08.09.2016 10:18:49
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MÄRKTE ASIEN/Uneinheitlich - Nintendo-Kurssprung dank Super Mario
Von Ese Erheriene
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Anleger an den ostasiatischen Aktienmärkten haben sich im Vorfeld der Ergebnisse des EZB-Treffens bedeckt gehalten. Die europäischen Notenbanker werden neue Projektionen für Wachstum und Inflation vorstellen und könnten daneben auch neue geldpolitische Maßnahmen bereithalten. Zudem sorgte für Zurückhaltung, dass in den USA die Zinserhöhungsspekulation wieder etwas zugenommen hat. Das hielt am Mittwoch schon die US-Börsen im Zaum. Der Präsident der US-Notenbankzentrale von Richmond, Jeffrey Lacker, sprach nämlich von überzeugenden Gründen für eine Zinserhöhung bei der Sitzung der US-Notenbank schon im September.
Dass die japanische Notenbank ebenfalls wie die US-Notenbank am 21. September über ihren weiteren geldpolitischen Kurs berät, verstärkt die derzeitige Verunsicherung an den Finanzmärkten noch. Zuletzt bereits gesunkene Erwartungen an eine weitere Lockerung in Japan erhielten neue Nahrung von einem nach oben revidierten japanischen BIP im ersten Quartal. Allerdings heizten später am Tag Aussagen des stellvertretenden Notenbankchefs Nakaso die Lockerungserwartungen wieder an.
Der Nikkei-Index ging nach einer Erholung im späten Handel mit einem Minus von 0,3 Prozent mit 16.959 Punkten aus dem Tag. Gegenwind für japanische Aktien kam vom Yen. Die japanische Währung behauptete trotz der Lacker-Aussagen ihre jüngsten Gewinne, der Dollar kostete zuletzt 101,56 Yen.
Ermutigende Handelsbilanzdaten aus China In China sorgten neue, tendenziell positiv für die Wirtschaft zu wertende Handelsbilanzdaten für keine stärkeren Bewegungen. Während die Exporte weniger stark zurückgingen als erwartet, legten die Importe wider Erwarten sogar zu, erstmals seit Oktober 2014. In Schanghai bewegte sich das Marktbarometer erneut kaum vom Fleck, in Hongkong legten die Kurse ein halbes Prozent zu.
Am meisten tat sich in Sydney. Dort gaben die Kurse durchschnittlich um 0,7 Prozent nach, was Händler vor allem mit den negativen Vorgaben der Wall Street erklärten und der Verunsicherung über die weiteren Zinsaussichten - auch in Australien nach robust ausgefallenen BIP-Daten am Mittwoch. Besonders unter Druck standen Aktien aus dem Rohstoffsektor. BHP Billiton gaben um 1,2 Prozent nach und Rio Tinto um 0,3 Prozent. Der Kurs des Goldförderers Newcrest verlor 2 Prozent und auch die Kurse der Ölunternehmen standen auf der Verliererseite, obwohl die Ölpreise zuletzt wieder zulegten.
Super Mario zündet Kursrakete Tagesfavorit in Tokio war die Nintendo-Aktie. Sie schoss um 13,2 Prozent nach oben, weil Apple im Rahmen seiner jüngsten Produktpräsentation mitgeteilt hat, dass der von Nintendo entwickelte Video-Spiel-Klassiker Super Mario ab Dezember auch auf das iPhone-System iOS heruntergeladen werden kann. Außerdem soll es auf der neuen Apple Watch das populäre Smartphone-Spiel Pokemon Go geben. Analysten zufolge dürfte der Super-Mario-Impuls mittelfristig stärker auf die Gewinne bei Nintendo durchschlagen als jener von Pokemon Go, der der Nintendo-Aktie vor einigen Wochen bereits kräftige Kursgewinne beschert hatte.
Bankenaktien wie Sumitomo Mitsui (-1,4 Prozent) und Mitsubishi UFJ (-1,3 Prozent) litten unter den Nakaso-Aussagen. Der Geldpolitiker hatte gesagt, dass es nicht richtig sei, das Thema von tieferen Negativzinsen vom Tisch zu nehmen, nur weil sie die Gewinne der Banken beeinträchtigen könnten.
Nachdem die Apple-Aktie selbst in den USA moderat positiv auf die Vorstellung des neuen iPhones reagierte, zeigen sich die Kurse der Zulieferer in Asien meist mit Abgaben. Viele von ihnen hatten zuvor schon zugelegt. Hon Hai Precision Industry verloren in Taiwan 1,3 Prozent, Largan Precision 0,9, Wistron 1,3 und Compal Electronics 0,3 Prozent. Chunghwa Precision zogen dagegen um 1,7 Prozent und in Hongkong AAC Technologies um 3,4 Prozent an. Die Kurse der iPhone-Vertreiber China Unicom und China Mobile steigen um 1,4 bzw. 2,0 Prozent.
Der Kurs des großen Apple-Konkurrenten Samsung stieg nach Gewinnen im späten Geschäft in Seoul um 1,1 Prozent. Samsung hatte zuletzt sein neuestes Smartphone-Flaggschiff wegen Problemen mit dem Ladegerät zurückgerufen.
Hanjin Shipping im Tauchgang Fortgesetzt hat sich die Berg- und Talfahrt bei der Aktie der Reederei Hanjin Shipping. Nach der Rally am Dienstag und der Gegenbewegung am Mittwoch ging es mit dem Kurs um weitere 4,4 Prozent abwärts. Der Hauptkreditgeber der mit finanziellen Schwierigkeiten kämpfenden koreanischen Reederei, die Korea Development Bank, hat es abgelehnt, dem Unternehmen weiter Geld zuzuschießen, auch weil er daran zweifelt, dass das von der Hanjin Group geschnürte Finanzpaket ausreichen wird, die schnelle Entladung der Schiffe in den Häfen zu finanzieren. Hanjin Shipping steht in den USA seit jüngstem unter vorläufigem Gläubigerschutz.
Die Ölpreise bauten ihre Vortagesgewinne weiter aus. Den am späten Mittwoch bekanntgewordenen Daten des American Petroleum Institute zufolge sind die Rohölvorräte in den USA in der zurückliegenden Woche deutlich zurückgegangen um gut 12 Millionen Barrel. Das schürt entsprechende Fantasie für die Bekanntgabe der offiziellen Daten im späteren Tagesverlauf. Brent-Öl kostete in Asien mit 48,69 Dollar 1,5 Prozent mehr als in den USA.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.385,80 -0,71% +1,70% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.958,77 -0,32% -10,90% 08:00 Kospi (Seoul) 2.063,67 +0,09% +5,22% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.096,60 +0,15% -12,51% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 23.920,09 +0,75% +9,15% 10:00 Taiex (Taiwan) 9.262,89 +0,04% +11,09% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.894,69 +0,04% +0,41% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.690,95 +0,08% -0,09% 11:00 BSE (Mumbai) 28.989,69 +0,22% +11,00% 12:00DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:21 % YTD EUR/USD 1,1258 +0,2% 1,1240 1,1245 +3,7% EUR/JPY 114,35 -0,0% 114,39 114,17 -10,3% EUR/GBP 0,8429 -0,1% 0,8435 0,8391 +14,5% GBP/USD 1,3356 +0,2% 1,3334 1,3401 -9,4% USD/JPY 101,59 -0,1% 101,70 101,54 -13,5% USD/KRW 1092,54 +0,2% 1090,62 1090,64 -7,1% USD/CNY 6,6643 +0,0% 6,6625 6,6651 +2,6% USD/CNH 6,6702 -0,0% 6,6715 6,6719 +1,6% USD/HKD 7,7560 +0,0% 7,7559 7,7554 +0,1% AUD/USD 0,7717 +0,6% 0,7674 0,7658 +5,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,34 45,50 +1,8% 0,84 +8,1% Brent/ICE 48,68 47,98 +1,5% 0,70 +12,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.347,21 1.345,16 +0,2% +2,05 +27,0% Silber (Spot) 19,91 19,79 +0,6% +0,12 +44,0% Platin (Spot) 1.092,60 1.087,50 +0,5% +5,10 +22,6% Kupfer-Future 2,09 2,09 +0,0% +0,00 -2,7%
=== Mitarbeit: Steffen Gosenheimer
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos/cbr
(END) Dow Jones Newswires
September 08, 2016 03:48 ET (07:48 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 48 AM EDT 09-08-16
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AAC Technologies Holdings Inc. Unsponsored American Deposit Receipt Repr 10 Shs | 4,42 | 0,00% | |
BHP Billiton Ltd. | 23,78 | 0,57% | |
China Mobile (Hong Kong) Ltd. | 8,62 | -0,43% | |
Foxconn (Hon Hai Precision Industry) | 3,26 | 10,75% | |
Mitsubishi UFJ Financial Group Inc. (MTFG) | 10,73 | -2,06% | |
Nintendo Co Ltd Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-8 Sh | 13,80 | -2,82% | |
Rio Tinto Ltd. | 69,58 | -0,95% | |
Rio Tinto plc | 56,72 | -0,68% | |
Samsung GDRS | 878,00 | 0,23% | |
Sumitomo Mitsui Financial Group Inc. (SMFG) | 22,10 | -3,28% |
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NIKKEI 225 | 38 701,90 | -0,29% |