03.09.2018 15:57:45
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MÄRKTE EUROPA/Anleger bleiben vorsichtig - Carrefour weiter schwach
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Anleger an Europas Börsen agieren auch zu Wochenbeginn sehr vorsichtig. "Die Märkte bleiben aus Sorge vor weiteren protektionistischen Maßnahmen von US-Präsident Donald Trump angespannt", so die Marktstrategen der Societe Generale. Zur Wochenmitte könnte Trump ernst machen mit bereits angedrohten weiteren Strafzöllen auf chinesische Waren. Zudem hängt die Sorge vor Strafzöllen auf Autoimporte aus Europa weiter wie ein Damoklesschwert über dem Markt. Der DAX verliert 0,3 Prozent auf 12.328 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,1 Prozent auf 3.391 Punkte nach unten.
Die schwächere DAX-Performance liegt vor allem am Minus der Autowerte. Die Umstellung auf ein weltweit einheitliches Testverfahren (WLTP) gilt ab dem 1. September und stellt die deutschen Hersteller vor größere Probleme. Daimler korrigierte deswegen bereits die Gewinnprognose für das laufende Jahr, bei BMW warten Kunden länger auf die 7er-Reihe und Marken des Volkswagen-Konzerns wie Porsche, Audi und VW melden ebenfalls Einschränkungen bei der Verfügbarkeit.
Keine Lösung im Handelsstreit mit Kanada in Sicht
Aber auch der unterschwellig brodelnde Handelsstreit macht die Anleger vorsichtig. Die Gespräche über ein zukünftiges Handelsabkommen mit Kanada dürften kompliziert bleiben, nachdem Trump dem nördlichen Nachbarn am Wochenende mit einem Ausschluss aus dem Freihandelsabkommen Nafta gedroht hat. Ab Mittwoch soll jedoch weiterverhandelt werden. VW geben um 2,7 Prozent nach, BMW fallen um 1,1 Prozent und Daimler um 1,5 Prozent. Der Sektor verliert europaweit 1,3 Prozent.
Bei VW dürfte zusätzlich ein Bericht etwas belasten, wonach die Wolfsburger auch bei Benzinmotoren manipuliert haben sollen. Allerdings sieht das Bundesministerium für Verkehr bisher keine Anhaltspunkte dafür. Es handele sich zudem um bereits bekannte Vorwürfe und diesen sei das Kraftfahrtbundesamt nachgegangen.
Lira hält sich nach Zentralbankaussagen - Fitch senkt Ausblick für Italien
Die türkische Lira hält sich mit Abgaben von rund 1 Prozent gegen den Dollar noch vergleichsweise gut. Die türkische Zentralbank hat derweil eingeräumt, dass sie Risiken für die Preisstabilität sieht. Sie will alle Instrumente zur Bewahrung der Preisstabilität nutzen. Ob dies auch Zinserhöhungen (und in welcher Höhe) umfasst, wie von Analysten gefordert, ist indes unklar. Immerhin hat die Bank angekündigt, ihre geldpolitische Haltung auf der September-Sitzungen anzupassen.
Nachdem die Investoren bereits seit Wochen eine höhere Risikoprämie vom Schuldner Italien verlangen, hat die Ratingagentur Fitch den Ausblick für die Bonitätsbewertung Italiens nun auf negativ von stabil gesenkt. Die Bonitätswächter befürchten nach der Bildung einer neuen Regierungskoalition eine laxere Fiskalpolitik, womit sich das bereits sehr hoch verschuldete Land noch anfälliger mache für potenzielle Schocks. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen notiert wenig verändert bei 3,21 Prozent.
S&P senkt Rating für Casino
Nach dem Kurseinbruch vom Freitag geht es für Casino zu Wochenbeginn um weitere 2,4 Prozent nach unten. S&P hat das Rating für die Supermarktkette um eine Stufe auf BB gesenkt bei zugleich negativem Ausblick. Begründet wird der Schritt mit gestiegenen Refinanzierungsrisiken der Muttergesellschaft Rallye. Die Bestätigung der Jahresprognose durch Casino trägt wenig zur Beruhigung der Anleger bei.
Die Casino-Aktie war am Freitag eingebrochen. Hintergrund für den Abverkauf waren Meldungen, dass die Tochter Casino Finance noch immer nicht den Geschäftsbericht für 2017 vorgelegt hat. Die Nachricht ließ die Anleger aufhorchen. Seit geraumer Zeit äußern Analysten Zweifel an der Casino-Bilanz und der hohen Verschuldung des Retailers. Die Investoren sind offenbar auf schlechte Nachrichten hin positioniert: Laut der Webseite shortsell.nl liegt die Shortquote für Casino bei sehr hohen 15 Prozent.
In der dritten Reihe geht es für Mologen um 10,7 Prozent nach unten. Das Biotechnologieunternehmen sammelt durch eine Kapitalerhöhung und eine Wandelanleihe frisches Geld ein. Der Bruttoerlös der Kapitalerhöhung soll bei rund 18 Millionen Euro liegen. Der Bezugspreis liegt bei 4,70 Euro, der letzte Xetra-Kurs lautete auf 5,27 Euro. Das Unternehmen benötigt das Geld unter anderem für die Finanzierung einer laufenden Zulassungsstudie.
Daneben bewegen Analystenstimmen die Kurse. Die UBS hat Brenntag mit einem Kursziel von 60 Euro zum Kauf empfohlen, HSBC soll Scout 24 zum Kauf empfohlen haben. Brenntag gewinnen 1,5 Prozent, Scout 24 ziehen um 0,8 Prozent an.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.390,51 -0,07 -2,39 -3,24
Stoxx-50 3.044,01 0,05 1,67 -4,21
DAX 12.327,85 -0,29 -36,21 -4,57
MDAX 26.804,13 -0,36 -97,28 2,30
TecDAX 3.023,30 0,35 10,53 19,54
SDAX 12.450,67 -0,55 -68,69 4,74
FTSE 7.496,84 0,87 64,42 -3,32
CAC 5.408,83 0,04 1,98 1,81
Bund-Future 163,35 0,21 2,97
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:36 Fr, 17:15 % YTD
EUR/USD 1,1608 +0,10% 1,1606 1,1624 -3,4%
EUR/JPY 129,01 +0,12% 128,74 128,84 -4,6%
EUR/CHF 1,1256 +0,09% 1,1257 1,1262 -3,9%
EUR/GBP 0,9018 +0,47% 0,8991 0,8953 +1,4%
USD/JPY 111,14 +0,03% 110,92 110,84 -1,3%
GBP/USD 1,2871 -0,40% 1,2908 1,2984 -4,7%
Bitcoin
BTC/USD 7.293,42 +0,2% 7.235,30 6.954,77 -46,6%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,63 -0,62 -0,02
Deutschland 10 Jahre 0,32 0,33 -0,11
USA 2 Jahre 2,63 2,63 0,74
USA 10 Jahre 2,86 2,86 0,45
Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02
Japan 10 Jahre 0,11 0,10 0,07
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 69,96 69,80 +0,2% 0,16 +19,1%
Brent/ICE 78,21 77,42 +0,7% 0,57 +20,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.200,30 1.201,44 -0,1% -1,14 -7,9%
Silber (Spot) 14,50 14,54 -0,3% -0,04 -14,4%
Platin (Spot) 787,40 787,90 -0,1% -0,50 -15,3%
Kupfer-Future 2,65 2,65 +0,0% +0,00 -20,7%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
September 03, 2018 09:58 ET (13:58 GMT)
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