An mehreren Standorten |
19.02.2024 15:51:00
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Lufthansa-Aktie verliert: Neuer Warnstreik - ver.di ruft Lufthansa-Bodenpersonal ab Dienstag zum Streiken auf
Wesentlich glimpflicher ist am Montag der Pilotenstreik bei der Lufthansa-Tochter Discover verlaufen, die in Frankfurt nur einen einzigen Mallorca-Flug streichen musste. Der erstmalige Solidaritätsstreik der Vereinigung Cockpit auf der Lufthansa-Langstrecke wurde nach Angaben eines Konzernsprechers komplett aufgefangen. Alle vier Starts der bestreikten Lufthansa-Teilflotte Boeing 787 seien am Montagvormittag ohne Einschränkungen möglich gewesen.
Verdi bestätigte, dass in einigen Bereichen der Warnstreik des Bodenpersonals bereits an diesem Montag um 20.00 Uhr beginnen soll. Aufgerufen seien zu diesem Zeitpunkt bereits Kräfte bei der Technik, der Logistik, der Fracht und der IT, sagte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky. Am Dienstagmorgen um 4.00 folgt dann das Bodenpersonal der Lufthansa an den Standorten Frankfurt/Main, München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart.
In München sind zudem erstmals die rund 170 Beschäftigten der "Enteisen und Flugzeugschleppen am Flughafen München GmbH" (EFM) zum Warnstreik aufgerufen. Bei dieser gemeinsamen Tochter des Flughafens und der Lufthansa will Verdi einen ersten Tarifvertrag durchsetzen. Die Lufthansa warnte die Passagiere stornierter Flüge. Sie sollten nicht zum Flughafen kommen, weil dort die Umbuchungsschalter nicht besetzt seien, hieß es in den Informationssystemen.
Hintergrund des Warnstreiks des Lufthansa-Bodenpersonals sind die konzernweiten Vergütungstarifverhandlungen für die laut Verdi rund 25 000 Beschäftigten am Boden - unter anderem bei der Deutschen Lufthansa, Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo, Lufthansa Technik Logistik Services, Lufthansa Engineering and Operational Services sowie weiteren Konzerngesellschaften. Lufthansa spricht von rund 20 000 Beschäftigen.
Die Tarifverhandlungen sollen an diesem Mittwoch fortgesetzt werden. Verdi bezeichnete die zweite Warnstreikwelle als notwendig, weil Lufthansa in der vorangegangenen Verhandlung keine Anstalten gemacht habe, ihr vorliegendes Angebot nachzubessern.
Der Ferienflieger Discover startet ausschließlich von Frankfurt und München und soll vor allem der Condor im touristischen Geschäft Konkurrenz machen. Die VC will einen ersten Tarifvertrag bei der im Sommer 2021 gegründeten Airline erzwingen. Discover zahlt nach eigenen Angaben bereits höhere Pilotengehälter, die sie aber mit dem Betriebsrat und nicht mit der Gewerkschaft vereinbart hat. Die neuen Gehälter entsprechen exakt der Forderungslage der VC, wie beide Seiten bestätigt haben. Die Gewerkschaft will den Arbeitskampf aber weiterführen.
Lufthansa streicht in Frankfurt schon am Montagabend Flüge
Der erneute Warnstreik des Lufthansa-Bodenpersonals führt schon an diesem Montagabend zu zahlreichen Flugstreichungen. Am Drehkreuz Frankfurt hat die Fluggesellschaft dutzende Flüge abgesagt, wie aus der Abflugtafel des Flughafens hervorgeht. Gestrichen wurden insbesondere Europa-Flüge, während wichtige Interkontinental-Verbindungen etwa nach Buenos Aires oder Kapstadt weiterhin abheben sollten.
Verdi hat Teile des Bodenpersonals bereits ab 20.00 Uhr an diesem Montag zu einem Warnstreik aufgerufen, mit dem in den laufenden Tarifverhandlungen Druck aufgebaut werden soll. Am Dienstagmorgen soll dann das Bodenpersonal im Passagierbetrieb folgen, also Beschäftigte am Check-In, an den Flugsteigen oder direkt an den Flugzeugen. Lufthansa hat angekündigt, wie bereits bei der ersten Warnstreikwelle vor zwei Wochen 10 bis 20 Prozent des Angebots aufrechtzuerhalten.
Lufthansa-Aktie schwach
Die Aussicht auf weitere Streiks in dieser Woche lässt die Anleger der Lufthansa am Montag nicht kalt. Während sich die Passagiere erneut auf Flugausfälle an mehreren deutschen Airports einstellen müssen, sank der Kurs der Fluggesellschaft am Montag zeitweise um 1,27 Prozent auf 7,32 Euro.
Die Gewerkschaft Verdi hat für Dienstagmorgen das Bodenpersonal zu einem Warnstreik an den Standorten Frankfurt, München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart aufgerufen. Händler sahen darin zwar nicht viel Neues und keinen großen Belastungsfaktor. Die Nachricht reichte aber, um den zuletzt geltenden Abwärtstrend aufrecht zu erhalten. Seit dem Zwischenhoch von Anfang Februar, das knapp über 8 Euro lag, ist der Lufthansa-Kurs nun schon um fast acht Prozent gefallen.
Anfang des Monats hatten Gepäckabfertiger, Frachtpersonal und andere Bodendienstmitarbeiter schon einmal ihre Arbeit niedergelegt. Von den damals mehr als 1000 geplanten Flügen waren bis zu 90 Prozent ausgefallen, wie das Unternehmen bestätigte.
BERLIN / FRANKFURT (dpa-AFX)
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