26.06.2017 18:39:49

MÄRKTE EUROPA/Bankenrettung in Italien stützt

   Von Manuel Priego-Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Rettung der bedrohten italienischen Banken Veneto Banca und Banca Popolare di Vicenza hat zu Wochenbeginn Europas Börsen gestützt. Ein auf ein Allzeithoch gestiegener Ifo-Geschäftsklimaindex tat sein Übriges, um die Stimmung zu heben. Erneut schwache US-Wirtschaftsdaten - dieses Mal enttäuschte der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter - drückten dann aber am Nachmittag genauso wie ein zeitweise weiter nachgebender Ölpreis. Der Dax schloss letztlich mit einem Plus von 0,3 Prozent bei 12.771 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 gewann 0,5 Prozent auf 3.562 Punkte - hier machte sich das Plus von 0,9 Prozent im Bankensektor bemerkbar.

   Die Regierung in Rom hat zwar den italienischen Bankensektor vor einer möglichen systemischen Krise bewahrt, mit rund 17 Milliarden Euro ist die Rettung aber sehr teuer für den Steuerzahler geworden. Senior-Anleiheinhaber sollen nicht zur Kasse gebeten werden. Die Commerzbank sprach von einem "faden Beigeschmack". Die gesunden Teile von Veneto Banca und Banca Popolare di Vicenza werden von der Bankengruppe Intesa Sanpaolo übernommen. Für faule Kredite wurde eine Bad Bank gegründet.

   Intesa Sanpaolo wurde als Gewinner der Bankenrettung gefeiert, der Kurs der Aktie sprang um 3,5 Prozent an. "Das stärkt die Wettbewerbsposition der Intesa", sagte ein Teilnehmer. Für die europäische Bankenbranche sei die Rettung mit "Bad Banks" zwar nicht positiv, weil sogenannte Zombie-Banken erhalten blieben, das gemilderte Ausfallrisiko sorge aber dennoch für Entspannung. Italienische Bankenaktien wie UniCredit oder Mediobanca stiegen um 2,2 und 2,8 Prozent, Deutsche Bank legten um 0,9 Prozent zu.

Angriff auf Nestle treibt Aktienkurs Bei den Einzelunternehmen stand der Lebensmittelriese Nestle im Blick. Er hat einen neuen Großaktionär. Der Hedgefonds Third Point des aktivistischen Investors Daniel Loeb hat sich für 3,5 Milliarden US-Dollar eingekauft. Der Markt feierte dies mit einem Plus von 4,3 Prozent bei Nestle. Loeb will den Druck auf die Schweizer erhöhen, ihre Gesamtrendite zu verbessern. Nestle hatte im Februar das langjähriges Wachstumsziel fallengelassen, nachdem es zum vierten Mal in Folge verfehlt worden war.

   Vontobel kommentierte den Loeb-Einstieg wohlwollend. Nestle selbst dürfte diesen zwar als feindlich empfinden, Loeb könnte sich aber als Helfer für Nestle-CEO Mark Schneider erweisen. Händler spekulieren nun darauf, dass sich Nestle von seinem 23-prozentigen-Anteil an L'Oreal trennen könnte, um damit Aktienrückkäufe zu finanzieren. Die Kosmetikaktie legte um 3,9 Prozent zu. Die Fantasie bei Nestle sorgte auch für gute Stimmung in den Konsumgüter-Sektoren. So stiegen Danone um 2,9 Prozent und Unilever um 0,8 Prozent.

Stada-Aktionäre werden nervös Die Unsicherheit, ob die für die Übernahme erforderliche Annahmequote von 67,5 Prozent erreicht wurde, drückte auf die Stada-Aktie. Das Angebot lief zwar bereits am vergangenen Donnerstag um Mitternacht aus, bislang hat STADA aber noch kein Ergebnis veröffentlicht. Bis Donnerstagmittag wurden 45,30 Prozent der Anteile angedient. "Das deutet darauf hin, dass es sehr knapp wird", sagte ein Händler. Stada verloren 3,1 Prozent auf 61,79 Euro.

   Air Berlin brachen um 4,2 Prozent ein, nachdem die Lufthansa ihr ausdrückliches Desinteresse an einer Übernahme der krisengeschüttelten Fluglinie erklärt hatte. Die Erleichterung darüber trieb umgekehrt die Lufthansa-Aktie um 3,1 Prozent nach oben. Zalando litten unter einer Abstufung durch die Royal Bank of Canada auf "Underperform" und fielen um 0,8 Prozent. Vor dem Kapitalmarkttag am Dienstag stiegen Hella gleich um 4,6 Prozent.

   Im TecDax legten SLM Solutions um 1,6 Prozent zu. Das Unternehmen hat einen Auftrag für Laser-Maschinen aus China erhalten und sprach von einem wichtigen Schritt zur weiteren Erschließung des chinesischen Markts. Im SDAX zogen Wacker Neuson nach einer Kaufempfehlung um 11,2 Prozent an.

   Der Ausgabepreis für den Börsengang von Vapiano stand zum Börsenschluss noch nicht fest. Laut Angaben aus dem Handel wurde die Bookbuilding-Spanne aber auf 22 zu 24 Euro für die Stücke von ursprünglich 21 zu 27 Euro eingeengt. Händler rechnen mit einem Emissionspreis von rund 23 Euro.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.561,76 +18,08 +0,5% +8,2% Stoxx-50 3.210,62 +18,88 +0,6% +6,7% Stoxx-600 389,05 +1,43 +0,4% +7,6% XETRA-DAX 12.770,83 +37,42 +0,3% +11,2% FTSE-100 London 7.446,80 +22,67 +0,3% +4,3% CAC-40 Paris 5.295,75 +29,64 +0,6% +8,9% AEX Amsterdam 520,62 +1,13 +0,2% +7,8% ATHEX-20 Athen 2.160,77 -6,80 -0,3% +24,1% BEL-20 Brüssel 3.861,74 +17,99 +0,5% +7,1% BUX Budapest 35.739,11 +139,60 +0,4% +11,7% OMXH-25 Helsinki 4.058,99 -1,81 -0,0% +10,3% ISE NAT. 30 Istanbul 122.292,82 -454,85 -0,4% +28,1% OMXC-20 Kopenhagen 1.014,47 +0,31 +0,0% +14,8% PSI 20 Lissabon 5.200,64 +34,03 +0,7% +11,9% IBEX-35 Madrid 10.696,60 +65,80 +0,6% +14,4% FTSE-MIB Mailand 21.015,63 +181,75 +0,9% +9,3% RTS Moskau 992,82 +3,89 +0,4% -13,8% OBX Oslo 620,06 +0,18 +0,0% +0,4% PX-GLOB Prag 1.277,88 -13,42 -1,0% +6,6% OMXS-30 Stockholm 1.643,52 -1,84 -0,1% +8,3% WIG-20 Warschau 2.337,69 +33,21 +1,4% +20,0% ATX Wien 3.087,45 +29,36 +1,0% +17,9% SMI Zürich 9.121,22 +88,33 +1,0% +11,0%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:20 Fr, 17.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1196 +0,08% 1,1187 1,1201 +6,5% EUR/JPY 124,84 +0,21% 124,58 124,61 +1,6% EUR/CHF 1,0868 +0,13% 1,0854 1,0850 +1,5% EUR/GBP 0,8798 +0,24% 0,8777 1,1370 +3,2% USD/JPY 111,49 +0,11% 111,37 111,23 -4,6% GBP/USD 1,2728 -0,13% 1,2745 1,2736 +3,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 43,37 43,01 +0,8% 0,36 -23,8% Brent/ICE 45,80 45,54 +0,6% 0,26 -22,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.243,39 1.256,90 -1,1% -13,51 +8,0% Silber (Spot) 16,59 16,73 -0,8% -0,14 +4,2% Platin (Spot) 916,80 929,15 -1,3% -12,35 +1,5% Kupfer-Future 2,62 2,62 -0,2% -0,00 +4,1% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/ros

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   June 26, 2017 12:08 ET (16:08 GMT)

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Analysen zu Zalandomehr Analysen

07.03.25 Zalando Buy UBS AG
07.03.25 Zalando Buy Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
07.03.25 Zalando Buy Deutsche Bank AG
07.03.25 Zalando Buy Goldman Sachs Group Inc.
07.03.25 Zalando Neutral JP Morgan Chase & Co.
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