Tarifkompromiss 20.03.2024 16:44:00

Lufthansa-Aktie etwas höher: Noch kein Ergebnis bei Gesprächen mit Lufthansa-Kabinenpersonal

Lufthansa-Aktie etwas höher: Noch kein Ergebnis bei Gesprächen mit Lufthansa-Kabinenpersonal

"Es hakt am Geld und an der Laufzeit", sagte der Ufo-Vorsitzende Joachim Vazquez Bürger am Mittwoch auf Anfrage nach einer zweitägigen Verhandlungsrunde. Es solle weiter verhandelt werden. "Aber ob es vor Ostern eine Einigung gibt, ist derzeit nicht abzusehen."

Die Gewerkschaft Ufo hatte für die etwa 18.000 Kabinenbeschäftigten der Lufthansa und die knapp 1.000 Kräfte der Regionaltochter Lufthansa Cityline im Kern 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von 18 Monaten gefordert. Außerdem will die Gewerkschaft eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro sowie höhere Zulagen erreichen. Vergangene Woche hatten die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der Lufthansa und der Lufthansa Cityline an den Flughäfen Frankfurt und München jeweils an einem Tag die Arbeit niedergelegt. Zehntausende Passagiere waren betroffen.

Am Mittwoch soll zudem die sechste Verhandlungsrunde für das Luftsicherheitspersonal an Flughäfen zwischen der Gewerkschaft Verdi und den privaten Unternehmen der Luftsicherheit nach der Warnstreikwelle in der vergangenen Woche beginnen. Noch ungelöst ist auch der Tarifkonflikt der etwa 25 000 Beschäftigten der Lufthansa am Boden. Hier sollen Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und der frühere Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, schlichten.

Sechste Tarifrunde für Luftsicherheitspersonal gestartet

Nach der jüngsten Warnstreikwelle des Luftsicherheitspersonals an Flughäfen sind Vertreter der Gewerkschaft Verdi und der Arbeitgeber in die sechste Tarifverhandlungsrunde gestartet. "Bei uns ist die Bereitschaft groß, zu einer Einigung zu kommen", sagte Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper vor Beginn der Gespräche am Mittwoch. Ob es bei einem Scheitern der Verhandlungen zu Streiks an Ostern komme, lasse sich derzeit nicht sagen. Es hänge auch vom Verlauf der Gespräche ab. "Wir hoffen darauf, dass es zu einer Einigung kommt", sagte eine Sprecherin der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS).

Die Tarifparteien haben sich auch den Donnerstag für weitere Gespräche geblockt. Bei den Tarifverhandlungen der Luftsicherheit geht es um die Arbeitsbedingungen von etwa 25 000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister. Sie kontrollieren im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich.

Verdi fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Stundenlohnerhöhung um 2,80 Euro mit schneller einsetzenden Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde. Kritischster Punkt aus Sicht von Verdi sind die Zuschläge für Mehrarbeit. "Hier sind wir noch weit voneinander entfernt. Die Arbeitgeber wollen eineinhalb Monate im Jahr Mehrarbeit haben, ohne dafür einen Zuschlag zu zahlen", kritisierte Pieper. Einen Jahresausgleich in Form von Freizeit und eines Zuschlages für die über die vereinbarte Arbeitszeit hinaus gehende Mehrarbeit hätten die Arbeitgeber bislang abgelehnt.

Die Sprecherin der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) kritisierte, bislang habe es kein Entgegenkommen von Verdi gegeben. "Wir haben eine ziemlich gute Entgelterhöhung angeboten, die Verdi entgegenkommt", sagte die Sprecherin. Die Unternehmen haben nach eigenen Angaben 2,70 Euro mehr pro Stunde in drei Stufen angeboten, wodurch die Monatslöhne um 432 Euro bis 470 Euro steigen würden. Der Mehrarbeitszuschlag soll von derzeit 25 Prozent auf 30 Prozent zum 1. Januar 2025 steigen. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 24 Monaten haben.

Bei zweitägigen Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals an mehreren deutschen Flughäfen waren nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV in der vergangenen Woche insgesamt 662 Flüge ausgefallen, mehr als 100 000 Passagiere waren betroffen. Bei einer ersten Warnstreikwelle am 1. Februar waren geschätzt etwa 1100 Flüge gestrichen worden.

Im XETRA-Handel gewinnt die Lufthansa-Aktie zeitweise 0,31 Prozent auf 6,86 Euro.

FRANKFURT / BERLIN (dpa-AFX)

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