"Talsohle durchschritten" |
08.08.2022 15:10:00
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Lufthansa-Aktie fester: Lufthansa hält schlimmste Auswirkungen im Flugchaos für überwunden - Gespräch mit Piloten
Wenn es zu Flugstreichungen komme, dann meist bei innerdeutschen Verbindungen, wo es alternative Verbindungen oder mehrere Flüge am Tag gebe. "99 Prozent aller Ferienflüge finden statt", so die Funktionärin. "Trotz der vielen schmerzhaften Flugplanstreichungen fliegen wir 95 Prozent unseres gesamten Sommerflugplans." Eine deutliche Entlastung werde es jedoch erst zum Winterflugplan Ende Oktober geben.
Zu Bildern mit Hallen voller gestrandeter Koffer sagte die Lufthansa-Vorständin, das weltweite Nachverfolgungssystem sei für die aktuelle Ausnahmesituation in der internationalen Luftfahrt nicht ausgelegt. So ließen sich derzeit nicht immer die Eigentümer zu den jeweiligen Koffern finden. "Je früher uns ein Verlust gemeldet wird, umso eher lässt sich ein Gepäckstück finden", sagte Foerster, die im Vorstand von Europas größter Fluggesellschaft für Kundenbeziehungen zuständig ist. Am Flughafen Frankfurt habe es Lufthansa geschafft, seit Anfang Juli 90 Prozent der gestrandeten Koffer an ihre Besitzer zu übergeben.
Lufthansa und Piloten sprechen hinter verschlossenen Türen
Nach dem beigelegten Tarifkonflikt mit dem Bodenpersonal sucht die Lufthansa nun eine Einigung mit den Piloten. Deren Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hat sich mit einer Urabstimmung streikbereit gemacht, setzt aber ebenfalls auf weitere Verhandlungen mit dem Konzern. "Wir haben in den nächsten Wochen vier Termine ausgemacht, um zu schauen, wie weit wir auseinander sind", sagte der Vorsitzende der Tarifkommission, Andreas Pinheiro, in einem Podcast.
Die Gespräche sollen im vertraulichen Rahmen stattfinden, wie die Lufthansa am Montag bestätigte. Es soll keine Berichterstattung nach außen stattfinden. Streiks sind dem Vernehmen nach für die Spanne der Verhandlungen nicht geplant.
Die Tarifpartner haben bereits sechs Verhandlungsrunden hinter sich, die bislang zu keinem Ergebnis geführt haben. Die Lufthansa-Spitze hatte zuletzt Kompromissbereitschaft signalisiert und die VC-Teilforderung nach 5,5 Prozent mehr Geld für das Restjahr 2022 akzeptiert. Zu weitergehenden Forderungen nach einem automatischen Inflationsausgleich ab 2023 sowie zu Änderungen in der Tarifstruktur hat es hingegen keine Äußerungen gegeben.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte aber den Piloten eine neue Flottenzusage in Aussicht gestellt. Damit würde wieder eine bestimmte Anzahl von Flugzeugen aus der Konzernflotte allein den Piloten der Kerngesellschaft Lufthansa vorbehalten. Der Konzern hatte die vorhergehende Zusage über 325 Jets zum Jahresende 2021 gekündigt und zudem angekündigt, mehr Verkehr auf Flugbetriebe zu verlagern, die zu niedrigeren Kosten arbeiten. Dazu gehören die "Eurowings Discover" und die in Gründung befindliche "Lufthansa Cityline 2".
Via XETRA geht es für die Lufthansa-Aktie am Montag stellenweise um 0,22 Prozent aufwärts auf 6,74 Euro.
BERLIN (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX)
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