07.05.2019 16:03:45

MÄRKTE EUROPA/Absicherungen drücken DAX und Euro-Stoxx-50

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen kommen die Kurse am Dienstagnachmittag noch etwas zurück. Der DAX fällt um 1,1 Prozent auf 12.149 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,3 Prozent auf 3.418 Punkte nach. "Der Handelsstreit zwischen China und den USA belastet nach wie vor und macht die Anleger vorsichtig", so ein Händler.

Die Deutsche Bank glaubt nicht, dass China klein beigeben wird: Letztlich zahlten die US-Konsumenten die höheren Zölle. Zudem habe sich die chinesische Wirtschaft zuletzt stabilisiert. Und die Vergangenheit habe gezeigt, dass die USA nach Abverkäufen an den Finanzmärkten moderater aufträten.

"Allerdings ist die Lage wohl besser als die Stimmung", sagt ein Marktteilnehmer. TecDAX und MDAX verändern sich nur wenig. Die großen Indizes werden laut Marktteilnehmern vor allem von Absicherungen an den Terminmärkten gedrückt. Daneben werde das Bild von Umschichtungen geprägt.

So legen die Branchen-Indizes der Telekom-Aktien und der Versorger um jeweils etwa 0,7 Prozent zu, auch der Index der Pharmawerte liegt leicht im Plus. Daneben sind Immobilien-Aktien gesucht, diese auch wegen eines erhöhten Ausblicks von Vonovia.

Dagegen verlieren Zykliker wie Stahlwerte, Banken und Autos weiter an Boden. Nach den extrem schwachen Auftragseingängen aus Deutschland sei mit einer Konjunkturbelebung erst einmal nicht zu rechnen, heißt es.

Henkel schwach - Vonovia und DSM sehr stark

Im DAX fallen Henkel um 4 Prozent. Die Analysten von Bernstein meinen, der Konzern habe es geschafft, die ohnehin niedrigen Konsenserwartungen noch einmal zu unterbieten.

Auf der anderen Seite gewinnen Vonovia 4,5 Prozent. Die Ertragskraft des Immobilien-Konzerns sei stärker als geschätzt, heißt es bei der LBBW. Vonovia profitiere von steigenden Immobilienpreisen und den niedrigen Zinsen. Positiv sei auch die attraktive Dividendenrendite von 3,6 Prozent.

BMW verlieren nach ihren Quartalszahlen 1,9 Prozent - die Ergebnisse der Münchener sind laut Jefferies leicht unter den Erwartungen geblieben. Mit Infineon geht es um 0,6 Prozent nach unten. Wegen der unveränderten Jahresprognose gehen die Analysten der DZ Bank für die nächsten zwei Quartale von niedrigeren Margen aus.

In Brüssel fallen Solvay um 7,7 Prozent. Das Unternehmen spürt seit Februar ein schwierigeres konjunkturelles Umfeld und ist beim Ausblick vorsichtiger geworden. Darunter leiden auch BASF mit einem Minus von 2,9 Prozent. Dagegen steigen DSM nach besseren Zahlen und einem angehobenen Ausblick um 4,8 Prozent.

Wirecard steigen vor ihren Zahlen am Mittwoch um 4,4 Prozent auf 132,10 Euro. Morgan Stanley hat das Kursziel zwar auf 190 Euro gesenkt, bleibt aber bei der Empfehlung "Übergewichten".

Hannover Rück und Axel Springer nach Zahlen im Plus

Hannover Rück legen um 1,9 Prozent zu. Der Start in das Jahr ist geglückt, sowohl Bruttoprämien wie auch die Ertragskennziffern haben die Markterwartung übertroffen, heißt es im Handel.

Axel Springer gewinnen 1,4 Prozent. Der Medienkonzern liegt mit seiner Digitalisierungsstrategie weiter auf Kurs.

K+S geben dagegen 1,9 Prozent ab. Der Düngemittelhersteller Mosaic hat die Prognose gesenkt.

Westwing halbiert Jahresprognose - Aktie bricht ein

SGL Carbon fallen um 2,2 Prozent. Die Zahlen zum ersten Quartal fielen etwas besser als erwartet aus, der Ausblick wurde bestätigt. Nach gemischten Zahlen und einem konservativen Ausblick verlieren Qiagen 2,8 Prozent. Nach einem soliden Jahresauftakt steigen Uniper um 0,3 Prozent.

Varta steigen um 7,6 Prozent. Positiv stuft ein Marktteilnehmer ein, dass sich die bereinigte operative Marge auf EBITDA-Basis deutlich auf nun 23,7 Prozent verbessert hat. Für den Umsatz und das bereinigte EBITDA hob Varta die Prognose an. Nun dürfte es von Seiten der Analysten zu Hochstufungen kommen, heißt es am Markt.

Für den Kurs von Westwing geht es dagegen steil bergab, nachdem der Online-Händler am Vorabend die Jahresprognose für das wichtige Umsatzwachstum fast halbiert hat. "Der heiße Sommer letztes Jahr hatte überall als Ausrede dienen können, aber das gilt jetzt nicht mehr", sagt ein Händler. Westwing brechen um 18 Prozent ein.

Stark erholen können sich Voltabox und Paragon. Voltabox steigen um 12 Prozent, nachdem sie am Montag um bis zu 30 Prozent gefallen waren. Grund war am Montag eine Korrektur des Konzernabschlusses.

"Operativ läuft es weiter gut, trotz der buchhalterischen Probleme", so ein Marktteilnehemr. Zwar handle es sich bei der Erholung bisher nur um eine Gegenbewegung. Die Umsätze seien allerdings erneut hoch, wenn auch nicht mehr so extrem wie zum Wochenauftakt.

Paragon erholen sich um 10 Prozent. Auch die Aktie der Voltabox-Muttergesellschaft war am Montag stark gefallen.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.417,84 -1,30 -45,11 13,87

Stoxx-50 3.124,57 -1,33 -42,27 13,21

DAX 12.148,98 -1,12 -137,90 15,06

MDAX 25.526,48 -0,52 -133,43 18,24

TecDAX 2.844,95 -0,19 -5,49 16,11

SDAX 11.477,78 -0,44 -50,53 20,70

FTSE 7.269,97 -1,50 -110,67 9,70

CAC 5.416,85 -1,22 -66,66 14,50

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,04 -0,05 -0,28

US-Zehnjahresrendite 2,46 -0,02 -0,22

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:08 Mo, 17.15 % YTD

EUR/USD 1,1185 -0,09% 1,1212 1,1195 -2,4%

EUR/JPY 123,54 -0,31% 124,03 124,17 -1,8%

EUR/CHF 1,1420 +0,21% 1,1397 1,1401 +1,5%

EUR/GBP 0,8567 +0,20% 0,8545 0,8555 -4,8%

USD/JPY 110,45 -0,21% 110,62 110,92 +0,7%

GBP/USD 1,3057 -0,29% 1,3121 1,3086 +2,3%

Bitcoin

BTC/USD 5.923,51 +4,15% 5.886,76 5.652,51 +59,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 60,91 62,25 -2,2% -1,34 +29,8%

Brent/ICE 69,86 71,24 -1,9% -1,38 +26,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.281,55 1.280,33 +0,1% +1,22 -0,1%

Silber (Spot) 14,86 14,93 -0,4% -0,07 -4,1%

Platin (Spot) 872,08 875,00 -0,3% -2,92 +9,5%

Kupfer-Future 2,80 2,84 -1,2% -0,04 +6,3%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

May 07, 2019 10:04 ET (14:04 GMT)

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