Behinderungen |
04.03.2024 14:53:00
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Lufthansa-Aktie im Minus: Behinderungen bei Lufthansa-Frachttochter durch Warnstreiks
Laut Verdi traten etwa Beschäftigte in den Ausstand, die bei Lufthansa Cargo die Beladung von Maschinen steuern oder für die Abwicklung der Fracht zuständig sind. Die Aktion lief vom Morgen bis zum späten Abend.
Während Verdi von einer Beteiligung von 90 Prozent sprach, gab sie das Unternehmen für Frankfurt mit etwa 50 Prozent an. In München seien es weniger gewesen, sagte eine Sprecherin. Passagiere waren nicht betroffen. Der Sprecherin zufolge gab es wegen des Warnstreiks zum Beispiel Annahmestopps für Spezialfracht. Das betreffe etwa Tiere. Man versuche jetzt, den Rückstau schnellstmöglich abzuarbeiten.
Die Lufthansa Cargo hat eine Flotte aus reinen Frachtern vor allem mit dem Großraumjet Boeing 777. Sie befördert Güter aber auch im Bauch von Passagiermaschinen. Wegen des Ausstandes wurden schon in den Vortagen zahlreiche Frachtflüge gestrichen. Auch am Samstag fielen wieder Flüge aus.
Die Lufthansa hatte sich über den Warnstreik empört gezeigt und besonders Vorbedingungen von Verdi kritisiert, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der Konzern stellte deswegen die Tarifverhandlungen insgesamt infrage. Bislang ist die nächste Runde für den 13. und 14. März angesetzt. Für frühere Gespräche ist Verdi nur bei einem erhöhten Angebot bereit.
In der zurückliegenden Woche gab es von Mittwoch bis Freitag bereits einen Warnstreik des Lufthansa-Technikpersonals. Lufthansa Technik ist für die Reparatur und Überholung von Maschinen, Teilen und Triebwerken auch für andere Unternehmen zuständig. Die tägliche Wartung macht die Fluggesellschaft, die nicht bestreikt wurde, dagegen selbst. Passagiere waren auch von diesem Ausstand nicht betroffen.
Verdi bestreikt Lufthansa erneut am Boden
Passagiere der Lufthansa müssen sich erneut auf Flugausfälle wegen eines Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi einrichten. Nachdem in der vergangenen Woche die Ausstände bei Technik und Fracht nur geringe Auswirkungen auf den Passagierverkehr hatten, legte die Gewerkschaft am Montag nach und rief den bislang längsten Ausstand im Passagierbereich aus. Am Donnerstag und Freitag sollen erneut möglichst viele Flüge am Boden gehalten werden, um den Druck auf den Lufthansa-Konzern zu erhöhen.
Laut Lufthansa dürften rund 200 000 Passagiere betroffen sein. Personalvorstand Michael Niggemann warf Verdi vor, gezielt die Eskalation zu suchen: "Es wird weitaus mehr gestreikt als verhandelt." Die Gewerkschaft schade mit einer kompromisslosen Haltung dem Unternehmen, Hunderttausenden Kunden und den Mitarbeitern. "Anders als in vielen anderen von Verdi bestreikten Bereichen haben unsere Kundinnen und Kunden aufgrund der internationalen Konkurrenz alternative Auswahlmöglichkeiten." Dies ignoriere die Gewerkschaftsführung.
Die Gewerkschaft hat das gesamte Bodenpersonal zum Warnstreik aufgerufen. Er soll in den passagiernahen Bereichen am Donnerstag um 4.00 Uhr beginnen und am Samstag um 7.10 Uhr enden. Bei Fracht und Technik gelten abweichende Zeiten, teilweise bereits ab Mittwochabend. Die Lufthansa sprach von 59 Stunden, die sich mit den vorangegangenen Runden auf 145 Stunden Warnstreik addierten.
Parallel laufen zudem Tarifverhandlungen für die rund 25 000 Beschäftigten der privaten Luftsicherheitsunternehmen an den größeren deutschen Flughäfen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass sich diese Kollegen den Lufthanseaten anschlössen, sagte ein Sprecher auf Anfrage.
Bei den vorangegangen, jeweils gut eintägigen Streikwellen des passagiernahen Bodenpersonals hatte die Lufthansa zwischen 80 und 90 Prozent des Programms gestrichen, so dass jeweils Hunderte Flüge vor allem an den Drehkreuzen Frankfurt und München ausfielen. Sollten zudem die Luftsicherheitsleute streiken, droht eine vollständige Schließung der Flughäfen für die Passagiere, weil niemand mehr vor dem Zutritt kontrolliert werden könnte.
In den festgefahrenen Gesprächen bei der Lufthansa geht es in erster Linie um mehr Geld fürs Bodenpersonal. Verdi verlangt auf ein Jahr 12,5 Prozent mehr Geld, während die Lufthansa bei einer Laufzeit von 28 Monaten bislang 10 Prozent angeboten hat. Vergleichsweise unstrittig ist nach vier Verhandlungsrunden die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro.
Zuletzt Ausstand bei Lufthansa Cargo
In der vergangenen Woche hatte Verdi Lufthansa-Betriebsteile in der Technik und Frachtabfertigung bestreikt, um ein verbessertes Angebot des Unternehmens zu erzwingen. Bislang ist die nächste Runde für den 13. und 14. März angesetzt. Für frühere Gespräche ist Verdi nur bei einem erhöhten Angebot bereit, was die Lufthansa bislang abgelehnt hat.
Laut Verdi traten am Samstag Beschäftigte in den Ausstand, die bei Lufthansa Cargo die Beladung von Maschinen steuern oder für die Abwicklung der Fracht zuständig sind. Laut Lufthansa gab es zum Beispiel Annahmestopps für Spezialfracht. Man versuche jetzt, den Rückstau schnellstmöglich abzuarbeiten.
Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky bedauerte in einer Mitteilung die Auswirkungen des neuerlichen Warnstreiks auf die Passagiere: "In den vergangenen Tagen haben wir bewusst den Passagierverkehr mit unseren Streiks ausgelassen. Lufthansa vermittelt uns mit dem Ignorieren unserer Verhandlungsaufforderung jedoch, dass sie sich erst bewegen wird, wenn der Druck weiter steigt. Für die Passagiere braucht es dringend Lösungen und Zuverlässigkeit. Die Beschäftigten und wir sind bereit, dies mit einem ernsthaften Angebot herzustellen."
Die Lufthansa-Aktie notiert auf XETRA zeitweise bei 7,06 Euro und verzeichnet einen Abschwung um 1,79 Prozent.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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