16.03.2010 14:51:15

Kurth: Elia und Tennet stehen zu Netzinvestitionen in Deutschland

   DÜSSELDORF (Dow Jones)--Die beiden neuen Eigentümer deutscher Übertragungsnetze Elia (Belgien) und Tennet (Niederlande) werden nach Aussage von Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, die erforderlichen Netzinvestitionen in Milliardenhöhe in Deutschland tätigen. "Wir haben mit beiden Investoren gesprochen. Tennet und Elia haben versichert, die Investitionen ins deutsche Netz zu tätigen", sagte Kurth auf einer Fachtagung am Dienstag in Düsseldorf.

   Mit dem Verkauf des Vattenfall-Netzes (50Hertz Transmission) an Elia und des E.ON-Netzes (transpower) an Tennet sei auch die Idee einer Deutschen Netz AG nicht gestorben, entgegnete Kurth anders lautenden Medienberichten.

   "Beide Unternehmen schließen weitere Kooperationsschritte nicht aus", sagte Kurth. Transpower und 50Hertz Transmission seien nach wie vor deutsche Gesellschaften nach deutschem Recht, die einen ausländischen Investor haben. Tennet und Elia hätten außerdem vor dem Kauf der Übertragungsnetze gewusst, dass sie hohe Beträge für den Netzanschluss von Offshore-Windanlagen und den Ausbau der Stromnetze von Nord nach Süd aufwenden müssten. "Niemand hat in Deutschland die Katze im Sack gekauft", sagte Kurth.

   Der Chef der Regulierungsbehörde kritisierte die aktuellen Preissteigerungen im Haushaltskundenmarkt für Strom. Laut Netzagentur hat gut ein Drittel der etwa 900 Versorger ihre Tarife zum 1. April angepasst, die meisten nach oben. "Die Versorger nutzen die Trägheit der Kunden beim Lieferantenwechsel noch aus", erklärte Kurth.

   Dabei sei die von den Unternehmen angeführte Begründung höherer Kosten durch die Ökostrom-Umlage nicht richtig. Diese betrage 0,2% bis 0,3% und keine 2%, wie von den Versorgern behauptet werde. "Die langfristige Beschaffungsstrategie zahlreicher Energieunternehmen war falsch", so der Behördenpräsident. Sie hätten Strom langfristig zu hohen Preisen eingekauft. Diese Fehler müssten jetzt aber nicht unbedingt an die Verbraucher weitergegeben werden.

   Im Gasmarkt ist nach Ansicht der Bundesnetzagentur der Wettbewerb beim Endkunden noch nicht angekommen. Trotz des aktuellen Überangebots an Erdgas und tiefer Preise im Großhandel seien die Preise für Haushaltskunden nicht in nennenswertem Umfang gefallen. Im Gegenteil: Mehrere Versorger haben wieder Gaspreiserhöhungen angekündigt.

   Das Problem sieht Behördenpräsident Kurth im Gastransport. "Physikalische Engpässe sind selten. Die Netznutzung wird erschwert durch vertragliche Engpässe", sagte er. So hätten die Unternehmen beispielsweise Kapazitäten gebucht, die sie aber nicht immer nutzten. Die Netzagentur bereite ein Modell vor, um das Kapazitätsmanagement künftig "flexibler zu gestalten".

   Dazu will auch die Bundesregierung im April eine Neufassung der Gasnetzzugangsverordnung vorlegen. Nach einem Gesetzesentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums sollen künftig Langfristverträge beschränkt werden. Die Buchungskapazitäten sollen für 20% der Verträge auf 2 Jahre und für weitere 15% auf 4 Jahre begrenzt werden.

   Darüber hinaus soll es künftig nur noch zwei Gasmarktgebiete in Deutschland geben, um die Durchleitung zu erleichtern. Die Regierung erfülle damit Forderungen der Netzagentur, sagte Kurth, der die geplante Novelle der Verordnung begrüßte. "Das deckt sich voll mit unserer Arbeit", sagte Kurth.

Webseite: www.bundesnetzagentur.de

-Von Ali Uluçay, Dow Jones Newswires, ++49 (0) 69 297 25 103, unternehmen.de@dowjones.com DJG/aul/jhe Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de (END) Dow Jones Newswires

   March 16, 2010 09:19 ET (13:19 GMT)

   Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 19 AM EDT 03-16-10

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu E.ON SEmehr Analysen

09.01.25 E.ON Buy UBS AG
17.12.24 E.ON Buy UBS AG
09.12.24 E.ON Outperform Bernstein Research
29.11.24 E.ON Outperform Bernstein Research
27.11.24 E.ON Overweight JP Morgan Chase & Co.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

E.ON SE 10,93 -1,58% E.ON SE

Indizes in diesem Artikel

DAX 20 317,10 -0,06%
Dow Jones 42 635,20 0,25%
STOXX 50 4 415,89 0,64%
EURO STOXX 50 5 017,91 0,43%
Prime All Share 7 868,39 -0,04%
HDAX 10 586,51 -0,07%
CDAX 1 731,64 0,02%
DivDAX 183,61 -0,73%
EURO STOXX 515,52 0,41%