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31.01.2024 16:55:00
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Lufthansa-Aktie leichter: Lufthansa bietet zum Streiktag umfassende Möglichkeiten zu Umbuchungen - AUA rät zu Flugstatusprüfung
Die Flughäfen München und Nürnberg werden nicht bestreikt, da dort die Beschäftigten im öffentlichen Dienst arbeiten. Das Unternehmen forderte Kunden auf, die Flüge über die App selbstständig umzubuchen oder sich an ein Service-Center zu wenden. Es sei für sämtliche Passagiere, die für Donnerstag nach Frankfurt gebucht sind, ab sofort möglich, ihre Flugscheine in ein Ticket der Deutschen Bahn umzutauschen. Im Transitbereich seien für ankommende Passagiere längere Warte- und Umsteigezeiten zu erwarten.
Auch die Direktflugtochter Eurowings bittet Passagiere, sich über ihre Flüge zu informieren und sie gegebenenfalls umbuchen zu lassen. Ein angepasster Flugplan, über den die Passagiere informiert werden, sollte am Nachmittag veröffentlicht werden. Ursprünglich waren 270 Flüge geplant.
Kabinengewerkschaft: Tarifverhandlung mit Lufthansa abgebrochen
Im Lufthansa-Konzern droht der nächste Tarifkonflikt zu eskalieren. Die Kabinengewerkschaft Ufo hat die Gehaltsverhandlungen für rund 18.000 Flugbegleiter der Stammgesellschaft einseitig abgebrochen. "Auch das letzte Angebot der Lufthansa reicht nicht aus", hieß es am Mittwoch in einem Rundschreiben an die Mitglieder nach 14 Verhandlungstagen.
Die Kabinengewerkschaft drohte kaum verhohlen mit Streik, wenngleich eine Entscheidung der Tarifkommission noch nicht gefallen sei. Sie schrieb: "Das schärfste Schwert einer Gewerkschaft ist so offensichtlich, dass wir es gar nicht separat aussprechen müssen. Aber eins ist klar: Wir sind bereit, auch den Weg der Ultima Ratio zu gehen."
Im größten Luftverkehrskonzern Europas streikten zuletzt Piloten und Flugbegleiter der Tochter Discover, um einen Erst-Tarifvertrag zu erzwingen. Auch beim Bodenpersonal mehrerer Lufthansa-Teilgesellschaften drohen laut Verdi erste Warnstreiks.
"Für den Abbruch zum jetzigen Zeitpunkt fehlt uns daher jedes Verständnis", erklärte die Lufthansa. Lösungen könnten nur am Verhandlungstisch erarbeitet werden. Daher fordere man Ufo auf, die Verhandlungen wieder aufzunehmen.
AUA empfiehlt, Flugstatus zu überprüfen
Der geplante eintägige Streik beim Sicherheitspersonal wird am Donnerstag die deutschen Flughäfen größtenteils lahmlegen. Unter anderem sind die Flughäfen Frankfurt, Hamburg, Bremen, Berlin, Leipzig, Dresden und Erfurt betroffen. Die Flughäfen München und Nürnberg werden nicht bestreikt, da dort die Beschäftigten im öffentlichen Dienst arbeiten. Auch Verbindungen zwischen Deutschland und Österreich sind betroffen.
Die Austrian Airlines, die beinahe alle Flüge zwischen Wien und Deutschland bedienen, rechnen für Donnerstag mit Anpassungen und Verspätungen im Flugplan. Die Fluglinie empfiehlt, den Flugstatus rechtzeitig online oder via App zu überprüfen. Betroffene Fluggäste, die bei der Buchung ihre Handynummer oder E-Mailadresse angegeben haben, werden aktiv informiert.
Laut aktuellen Informationen entfallen am Donnerstag zwei Verbindungen zwischen Wien und Leipzig (hin und zurück), teilte eine Sprecherin des Flughafen Wiens auf APA-Anfrage mit. Weitere Beeinträchtigungen seien nicht auszuschließen. Von und nach Graz sind nach derzeitigem Stand vier Flüge storniert worden: Je ein Flug von und nach Hamburg und je ein Flug von und nach Düsseldorf, teilte eine Sprecherin des Flughafens Graz mit.
Der Flughafenverband ADV erklärte, mehr als 1.100 Flüge müssten abgesagt werden oder verspäteten sich. "Der Streik ist eine schlechte Nachricht für die deutschen Flughäfen und die knapp 200.000 Fluggäste", sagte ADV-Geschäftsführer Ralph Beisel am Mittwoch. Die Flughäfen seien in dieser Auseinandersetzung keine Tarifpartei, würden aber erneut zum Austragungsort für den Interessenskonflikt. Der Verband forderte Verdi auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Die Gewerkschaft Verdi hat die rund 25.000 Beschäftigten in der Luftsicherheitsbranche zum Streik aufgerufen. Nach dem mehrtägigen Bahnstreik der Lokführer und dem für Freitag angekündigten Arbeitskampf im Nahverkehr sind zehntausende Reisende in Deutschland von massiven Beeinträchtigungen betroffen. Verdi begründete das Vorgehen mit stockenden Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS), man habe in den bisher drei Tarifverhandlungsrunden zur Erhöhung der Löhne keine Einigung erzielt.
Lufthansa fliegt trotz Streik nahezu volles Programm
Trotz des geplanten Warnstreiks der Luftsicherheitskräfte will die Lufthansa am Donnerstag ihr Programm weitgehend fliegen. Die für den 1. Februar in Frankfurt geplanten Langstreckenflüge werden größtenteils stattfinden, wie die Fluggesellschaft am Mittwoch mitteilte. Auch Zu- und Abbringerflüge für Umsteiger sollen angeboten werden. Allerdings könne es im Transitbereich zu längeren Wartezeiten kommen. Die Flughäfen München und Nürnberg sind nicht von dem Verdi-Streik betroffen, sodass davon auszugehen sei, dass der dortige Betrieb im vollen Umfang stattfinden könne.
Lufthansa wies darauf hin, dass der Zustieg für Passagiere an den Flughäfen Frankfurt, Hamburg, Bremen, Berlin, Leipzig, Düsseldorf, Köln, Hannover, Stuttgart, Erfurt und Dresden nicht möglich sein werde. Das Unternehmen bietet kostenlose Umbuchungen im Zeitraum bis zum 8. Februar an. Passagiere für innerdeutsche Flüge könnten ihr Ticket kostenlos in eine Bahn-Fahrkarte umtauschen, unabhängig davon, ob ihr Flug stattfindet oder nicht.
Die Lufthansa-Aktie notiert im XETRA-Handel zeitweise 0,14 Prozent tiefer bei 7,78 Euro.
FRANKFURT (dpa-AFX / APA)
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