HV am Donnerstag |
24.06.2020 18:04:38
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Lufthansa-Aktie gibt nach: Anleger angespannt, Lufthansa hat wohl zweiten Rettungsplan in der Schublade
Auf der außerordentlichen Hauptversammlung entscheiden die Aktionäre am Donnerstag über eine Kapitalbeteiligung des Bundes und damit auch über das damit verbundene Rettungspaket von 9 Milliarden Euro. Der größte Lufthansa-Aktionär, der Milliardär und Industrielle Heinz Hermann Thiele, kann allein mit seinen Anteilen von 15,52 Prozent den Staatseinstieg blockieren. Lufthansa hat für diesen Fall den Aktionären angekündigt, möglichst schnell ein Schutzschirmverfahren zu beantragen.
Die Lufthansa soll aber einen Alternativplan in der Schublade haben für den Fall, dass das staatliche Rettungspaket durchfällt. Auf diese Weise könnte die Bundesregierung auch ohne Zustimmung der übrigen Anteilseigner zu der vorgesehenen Aktienbeteiligung von 20 Prozent kommen, erfuhr die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Mittwoch aus Unternehmenskreisen.
Sollte es zu einer Blockade kommen, könnte die Lufthansa dem Bund auch ohne Zustimmung der Aktionäre einen Anteil von etwa zehn Prozent aus bereits genehmigtem Kapital verschaffen. Weitere zehn Prozent würde der Staat demnach im Zuge von einer oder zwei regulären Kapitalerhöhungen erwerben, an der sich auch die anderen Aktionäre beteiligen könnten. Ein Lufthansa-Sprecher lehnte eine Stellungnahme zu diesem Szenario ab. Offen blieb auch, ob die Bundesregierung den höheren Preis für das Aktienpaket akzeptieren würde.
Bei den Personalbeiträgen hatte die Kabinengewerkschaft Ufo von einem guten Verhandlungsstand berichtet, der noch schriftlich fixiert werden müsse. Ziel der Gewerkschaft ist ein Beschäftigungsschutz über vier Jahre. Um Personalkosten abzubauen, wurde über Abfindungen, Vorruhestand und kollektive Einsparungen bei den Flugbegleitern gesprochen. Ufo-Geschäftsführer Nicoley Baublies bezifferte den angebotenen Sparbeitrag der Flugbegleiter auf rund 700 Millionen Euro innerhalb von vier Jahren. Cockpit hatte nach eigenen Angaben 350 Millionen Euro angeboten.
Der von der Corona-Krise hart getroffene Konzern hat wegen der dauerhaft geringeren Nachfrage den weltweiten Personalüberhang auf 22 000 Stellen beziffert. Davon entfallen rund 11 000 Stellen auf Deutschland. Bei den Verhandlungen sollen nun Maßnahmen vereinbart werden, um möglichst viele Mitarbeiter an Bord zu halten. Das sind zum Beispiel ausgeweitete Teilzeitmodelle sowie der Verzicht auf Gehaltssteigerungen und Zulagen.
dpa-AFX
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