Kriegsbeil begraben 29.05.2019 16:43:00

Klagen zwischen VA Intertrading und voestalpine fallengelassen

Klagen zwischen VA Intertrading und voestalpine fallengelassen

Das berichteten am Mittwoch "Die Presse" und die "OÖNachrichten". Ausgangspunkt des Streits war die schrittweise Veräußerung der Intertrading-Anteile der Voest an die Luxemburger Calexco S.a.r.l. ab 2013.

In der zweiten Jahreshälfte 2015 hatten die voestalpine und ihr Treuhänder, der oberösterreichische Rechtsanwaltskammer-Präsident Franz Mittendorfer, den Großteil ihres Beteiligungspakets (30 Prozent) um einen zweistelligen Millionenbetrag an die Calexco des ukrainischen Oligarchen Kostyantin Zhevago verkauft. Der Rest sollte in den folgenden Jahren nachgeliefert werden. Zwischen dem Oligarchen und seiner Firma einerseits und dem Management der Intertrading rund um Langzeitchef Karl Mistlberger andererseits kam es zu einem erbitterten Streit um die Mehrheit in der Intertrading. Es folgten wechselseitige Klagen.

Jetzt wurde das Kriegsbeil aber begraben. Die Führung von Intertrading bleibt in Österreich. Calexco hält 46,37 Prozent der Anteile, 42,66 Prozent halten die Mitarbeiter und das Management, 10,97 Prozent die Gesellschaft eines ehemaligen VA-Tech-Finanzvorstands. Die voestalpine ist damit endgültig nicht mehr in der VA Intertrading vertreten und somit hat Mittendorfer auch sein Mandat als Treuhänder niedergelegt. Mistlberger zeigte sich zufrieden damit, dass die Verfahren nun gütlich beendet worden sind. "Damit können wir weiter für die Zukunft des Unternehmens planen", wird der 66-Jährige in den OÖN zitiert. Das Handelshaus will heuer den Gewinn von 4 auf gut 10 Mio. Euro steigern. Mistlberger bereite nun seinen Abgang aus dem Unternehmen vor. Dazu wurde nach Peter Weigl und Peter Köck mit Nils Krage ein weiterer Manager in den Vorstand berufen.

Intertrading handelt weltweit mit Commodities, also Rohstoffen und Lebensmitteln. Die 880 Mitarbeiter (140 davon in der Linzer Zentrale) erwirtschaften einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro.

Der "Intertrading-Skandal" hatte Mitte der 1980er-Jahre die Verstaatlichte Industrie in Österreich erschüttert. Die Handelsfirma hatte sich im internationalen Ölgeschäft verspekuliert, was damals allein im Jahr 1985 zu einem Jahresverlust von 11 Mrd. Schilling (800 Mio. Euro) führte. Der gesamte Vorstand musste daraufhin zurücktreten, die "Verstaatlichte" neu aufgestellt werden.

Die Intertrading war 1978 für Kompensationsgeschäfte als Tochtergesellschaft der damals noch staatlichen Voest-Alpine gegründet worden. Seit 1995 ist das Unternehmen ein freier Rohstoffhändler.

(Schluss) ker/inn/cri

ISIN AT0000937503 WEB http://www.voestalpine.com

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Bildquelle: voestalpine AG

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