Einziger DAX-Verlierer 25.08.2014 12:20:00

Lufthansa-Aktie schwächer: Piloten wollen wieder streiken

Im Montagshandel büßten die Titel der Fluggesellschaft gegen den starken Markttrend zeitweise über 1,2 Prozent ein, womit sie einziger Verlierer im gut ein Prozent festeren DAX waren. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatte am Wochenende einen Ausstand angekündigt, mit dessen Beginn "ab sofort" gerechnet werden müsse. Unklar war aber auch am Sonntag noch, wann die Flugkapitäne das erste Mal ernst machen werden. Hintergrund der Streiks ist ein Streit über die Übergangsrente für die Piloten. Deshalb hatte es bereits im April massive Flugausfälle gegeben.

Die Lufthansa versucht indes, einen Streik noch abzuwenden. "Wir sind konsensbereit und suchen einen Kompromiss", sagte Lufthansa-Personalvorstand Bettina Volkens am Montag in Frankfurt. Noch am Nachmittag werde ein Schreiben an die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit gehen, um die Verhandlungen fortzusetzen.

Die Gespräche hätten in einer konstruktiven Atmosphäre stattgefunden, sagte Volkens. Die Lufthansa verstehe nicht, warum die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit diese am Freitag für gescheitert erklärt und einen Ausstand angekündigt habe.

Wann und wie lange die Flugkapitäne streiken werden, war am Montag aber zunächst weiter unklar. Die Lufthansa rechnet nach eigenen Angaben damit, dass Cockpit einen Ausstand 24 Stunden vorher angekündigen werde. Mehrtägige Streiks erwartet die Airline nicht. Lufthansa werde einen Sonderflugplan entwickeln, um wesentliche Strecken aufrechterhalten.

Cockpit hatte zuvor die Streikbereitschaft bekräftigt: "Es geht um die Abwägung von Passagierinteressen und der Effizienz eines Streiks", sagte ein Sprecher der Pilotengewerkschaft auf Anfrage. Man wolle es Lufthansa nicht zu leicht machen, Ausfälle zu ersetzen.

EXPERTE: STREIK WÄRE NUR AUFTAKT VON ARBEITSKÄMPFEN

"Eine unendliche Geschichte", kommentierte ein Börsianer die Nachricht. Nach Ansicht des Luftfahrt-Experten Heinrich Großbongardt wäre ein Streik bei Cockpit nur der Auftakt einer Reihe von Tarifkonflikten und Arbeitskämpfen. "Es geht derzeit bei der Lufthansa um grundlegende und tiefgreifende Veränderungen in der Struktur, um wettbewerbsfähig zu bleiben", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. "Deshalb wird Cockpit nur den Anfang machen, von den anderen Gewerkschaften wird auch etwas kommen." Sie warteten nur ab, wie sich der Konflikt entwickele und wie die Pläne der Airline im Detail aussähen.

Die Cockpit-Streikdrohung sei negativ, komme aber nicht allzu überraschend, schrieb Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank. Harte Verhandlungen zwischen Cockpit und der Fluggesellschaft seien wahrscheinlich gewesen. Ein längerer Streik könnte allerdings das Jahresgewinnziel der Fluggesellschaft gefährden. Die Reputation der Lufthansa würde zudem erneut Kratzer bekommen.

/gl/ag

FRANKFURT (dpa-AFX)

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