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Sparpaket zeigt Wirkung 23.03.2016 15:04:00

Lenzing: Kräftiger Gewinnsprung 2015

Der Jahresüberschuss lag dank Sparpaket und Umsatzwachstum bei 124 Mio. Euro nach minus 14,2 Mio. Euro im Jahr 2014. Die Dividende soll nun auf zwei Euro je Aktie verdoppelt werden.

Lenzing hat zwischen Ende 2012 und Ende 2015 im Rahmen eines Sparpakets rund 900 Mitarbeiter abgebaut. Per Jahresende 2015 beschäftigte das Unternehmen noch 6.127 Mitarbeiter.

Der Umsatz des Faserherstellers stieg im vergangenen Jahr um sechs Prozent auf 1,98 Mrd. Euro. Der Anteil der Spezialfasern erhöhte sich auf 40,5 Prozent des Konzernumsatzes. Man habe das Unternehmen "strategisch neu ausgerichtet, die Ertrags- und Kostenstruktur verbessert und die Finanzkraft gesteigert", kommentierte Lenzing-Vorstandsvorsitzender Stefan Doboczky am Mittwoch in einer Ad-hoc-Aussendung die aktuellen Bilanzzahlen. "Vorausgesetzt die Rahmenbedingungen ändern sich nicht signifikant, erwarten wir auch für 2016 eine deutliche Ergebnisverbesserung." Die hohen Baumwolllagerbestände und die niedrigen Polyesterfaserpreise würden den Preiswettbewerb verstärken.

"Es war ein sehr gutes Jahr. Für die Zukunft haben wir uns aggressives Wachstum vorgenommen", sagte Lenzing-Chef Stefan Doboczky am Mittwoch bei der Präsentation der Jahresergebnisse.

Dank höherer Preise, Mengensteigerungen und günstiger Währungseffekte steigerte Lenzing nach drei Jahren rückläufiger Umsätze den Konzernumsatz 2015 um 6 Prozent auf 1,98 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um 21 Prozent auf 290 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg von rund 22 auf 151 Mio. Euro. Unter dem Strich schrieb Lenzing wieder schwarze Zahlen: Der Nettogewinn betrug 124 Mio. Euro, nach einem Verlust von 14 Mio. Euro im Jahr davor.

Aufgrund der guten Ertragslage werde der Vorstand der Hauptversammlung eine Verdoppelung der Dividende von 1 auf 2 Euro je Aktie vorschlagen, kündigte Doboczky an. Mehrheitseigentümer von Lenzing ist B&C (67,57 Prozent). Die Oberbank hält 5,23 Prozent. An der Börse kamen die Zahlen heute jedenfalls gut an. Um 11.40 Uhr war das Papier um 5,5 Prozent im Plus.

Daran mag auch der Ausblick gelegen sein. Sofern die Fasermarktverhältnisse und Währungsrelationen unverändert bleiben, erwartet der Vorstand für 2016 einen deutlichen Ergebnisanstieg. Beim EBITDA geht das Management von jährlichen Steigerungsraten von 10 Prozent bis 2020 aus. Der Anteil von Spezialfasern am Umsatz soll von derzeit 40,5 Prozent auf 50 Prozent im Jahr 2020 steigen.

Lenzing litt lange unter einem Preisverfall am Fasermarkt. "Im zweiten Halbjahr 2015 haben wir die Preise dann wesentlich erhöhen können", so Doboczky. Auch der Ausblick sieht diesbezüglich positiv aus. Im für Lenzing relevanten Marktsegment der Cellulosefasern deute sich für 2016 eine positivere Entwicklung an als am Gesamtfasermarkt. Die Nachfrage nach Cellulosefasern sei stark und das Verhältnis von Angebot und Nachfrage positiv.

Hielt Lenzing die Investitionen nun längere Zeit flach, will der Faserhersteller künftig wieder mehr Geld in die Hand nehmen. Doboczky sprach von Großinvestitionen, die anstünden, über die er aber noch nicht sprechen könne. Erst kürzlich wurde bekannt, dass Lenzing seinen konzerneigenen Anlagenbau - Lenzing Technik - doch nicht verkaufen wird.

Aktuell beschäftigt der Faserkonzern weltweit rund 6.130 Personen, mehr als die Hälfte davon in Österreich. Lenzing hat Werke in China, Indonesien, USA, England, Tschechien und Österreich.

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