Ärger für Reisende |
08.03.2024 13:50:39
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Lufthansa-Aktie mit Verlusten: Fortgesetzte Streiks bei Lufthansa - Bahnstreik beendet
Der inzwischen fünfte Arbeitskampf im laufenden Tarifkonflikt endete am Freitagnachmittag. Der S- und Regionalverkehr werde schrittweise ausgeweitet, teilte die Bahn mit. Im Fernverkehr wollte das Unternehmen dagegen noch den ganzen Tag über am Rumpffahrplan festhalten. Erst am Samstag soll der Fahrplan wieder vollumfänglich gefahren werden.
35 Stunden hat die GDL dieses Mal im Personenverkehr gestreikt. Im Güterverkehr hatte der Ausstand bereits Mittwochabend begonnen und endete am Freitagmorgen um 5.00 Uhr. Auch hier sollte es dauern, bis der Rückstau der Güterzüge abgebaut werden kann.
Mit dem Ende der fünften Arbeitskampfrunde geht die Ungewissheit für Bahnkunden aber weiter. GDL-Chef Claus Weselsky will künftige Streiks mit deutlich weniger Vorlauf ankündigen als bisher. Es ist damit fraglich, ob die Bahn beim nächsten Ausstand erneut einen Grundfahrplan auf die Beine stellen kann. Die Bahn sei dann kein zuverlässiges Verkehrsmittel mehr, hatte Weselsky betont.
Es ist das erste Mal, dass die Gewerkschaft in dem Konflikt auf solche sogenannten Wellenstreiks setzt. Der GDL-Chef schließt Arbeitskämpfe auch über Ostern nicht aus. Es sei noch zu früh, sich mit Blick auf den Reiseverkehr über die Feiertage festzulegen, sagte er kürzlich.
Die Deutsche Bahn hat die GDL nach eigener Aussage "auf Grundlage des Gesamtvorschlags der Moderatoren zu Verhandlungen" eingeladen. In dem Einladungsschreiben stellt die Bahn klar, es treffe nicht zu, dass das Unternehmen den Vorschlag von Vermittlern zu einer Verkürzung der Wochenarbeitszeit abgelehnt habe. Vielmehr habe man sich bereits am 26. Februar bereiterklärt, "über unsere Schmerzgrenze hinauszugehen und auf der Grundlage des Gesamtvorschlags der Moderatoren die Verhandlungen zu Ende zu führen".
Die Vermittler hatten eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit in zwei Stufen von 38 auf 36 Stunden bis 2028 vorgeschlagen. Der GDL genügt das in der vorgeschlagenen Form jedoch nicht. In einem Brief vom 8. März an die Verhandlungsführer der Bahn zeigte sich die GDL zudem unzufrieden mit der bislang angebotenen Lohnerhöhung und der Laufzeit des Tarifvertrages. 30 Monate seien zu lang. Nach Darstellung der GDL dringt die Bahn zudem auf den Wegfall bisheriger Urlaubswahlmodelle, was nicht zu akzeptieren sei.
Weitere Störungen an Airports
Der Warnstreik des Lufthansa-Bodenpersonals läuft ebenfalls weiter. Die Gewerkschaft Verdi hat die Lufthansa-Mitarbeiter am Hamburger Helmut-Schmidt-Flughafen bis Samstagmorgen (7.10 Uhr) zum Arbeitskampf aufgerufen. Betroffene Passagiere sind laut Flughafen angehalten, sich bei der Fluggesellschaft über Streichungen und Umbuchungsmöglichkeiten zu informieren. Jeweils 15 Abflüge und Ankünfte von Lufthansa-Maschinen wurden laut Online-Information des Flughafens für Freitag abgesagt.
Im Tarifkonflikt mit der Lufthansa hatte Verdi 12,5 Prozent mehr Geld und eine Inflationsausgleichsprämie bei einem Jahr Laufzeit gefordert. Die Lufthansa hat bislang bei 28 Monaten Laufzeit 10 Prozent höhere Gehälter angeboten. Es ist bereits der dritte Ausstand im laufenden Tarifkonflikt für rund 25 000 Beschäftigte der Dienste am Boden.
Auch die Luftsicherheitskräfte des Hamburger Flughafens hatte Verdi zum Warnstreik aufgerufen, allerdings nur bis Donnerstagabend um 22.00 Uhr. Der Flughafenbetreiber hatte alle für Donnerstag geplanten Abflüge abgesagt. Für Freitag erwartet der Airport nun starke Auslastungen bei den Flügen, da mit zahlreichen Umbuchungen von Donnerstag auf Freitag zu rechnen sei.
Streik geht weiter: Lufthansa-Flüge fallen aus
Die fortgesetzten Warnstreiks des Bodenpersonals haben auch am Freitag für zahlreiche Flugausfälle bei der Lufthansa gesorgt. Erneut sollen nur 10 bis 20 Prozent der ursprünglich geplanten Flüge stattfinden, sagte ein Unternehmenssprecher am Freitag. Damit fallen erneut rund 1000 Flüge vor allem an den Drehkreuzen München und Frankfurt aus.
In Frankfurt und Hamburg konnten die Passagiere am Freitag wieder zusteigen, nachdem am Vortag die Kontrollstellen für den Sicherheitsbereich wegen eines zusätzlichen Streiks des Sicherheitspersonals geschlossen geblieben waren. Verdi will den Ausstand noch bis Samstagmorgen um 7.10 Uhr fortsetzen. Lufthansa rechnet daher für Samstag noch mit anfänglichen Verspätungen und einigen Ausfällen. Der Flugverkehr solle sich dann im Laufe des Vormittags normalisieren.
28 Flugausfälle in Leipzig/Halle und Dresden am Freitag
Der Warnstreik des Lufthansa-Bodenpersonals hat am Freitag erneut Fluggäste an den Airports in Leipzig/Halle und Dresden ausgebremst. In Dresden fallen 14 Flüge aus, wie ein Sprecher der Mitteldeutschen Flughafen AG am Freitagmorgen sagte. Betroffen seien Verbindungen von und nach München sowie Frankfurt. In Leipzig/Halle sind demnach 14 Flüge betroffen, einer davon von und nach Wien.
Die Gewerkschaft Verdi hatte das gesamte Bodenpersonal der Lufthansa für Donnerstag und Freitag dieser Woche zu einem Ausstand aufgerufen. Er soll in den passagiernahen Bereichen am Donnerstag um 4.00 Uhr beginnen und am Samstag um 7.10 Uhr enden. "Der reguläre Fahrplan muss sich dann erst einpendeln", betonte der Sprecher der Flughafen AG. Reisende sollten sich vor dem geplanten Abflug direkt bei der Fluggesellschaft informieren.
Es ist bereits die fünfte Warnstreikwelle im laufenden Tarifkonflikt des Lufthansa-Bodenpersonals. Zum dritten Mal werden dabei die Passagierflüge in Mitleidenschaft gezogen. Die Gewerkschaft Verdi erhofft sich von den Streiks höhere Zugeständnisse bei den Tarifverhandlungen. Sie fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten 12,5 Prozent mehr Gehalt sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro. Auch die Luftsicherheitsleute werden bei ihrer separaten Tarifrunde von Verdi vertreten und haben bereits eine Warnstreikrunde absolviert.
Die Lufthansa-Aktie verliert am Freitag im XETRA-Handel zeitweise 1,86 Prozent auf 6,80 Euro.
HAMBURG/KIEL/FRANKFURT/LEIPZIG/BERLIN (dpa-AFX)
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