Starke Nachfrage |
03.08.2023 10:30:00
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Lufthansa-Aktie trotzdem tief im Minus: Lufthansa verdient dank starker Nachfrage deutlich mehr - Prognose konkretisiert
Im Zeitraum April bis Juni stieg der Umsatz um 17 Prozent auf 9,39 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis Zinsen und Steuern (EBIT) sprang auf 1,09 Milliarden von 392 Millionen Euro. Die entsprechende operative Marge verbesserte sich auf 11,6 von 4,9 Prozent.
Der Nettogewinn stieg von 259 Millionen im Vorjahresquartal auf 881 Millionen Euro. Je Aktie verdiente die Lufthansa Group mit 74 Cent mehr als dreimal so viel wie mit 22 Cent ein Jahr zuvor.
Analysten hatten im Konsens mit einem Umsatz von 9,40 Milliarden Euro, einem bereinigten EBIT von 1,04 Millionen und einem Konzerngewinn von 713 Millionen Euro gerechnet.
Für 2023 erwartet Lufthansa ein bereinigtes EBIT von mehr als 2,6 Milliarden Euro. Bislang hatte der Konzern lediglich einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 1,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Nach Einschätzung des Unternehmens liegt die konkretisierte Prognose damit im Rahmen der aktuellen Markterwartung.
Abstimmung unter Lufthansa-Piloten wegen Tarifkonflikt
Im Tarifkonflikt bei der Lufthansa beginnt die Abstimmung unter den Stammpiloten über das Verhandlungsergebnis. Die Mitglieder der Vereinigung Cockpit (VC) sind zu einem Votum bis zum 10. August aufgerufen, wie Unternehmen und Gewerkschaft am Donnerstag intern ankündigten. Laut VC ist die Zustimmung von mindestens der Hälfte der Stimmberechtigten notwendig, um das Paket anzunehmen. Im anderen Fall würden erneut Streiks drohen.
Die Tarifkommission der Gewerkschaft hatte es vermieden, sich eindeutig zu dem mit Lufthansa erzielten Verhandlungsstand zu bekennen. Sie äußerte aber die Ansicht, dass auf dem Verhandlungsweg kein besseres Ergebnis erreicht werden könne.
Lufthansa warb in einem Rundschreiben um die Zustimmung der Mitarbeiter, die in den nächsten drei Jahren in mehreren Stufen mindestens 18 Prozent mehr Geld erhalten sollen. Zusammen mit zwei pauschalen Erhöhungen aus dem Vorjahr ergäben sich je nach Einstufung Steigerungen zwischen 25 und 50 Prozent über den gesamten Zeitraum. Bedeutsamer sind zusätzliche Einigungen zu Arbeits- und Bereitschaftszeiten im Manteltarifvertrag sowie die Abschaffung einer zweiten Tarifschiene, die vor Jahren für Neueinsteiger eingeführt worden war.
Auch wird eine Lösung für 150 Kapitäne der eingestellten Tochter Germanwings vorgeschlagen, die in ihrer bisherigen Funktion zur Mutter Lufthansa wechseln sollen. Dafür erhalten rund 550 Lufthansa-Piloten finanzielle Entschädigungen, weil sie später Kapitän werden können.
Ein erneuter Streik der rund 5200 Piloten der Lufthansa und der Lufthansa Cargo ist erst bei Annahme des Ergebnisses vom Tisch. Die Piloten haben in dieser Runde bereits am 2. September 2022 mit einem Warnstreik den Flugbetrieb lahmgelegt.
Lufthansa deutlich im Minus - Fokus auf die negativen Aspekte
Die Aktien der Lufthansa sind am Donnerstag im XETRA-Handel auf den tiefsten Stand seit Anfang Januar gerutscht. Zuletzt verloren sie 6,66 Prozent auf 8,24 Euro. Der seit März laufende Abwärtstrend verfestigt sich damit.
Marktteilnehmer fokussierten sich zunehmend auf die negativen Aspekte der vorgelegten Quartalszahlen. Ein Händler sagte, der und den Erwartungen liegende freie Barmittelfluss überlagert die positive Überraschung beim bereinigten operativen Ergebnis.
Analyst Harry Gowers von der US-Bank JPMorgan belässt Lufthansa auf 'Overweight' - Ziel 14,10 Euro
NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Lufthansa nach Quartalszahlen auf "Overweight" mit einem Kursziel von 14,10 Euro belassen. Die Kennziffern der Fluggesellschaft hätten die Erwartungen leicht übertroffen und seien insgesamt solide ausgefallen, schrieb Analyst Harry Gowers in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Die verschlechterte Kostensituation könnte aber den Aktienkurs einbremsen.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)
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