Lanxess wird zum Wackelkandidat im DAX

   Von Herbert Rude

   Der Chemiekonzern LANXESS muss um die Mitgliedschaft seiner Aktie im Dax bangen. In der aktuellen Rangliste der Deutschen Börse für November steht die Lanxess-Aktie in der Marktkapitalisierung auf Platz 43. Sollte sie bis zur nächsten Index-Überprüfung Anfang März noch zwei Plätze zurückfallen, kann sich aus heutiger Sicht die Aktie von ProSiebenSat.1 Hoffnungen auf die Nachfolge machen.

   Im MDAX ist das Papier des Ticketvermarktes CTS EVENTIM nach Rangliste aktuell wahrscheinlichster Nachrücker. Zwar gibt es im Index der Mittelwerte aktuell keinen Wert, dem der Ausschluss droht, doch das könnte sich schnell ändern, wenn der Immobilienkonzen Deutsche Annington wie geplant im Januar den Wettbewerber Gagfah übernimmt. Außerdem wird TUI voraussichtlich im Februar mit TUI Travel fusionieren und einen Platz in der DAX-Familie für die Notierung der Aktie in London aufgeben. Damit könnte schnell ein Platz im MDAX frei werden oder sogar zwei.

   Weit abgeschlagen in der Rangfolge steht die Zalando-Aktie da. In der für die Index-Mitgliedschaft maßgeblichen Marktkapitalisierung der Aktien im Streubesitz belegt sie lediglich Platz 64. Wenn es dabei bliebe, würde sie sogar die Kriterien für eine reguläre Aufnahme in den MDAX zur nächsten Überprüfung im März verfehlen. Schon gar nicht erfüllt Zalando die Voraussetzungen für den sogenannten Fast Entry, die außerordentliche Aufnahme in den MDAX. Dafür wäre Platz 40 nötig gewesen.

   Dass Zalando in der Rangliste so weit hinten steht, liegt laut Deutscher Börse daran, dass der für die Marktkapitalisierung maßgebliche Streubesitz-Anteil von 24 auf 10 Prozent zurückgenommen wurde. Das habe die Börse nach Rücksprache mit dem Unternehmen entschieden. Läge der an der Börse verfügbare Streubesitz-Anteil noch bei 24 Prozent, wäre Zalando bester Nachrückkandidat und möglicherweise bereits am Mittwochabend als Aufsteiger für den 19. Dezember gekürt worden.

   Zalando selbst verweist darauf, dass der Streubesitz tatsächlich zwar über 20 Prozent liegt, mehr als 10 Prozent aber in kleinen Stückelungen von Aktionären gehalten werden, die bereits vor dem Börsengang eingestiegen und von der sechs Monate langen Haltefrist betroffen sind. "Nach dem Ablauf der Haltefrist werden sie wieder dem Free-Float zugerechnet", sagt ein Sprecher des Unternehmens. Er setzt deshalb auf einen MDAX-Aufstieg im nächsten Juni.

   Im TecDax ist derzeit die Aktie von SLM Solutions stärkster Nachrückkandidat. Außerordentliche Veränderungen zeichnen sich für diesen Index nicht ab.

   Kontakt zum Autor: herbert.rude@dowjones.com

   DJG/hru/smh

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   December 05, 2014 01:58 ET (06:58 GMT)

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