Streik |
28.08.2024 12:17:00
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Lufthansa-Aktie kaum verändert: Flugverkehr bei Discover Airlines weiter beeinträchtigt
Man versuche, die betroffenen Passagiere ans Ziel zu bringen, erklärt eine Sprecherin. Drei Kurzstrecken seien von Partnergesellschaften übernommen worden, sodass sich für die Gäste keine veränderten Reisepläne ergeben. Der mehrtägige Streik bleibe aber für die Discover ein Kraftakt. Im gesamten Streikzeitraum sind den Angaben zufolge rund 270 Flüge von und nach Frankfurt und München geplant. Noch am Nachmittag sollte der Flugplan für Donnerstag feststehen.
Scharfe Kritik am Arbeitskampf
Mit den viertägigen Streiks wollen die im Lufthansa-Konzern verwurzelten Spartengewerkschaften eigene Tarifverträge durchsetzen, nachdem das Management sich mit der Konkurrenz von Verdi auf ein Vertragswerk geeinigt hat. Verdi repräsentiere nur wenige Piloten und Flugbegleiter im Unternehmen, behaupten Ufo und VC. Der 2021 gegründete Ferienflieger Discover Airlines hat bislang 27 Maschinen, mit denen er Urlaubsziele in Europa und Übersee anfliegt. An Bord arbeiten rund 1.900 Menschen.
Der Chef der Kernmarke Lufthansa, Jens Ritter, kritisierte den Arbeitskampf. "Unsere Gäste leiden völlig unnötig", sagte er am Dienstagabend mit Hinweis auf den mit Verdi abgeschlossenen Tarifvertrag, der für das Personal gute Perspektiven bringe. Verdi sei die größte Gewerkschaft im Lufthansa-Konzern und auch in vielen anderen Luftverkehrsbetrieben aktiv. Ritter sagte: "Diese Streiks sind unnötig und schaden der Discover Airlines."
Lufthansa will weniger Kurzstreckenflüge durchführen
Die Lufthansa will mehr Kurzstreckenflüge ihrer Kerngesellschaft von anderen Airlines erledigen lassen. Ohne Qualitätsverlust sollen das sowohl konzerninterne Flugbetriebe wie die Töchter Discover und City Airlines sein als auch ein externer Wetlease-Anbieter, sagte Lufthansas Airline-Chef Jens Ritter in Frankfurt. Unter Wetlease wird in der Luftfahrt das Anmieten eines Flugzeugs einschließlich der Crew verstanden.
Ein exklusiver Anbieter werde noch gesucht und soll vor allem im Sommer Flüge anbieten, sagt Ritter. Grund ist höhere saisonale Nachfrage in den klassischen Urlaubszeiten, nachdem der Anteil von Geschäftsreisenden deutlich zurückgegangen ist. Lufthansa benötige im Sommer 25 Flugzeuge mehr als im Winter.
Einen Partner nannte Ritter nicht. In Frage kommt aber sicher die lettische Airbaltic, die mit ihren modernen A220-Maschinen bereits Dienstleister für mehrere Lufthansa-Gesellschaften einschließlich der Kernmarke ist. Zudem sucht die Gesellschaft aus Riga Personal für neue Basen an den Lufthansa-Drehkreuzen Wien, München und Brüssel.
100 Flugzeuge bei anderen Flugbetrieben
Die Kurz- und Mittelstreckenflotte für die Kernmarke soll nach Informationen des "Handelsblatts" von derzeit rund 220 auf 250 Flugzeuge in den Jahren 2027/28 steigen. 40 Prozent dieser Jets, also 100 Flugzeuge, sollen dann außerhalb der Lufthansa Classic betrieben werden, erklärt Ritter. Dies hat bereits zu heftigen Konflikten mit der Stammbelegschaft geführt, die von den Gewerkschaften Ufo und Vereinigung Cockpit vertreten wird. Der Konzern erhofft sich von der Strategie geringere Betriebskosten bei seiner wichtigsten Airline, die zuletzt deutliche Verluste eingeflogen hat.
Finanzchef Jörg Beißel nannte dafür unter anderem Kostenvorteile der chinesischen Airlines als Grund, die anders als die Europäer den kürzeren Weg durch russischen Luftraum nutzen. Die Ticketpreise nach Fernost seien stark unter Druck. Im Atlantikverkehr leide Lufthansa darunter, dass die US-Gesellschaften verstärkt Urlauber direkt in klassische Ferienregionen wie Griechenland flögen. Dadurch entfallen viele Umsteiger.
Die Lufthansa-Aktie notiert im XETRA-Handel zeitweise 0,07 Prozent höher bei 5,79 Euro.
/ceb/DP/ngu
FRANKFURT (dpa-AFX)
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