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Schwache Zahlen 03.03.2022 15:14:00

Lufthansa, AUA und Swiss weiter tiefrot: Sehen aber starkes Reisejahr

Lufthansa, AUA und Swiss weiter tiefrot: Sehen aber starkes Reisejahr

Alle Airlines flogen fernab der Zahlen von vor der Pandemie. Die AUA blieb - wenn auch etwas weniger als im ersten Pandemiejahr 2020 - tiefrot, macht sich aber Hoffnungen aufgrund jüngst gestiegener Buchungen. Die Lufthansa stellte sich angesichts des Ukraine-Kriegs auf eine weitere schwierige Zeit ein.

Der Verlust (adjusted EBIT) der Austrian Airlines (AUA) belief sich 2021 auf 264 Mio. Euro, immerhin um 55 Mio. Euro besser als im Jahr davor. "Lockdowns, Reisebeschränkungen und neue Virusvarianten spiegeln sich in unseren Ergebnissen des letzten Jahres wider", so CCO Michael Trestl. Dabei habe sich die finanzielle Lage im Laufe des Jahres verbessert. Drei Viertel des Umsatzes wurden im zweiten Halbjahr erwirtschaftet. Im dritten Jahresquartal gab es zum ersten Mal seit Krisenbeginn in einem Quartal mit zwei Mio. Euro wieder schwarze Zahlen. Dank einer guten Weihnachtssaison war auch das vierte Quartal wesentlich besser als 2020.

Im zweiten Corona-Jahr 2021 grenzte auch die Konzern-Mutter Lufthansa laut dpa ihre Verluste deutlich ein. Dank eines Rekordgewinns der Frachtsparte Lufthansa Cargo und einer ersten Erholung im Passagiergeschäft verringerte sich der Fehlbetrag unter dem Strich um zwei Drittel auf rund 2,2 Milliarden Euro. Der Umsatz erholte sich um 24 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro, erreichte damit aber immer noch nicht die Hälfte des Vorkrisenjahres 2019. Im vergangenen Jahr zählte der Konzern rund 47 Millionen Fluggäste - rund 29 Prozent mehr als im ersten Corona-Jahr, aber fast 100 Millionen weniger als 2019.

"Wir sind sehr sicher, dass der Luftverkehr in diesem Jahr einen starken Aufschwung erleben wird", sagte Vorstandschef Carsten Spohr am Donnerstag bei der Vorlage der Jahresbilanz. Dass der Konzern 2022 in die schwarzen Zahlen zurückkehrt, wagte er aber nicht zu versprechen. Bei der großen deutschen Airline trüben aber trotz guter Buchungslage mögliche Personalengpässe bei Flughäfen und Flugsicherung die Geschäftserwartungen zusätzlich ein.

Die direkten finanziellen Folgen des Ukraine-Kriegs wurden zunächst nicht genannt. Wegen des russischen Angriffs hat der Lufthansa-Konzern knapp 90 Verbindungen pro Woche in die Russische Föderation und in die Ukraine streichen müssen. Zudem müssen die Fernost-Maschinen nach China, Japan und Korea langwierige Ersatzrouten im Süden nehmen. Das verbraucht zusätzliches Kerosin und verknappt bei den Frachtmaschinen die Ladekapazitäten.

Während im Passagiergeschäft des Jahres 2021 bei der Konzernmutter tiefrote Zahlen herrschten, lief es für Lufthansa Cargo glänzend: Dank hoher Nachfrage, knapper Kapazitäten und dadurch hohen Frachtpreisen verdiente die Logistiktochter im Tagesgeschäft fast 1,5 Milliarden Euro und damit so viel wie nie zuvor. Auch die Wartungstochter Lufthansa Technik und die Catering-Sparte LSG kehrten in die Gewinnzone zurück.

Die bisherigen Buchungszahlen für heuer stimmen den Vorstand wie bei der AUA zuversichtlich. So lägen die Buchungen für die Oster- und Sommerferien fast auf dem Niveau von 2019. In den kommenden Monaten will der Konzern sein Flugangebot weiter hochfahren. Zwar sei das Geschäft im ersten Quartal noch von der Omikron-Variante des Coronavirus geprägt, die seit den letzten Wochen des Vorjahres Reisebeschränkungen und einen Rückgang der Nachfrage ausgelöst hatte. Für das Gesamtjahr plant der Vorstand weiter mit einem Flugangebot von mehr als 70 Prozent des Vorkrisen-Niveaus. Im Sommer sollen es rund 85 Prozent werden und Eurowings soll in der heißen Jahreszeit sogar mehr Tickets anbieten als im Jahr vor der Pandemie.

Deutschland, Österreich, Belgien und die Schweiz hatten die Lufthansa im ersten Corona-Jahr mit milliardenschweren Staatshilfen vor dem wirtschaftlichen Aus gerettet. Auch die AUA wurde hierzulande mit Hunderten Millionen gestützt. Die Bundesrepublik ist noch mit gut 14 Prozent an der Lufthansa beteiligt. Die deutschen Staatshilfen hat die Lufthansa inzwischen zurückgezahlt, die AUA geht hierzulande schrittweise vor.

Die AUA-Schwester Swiss hat im zweiten Jahr der Corona-Pandemie laut sda ebenso wieder einen großen Verlust eingefahren. Allerdings fiel dieser mit knapp 430 Mio. Franken (rund 421 Mio. Euro) deutlich geringer aus als im Jahr davor. Und auch der Umsatz kletterte auf 2,1 Milliarden Franken. Das entspricht gegenüber dem ersten Coronajahr 2020 einer Steigerung um knapp 14 Prozent.

APA

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