Langstrecke betroffen |
29.09.2014 14:02:49
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Lufthansa-Piloten planen am Dienstag erneut Streik
Die Lufthansa-Aktie reagierte mit einem Kursverlust auf die Nachrichten. Bis zum frühen Nachmittag verlor das Papier 0,83 Prozent auf 12,55 Euro und gehörte damit zu den schwächeren Werten im DAX. Dass es einen weiteren Pilotenstreik geben würde, hatte die VC bereits vergangene Woche angekündigt. Die Papiere des ebenfalls betroffenen Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport zeigten sich mit einem Kursplus von 0,21 Prozent von der Streikankündigung unbeeindruckt.
Der Kurz- und Mittelstreckenverkehr soll nach Angaben der Lufthansa nicht von dem Arbeitskampf betroffen sein. Auch Langstreckenflüge von München und Düsseldorf sollen starten. Auch die Flüge der übrigen Konzerngesellschaften wie Swiss, Austrian, Germanwings, Brussels Airlines und Air Dolomiti fänden planmäßig statt.
Die Planungen für einen Sonderflugplan seien sofort begonnen worden. Bedroht seien im Streikzeitraum 56 Überseeflüge ab Frankfurt, sagte ein Sprecher auf Nachfrage. Laut einer Sprecherin können auch Rückflüge betroffen sein, sofern die Maschinen den Hinflug nicht anträten. Der Sonderflugplan sollte im Laufe des Tages auf der Lufthansa-Website veröffentlicht werden. Das Unternehmen informiert betroffene Kunden zudem direkt über SMS und E-Mail.
Betroffen sind Flüge mit den Langstreckenjets Airbus A380, Boeing B747, Airbus A330 und Airbus A340. Da der Ausstand der Piloten bis zum Betriebsende des Flughafens andauern soll, kann es von Frankfurt aus wegen des Nachtflugverbots keine absichtlich verspäteten Starts geben.
Zwei Wochen zuvor war es den Lufthansa-Planern gelungen, bei einem auf acht Stunden ebenfalls für Frankfurt angekündigten Langstreckenstreik sämtliche Verbindungen dennoch anzubieten. Die VC hatte den Ausstand daraufhin abgesagt und die inzwischen wieder gescheiterten Verhandlungen zwischenzeitlich neu aufgenommen.
Hintergrund der Streiks ist der Tarifkonflikt um die Versorgung von rund 5400 Lufthansa-Piloten beim Übergang in den Ruhestand. "Da das Lufthansa-Management auch weiterhin kein kompromissfähiges Angebot vorgelegt hat, sehen wir uns zu diesen weiteren Maßnahmen gezwungen", teilte VC mit. Man sei aber weiterhin jederzeit einigungsbereit, um Streiks abzuwenden. Die VC hat bereits bei vier Streikwellen 4300 Flüge ausfallen lassen, Hunderttausende Reisende waren betroffen.
Der Konflikt zwischen Management und Pilotengewerkschaft eskaliert auch an anderer Stelle. So prüft das Unternehmen den Einsatz externer Piloten auf Langstreckenflügen unter der Marke Lufthansa. Unter dem Projektnamen "Jump" hatte die Lufthansa unter anderem von den Gewerkschaften Kostenzugeständnisse verlangt, um mit abgespecktem Service-Angebot ohne First Class kostengünstiger zu eher touristischen Zielen fliegen zu können. Die VC soll sich laut Lufthansa nicht zu Einsparungen bereiterklärt haben, was allerdings von der Gewerkschaft bestritten wird.
VC-Sprecher Jörg Handwerg bestätigte die Lufthansa-Einschätzung, dass der geplante Schritt nicht gegen gültige Tarifverträge verstoße. Allerdings könnten sich Kunden dann nicht mehr darauf verlassen, dass in einem Lufthansa-Cockpit auch tatsächlich Lufthansa-Piloten säßen. Das wäre ein Novum, sagte Handwerg. "Wir bedauern, dass man so vorgeht."
/ceb/DP/stw
FRANKFURT (dpa-AFX)
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