29.06.2015 16:34:40

Lufthansa-Chef: Eurowings soll andere Fluglinien übernehmen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die neue Lufthansa-Billigmarke Eurowings könnte ihre Flügel laut Vorstandschef Carsten Spohr auch über andere Airlines ausbreiten. Eurowings eigne sich als Plattform zur Übernahme andere Fluglinien, sagte Spohr am Montag in Frankfurt. Andererseits könnten sich andere Gesellschaften an Eurowings beteiligen oder ihre Flüge von Eurowings vermarkten lassen. Spohr denkt dabei auch an Brussels Airlines: Die belgische Fluglinie könnte auf diese Weise nach Jahren als Minderheitsbeteiligung komplett bei der Lufthansa landen.

Die Lufthansa spreche jedes Jahr mit den Miteignern von Brussels über eine Komplettübernahme, sagte Spohr. Bislang hält die Lufthansa nur 45 Prozent an der belgischen Fluglinie. Auch die italienische Lufthansa-Regionaltochter Air Dolomiti könnte Spohr zufolge bei Eurowings eine neue Heimat finden. Namen wie Dolomitiwings oder Brusselwings könnten gut als Teil von Eurowings vermarktet werden.

Spohr hält eine Fusionswelle unter europäischen Fluglinien für angesagt. Während die fünf größten Fluggesellschaften der USA dort 81 Prozent des Geschäfts auf sich vereinten, kämen die fünf größten europäischen Fluglinien zusammen nur auf 46 Prozent. Bei der nötigen Konsolidierung werde Lufthansa eine Rolle spielen müssen, sagte Spohr. Eurowings könne dabei helfen.

Mit ihrem Billigkonzept Eurowings reagiert die Lufthansa auf den Angriff von Billigfluggesellschaften wie Ryanair und Easyjet, mit deren Ticketpreisen die Lufthansa wegen ihrer hohen Lohn- und Verwaltungskosten nicht mithalten kann. Die ersten Airbus-Maschinen von Eurowings sind schon in der Luft, die Betriebskosten sollen rund 40 Prozent niedriger liegen als bei der Kernmarke Lufthansa.

Die bisherige Billigmarke Germanwings will Spohr zum kommenden Jahreswechsel auf Eurowings umstellen. Auf den Maschinen wird der Name Germanwings aber noch über geschätzt acht Jahre erhalten bleiben, bis alle bisherigen Piloten der Fluglinie das Unternehmen entweder verlassen oder zum Mutterkonzern gewechselt sind.

Die Kernmarke Lufthansa will Spohr weiter zum Premiumprodukt ausbauen, das höhere Ticketpreise rechtfertigt. Die jüngst erfolgte Einführung einer gehobenen Touristenklasse mit dem Namen Premium Economy habe die Erwartungen an die Einnahmen um 15 Prozent übertroffen, sagte Spohr. Die Kunden seien bereit, überraschend viel Geld für das Mehr an Komfort zu bezahlen./stw/he

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