -1,9% -0,09 +17,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/err

(END) Dow Jones Newswires

May 31, 2024 12:09 ET (16:09 GMT)

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