Ziele 2024 bestätigt 12.08.2024 17:52:00

Hannover Rück-Aktie deutlich höher: Überproportionales Gewinnplus

Hannover Rück-Aktie deutlich höher: Überproportionales Gewinnplus

Nicht zuletzt federte das leicht gestiegene Kapitalanlageergebnis diese teilweise ab. Für die Ziele im Gesamtjahr, die unter anderem einen Nachsteuergewinn von mindestens 2,1 Milliarden Euro vorsehen, sieht sich der DAX-Konzern Hannover Rück auf Kurs.

Im Quartal stieg der Nettogewinn laut Mitteilung um 27 Prozent auf 603 Millionen Euro von 476 Millionen im Vorjahr. Er übertraf die 524 Millionen Euro, die Analysten im Visible-Alpha-Konsens erwartet hatten. Der operative Gewinn EBIT stieg um 34 Prozent auf 847 Millionen Euro, er lag ebenfalls über den erwarteten 754 Millionen. Der Rückversicherungsumsatz legte um knapp 10 Prozent zu auf 6,24 Milliarden Euro. Das Kapitalanlageergebnis stieg auf 511 Millionen Euro von 470 Millionen.

Bei der April-Erneuerung konnte der Rückversicherer "leicht verbesserte risikoadjustierte Preise und Konditionen" erzielen.

Hannover Rück beruft Brona Magee in Vorstand zum 1. Januar

Hannover Rück beruft zum 1. Januar Brona Magee in den Vorstand. Magee soll gemeinsam mit Claude Chevre den Geschäftsbereich Personen-Rückversicherung verantworten. Im Vorstand folge Magee auf Klaus Miller, 64. Miller verlasse den Vorstand nach 14 Jahren Zugehörigkeit, bleibe aber 2025 in einer beratenden Rolle im Unternehmen. Millier ist derzeit für die Personen-Rückversicherung in den Regionen Nordamerika, Bermuda, Großbritannien, Irland sowie Nord-, Ost- und Zentraleuropa zuständig.

Magee leitet laut Mitteilung bei der Hannover Rück bereits seit April 2023 das Business Center Life & Health Asia. Zuvor war sie bei Scor unter anderem Mitglied des Executive Committee.

Preise +1,3% in Juni/Juli-Vertragserneuerungen

Hannover Rück konnte bei den Vertragserneuerungen in der Schadenrückversicherung zum 1. Juni und 1. Juli nach eigenen Angaben inflations- und risikoadjustiert um 1,3 Prozent höhere Preise erzielen. Bei der Erneuerung liegt traditionell der Fokus auf dem asiatisch-pazifischen Raum und Nordamerika sowie auf Teilen des Spezialgeschäfts. Das erneuerte Volumen stieg um 11,5 Prozent. Zum Vergleich, ein Jahr zuvor, zum 1. Juli 2023, hatte Hannover Rück einen Preisanstieg im erneuerten Geschäft um 4,8 Prozent durchgesetzt, das erneuerte Volumen war um 12,6 Prozent gestiegen.

CFO: Crowdstrike-Schaden für uns "überschaubar"

Hannover Rück rechnet CFO Clemens Jungsthöfel zufolge damit, dass der Schaden durch das fehlerhafte Software-Update durch Crowdstrike auf der hauseigenen "Großschadenliste landen", aber ein "eher überschaubarer" Schaden für den Rückversicherer werde. Dies sagte Jungsthöfel in der Medientelefonkonferenz zu den Halbjahreszahlen. Als Großschaden bezeichnet Hannover Rück alle Schäden, die den Versicherer mehr als 10 Millionen Euro kosten. Für eine genauere Schätzung zu den möglichen Crowdstrike-Auswirkungen sei es "zu früh". Unter anderem könnten bei der Crowdstrike-Panne Betriebsunterbrechungsversicherungen greifen. Schäden seien - wenn durch Cybervorfälle verursacht - in traditionellen Versicherungen gelegentlich von der Deckung ausgeschlossen, es gebe aber spezielle Cyberdeckungen, Spezialdeckungen, in denen durchaus auch Betriebsunterbrechungen und andere Schäden abgedeckt seien, so Jungsthöfel. Ein fehlerhaftes Software-Update des US-Cybersicherheitsunternehmens Crowdstrike hatte im Juli weltweit zu IT-Störungen geführt.

JPMorgan belässt Hannover Rück nach Zahlen auf 'Overweight'

Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Hannover Rück nach Zahlen zum zweiten Quartal auf "Overweight" mit einem Kursziel von 290 Euro belassen. Der Nettogewinn des Rückversicherers liege um 13 Prozent über der Konsensschätzung, schrieb Analyst Kamran Hossain in einer ersten Reaktion am Montag. Das operative Ergebnis im Segment Lebens- und Krankenversicherung habe die Markterwartung um ein Drittel überboten. Auch die Solvabilität sei stark, sie könnte für höhere Ausschüttungen des Unternehmens sprechen.

So reagiert die Hannover Rück-Aktie

Die Aktien von Hannover Rück haben zum Wochenstart mit einem Kurssprung auf die Quartalszahlen des Rückversicherers reagiert. Die Anteilsscheine stiegen vorübergehend um mehr als 6 Prozent und notierten via XETRA letztlich noch 5,23 Prozent höher bei 227,40 Euro. Damit waren sie Spitzenreiter im schlussendlich wenig veränderten DAX. Zugleich machten die Titel den deutlichen Kursrückgang seit Anfang August nahezu wett und verzeichnen im Jahresverlauf mit plus 4 Prozent nun wieder eine positive Bilanz.

Der Nettogewinn des Rückversicherers übertraf im zweiten Quartal die Markterwartung deutlich. Der Rückversicherungsumsatz wuchs um 9,5 Prozent und das Kapitalanlageergebnis zeigte sich klar besser. Auch die Schaden-Kosten-Quote fiel merklich besser aus als Analysten erwartet hatten. Hannover Rück sieht sich auf Kurs zu den Jahreszielen. Für die üblicherweise schadensreichere zweite Jahreshälfte sieht Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz das Unternehmen "gut vorbereitet".

"Querbeet besser als erwartet", lautete denn auch das erste Fazit des Analysten Philip Kett von der US-Bank Jefferies. Der Vorstand habe die Jahresziele bestätigt, diese dürften aber angesichts des starken Abschneidens im zweiten Quartal am Jahresende übertroffen werden. Die weiteren Aussichten für das Unternehmen blieben stark.

JPMorgan-Analyst Kamran Hossain lobte, dass der Nettogewinn um 13 Prozent über der Konsensschätzung liegt, das operative Ergebnis im Segment Lebens- und Krankenversicherung sogar um ein Drittel darüber. Auch die Solvabilität sei stark, sie könnte für höhere Ausschüttungen sprechen, so Hossain.

FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX Broker)

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