11.05.2015 13:12:48

MÄRKTE EUROPA/Athen treibt Anleger an die Seitenlinie

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Kurz vor der fälligen Rückzahlung eines Hilfskredits für Griechenland über 752 Millionen Euro üben sich die Akteure an den Finanzmärkten in Vorsicht. Am Dienstag muss Athen diesen Betrag an den Internationalen Währungsfonds (IWF) überweisen. Europas Aktienmärkte geben im Vorfeld nach, angeführt von der Athener Börse, wo der Leitindex um gut 3 Prozent fällt. Der Dax verliert am Mittag 0,5 Prozent auf 11.650 Punkte und der Euro-Stoxx-50 gibt um 1 Prozent auf 3.612 Punkte nach. Der Euro wertet zu Dollar und Yen nach den Einbußen am späten Freitag weiter ab.

   Am Nachmittag trifft sich erneut die Eurogruppe in Brüssel, um mit Griechenland über neue Kredite zu verhandeln. Laut der "Welt" gibt es aber kaum Fortschritte bei den Reformthemen Rente, Arbeitsmarkt und Steuern. Zudem gebe es keinen "Plan B", sollten die Gespräche scheitern.

   "Die Anzeichen mehren sich, dass die Fronten immer härter werden. Damit wird ein Lösung des Problems immer unwahrscheinlicher. Wir bleiben daher an der Seitenlinie", sagt ein Händler mit Blick auf die Gespräche der Geldgeber mit Griechenland. Das drücke sich auch in dünnen Börsenumsätzen aus. Zudem nimmt die Saison der Quartalsberichte erst am Dienstag wieder Fahrt auf.

   Am Rentenmarkt beruhigt sich die Lage zusehends nach dem jüngsten Crash-artigen Ausverkauf. Bundesanleihen geben zwar leicht nach, sie handeln jedoch deutlich über den Tiefstkursen vom Donnerstag. Der Euro kostet am Mittag 1,1157 US-Dollar, nachdem er im asiatischen Währungshandel noch mit 1,12 bezahlt wurde.

   Im Aktienhandel fallen Airbus um 4 Prozent. Der Absturz eines Airbus A440M in Spanien belastet den Kurs. "Solange die Ursache nicht geklärt ist, werden sich Anleger vorsichtig verhalten", sagt ein Marktteilnehmer.

   Die Bank of America Merrill Lynch hat die Lufthansa-Aktie von "Underperform" auf "Kaufen" hochgestuft, was den Kurs um 3,3 Prozent nach oben treibt. Nach den jüngsten Kursverlusten sei die Aktie nun attraktiv bewertet, argumentieren die Analysten.

   In Amsterdam verteuern sich Aktien von Ahold um 6,7 Prozent und in Brüssel schnellen die Papiere von Delhaize sogar um 15 Prozent nach oben. Beide Handelskonzerne befinden sich Zeitungsmeldungen zufolge in Fusionsgesprächen. Über einen Zusammenschluss der beiden Unternehmen wird bereits seit Jahren spekuliert. Der Branchenindex der Einzelhandelsaktien gewinnt 1,1 Prozent.

   Tagesfavorit ist der Rohstoffsektor mit einem Plus von 2,1 Prozent. In London legen die Kurse der Bergwerksgesellschaften Anglo American, BHP Billiton, Rio Tinto und Glencore kräftig zu. Der Rückenwind kommt aus China, wo am Wochenende zum dritten Mal in sechs Monaten die Zinsen gesenkt wurden, um die Konjunktur anzukurbeln. China ist der wichtigste Absatzmarkt für die großen Minengesellschaften.

   Bei den deutschen Nebenwerten steigen GEA um 1,7 Prozent. Der Anlagenhersteller hat die Prognose für den Gewinn in diesem Jahr erhöht. Beim Versicherer Talanx liegt der operative Gewinn um fast ein Viertel über der Konsensschätzung von Analysten. Der Kurs steigt um 1,3 Prozent.

   Trotz einer möglichen Teilnahme an der Europe League für Borussia Dortmund nach dem Sieg am Wochenende gegen Hertha BSC verlieren BVB-Aktien 0,6 Prozent. Der Fußball-Bundesligist hat im dritten Quartal rote Zahlen geschrieben.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.608,57 -1,12% Stoxx-50 3.461,88 -0,16% DAX 11.639,58 -0,60% FTSE 7.054,52 +0,11% CAC 5.008,99 -1,60% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 154,31 -27

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.31 Uhr Fr, 17.35 Uhr EUR/USD 1,1160 -0,08% 1,1169 1,1231 EUR/JPY 133,77 -0,09% 133,89 134,63 EUR/CHF 1,0395 -0,12% 1,0408 1,0420 USD/JPY 119,91 0,00% 119,90 119,85 GBP/USD 1,5469 0,29% 1,5424 1,5440 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/gos

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   May 11, 2015 06:41 ET (10:41 GMT)

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