13.03.2014 15:53:00
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Lufthansa schüttet wieder Dividende aus - AUA-Gewinn bleibt in Wien
Die Dividende der Lufthansa - dreimal so hoch wie erwartet - überraschte selbst die Börsianer. Die letzte Dividende, 2011, lag bei 25 Cent pro Aktie. Anleger stürzten sich auf die Papiere, die um bis zu 7,8 Prozent auf 19,32 Euro nach oben schnellten - der höchste Kurs seit 2007.
"An der Lufthansa-Dividende hat der AUA-Gewinn aber keinen Anteil", erklärte AUA-Sprecher Peter Thier gegenüber der APA. Der Überschuss - operativ 25 Mio. Euro, unterm Strich knapp im Plus - fließe zur Gänze ins Eigenkapital, so Thier. Das Eigenkapital der AUA lag Ende 2013 im niedrigen zweistelligen Prozentbereich.
Die AUA hat in den letzten fünf Jahren hohe Verluste angehäuft. Der letzte Gewinn liegt sechs Jahre zurück. 2012 gab es zwar hohe Einmalleffekte durch den umstrittenen Betriebsübergang des Bordpersonals, bereinigt stand jedoch ein Betriebsverlust von 6 Mio. Euro. AUA-Chef Jaan Abrecht sieht die Airline noch nicht auf der richtigen Flughöhe. Auch Finanzvorstand Heinz Lachinger mahnte auf der Bilanzpressekonferenz am Flughafen Wien ein, dass der Gewinn 2014 "tunlichst" ausgebaut werden müsse.
Die AUA muss in den nächsten Jahren hohe Investitionen stemmen. Die veralteten Fokker-Mittelstreckenflieger müssen ausgetauscht werden. Kostenpunkt: 500 Mio. Euro. Ob die 21 Fokker-Jets durch Flugzeuge von Embraer oder Bombardier ersetzt werden, soll heuer geklärt werden. Möglich sei aber auch, dass die bestehenden Dash- und Airbus-Flotten aufgestockt werden. Die 500 Mio. Euro - mit der Langstreckenflotte sogar 700 Mio. Euro - muss die AUA alleine aufbringen, vermutlich aber über Kredite oder Finanzierungen der Mutter Lufthansa. Die AUA brauche eine stabile Bilanz, um die Schulden zurückzahlen zu können, so Lachinger.
Dem kommt entgegen, dass Billigtickets zuletzt rarer wurden. Vertriebschef Karsten Benz ortet zwar auf allen Strecken einen Preisdruck, weil es keine Monopole mehr gebe, aber auch die AUA-Konkurrenz dürfte an der Preisschraube gedreht haben. Einen Konkurrenzkampf - und damit günstige Tickets - gibt es derzeit aber nach wie vor bei Flügen nach Italien. Auch nach Asien gibt es weiterhin günstige Tickets, das liegt in erster Linie an den Golf-Airlines wie Emirates und Etihad, die aggressiv gegen die europäischen Fluggesellschaften anfliegen.
Das AUA-Langstreckennetz soll 2015 nochmals aufgestockt werden - nach Chicago im Vorjahr und Newark heuer. Albrecht dachte heute laut über neue Ziele in Asien und den USA nach. Im Winter seien auch Urlaubsdestinationen auf der Langstrecke, etwa in der Karibik, denkbar. Derzeit fliegt die AUA mit den Malediven nur ein solches Strandziel an. Bei den kriselnden Bundesländerflügen stünden aber keine weiteren Kürzungen bevor, wurde versichert. Ab Ende März dünnt die AUA ihre Flüge von Wien nach Salzburg und Klagenfurt aus.
Bei den schwierigen Kollektivvertragsverhandlungen mit den Piloten und Flugbegleitern hält das AUA-Management unverändert an einem Abschluss bis Ende Mai fest. Die Differenzen mit dem Betriebsrat seien ausgeräumt worden. Man sitze tagtäglich am Verhandlungstisch, beruhigte der für die Verhandlungen zuständige Tyrolean-Geschäftsführer Klaus Froese, nachdem der Betriebsrat die Verhandlungen kürzlich öffentlich als unterbrochen erklärt hatte.
In Deutschland wiederum steuert der Mutterkonzern auf den nächsten Arbeitskonflikt zu. Die rund 5.000 Lufthansa-Piloten stimmen derzeit über einen Streik ab. Das Ergebnis wird Ende nächster Woche bekannt gegeben. Den neuen Konzernchef und Franz-Nachfolger Carsten Spohr erwartet jedenfalls ein ungemütlicher Frühling. Auch in Wien spricht man von einem "herausfordernden" Jahr 2014.
(GRAFIK 0329-14, Format 42 x 105 mm) (Schluss) pro/tsk
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