Aktie verliert weiter |
28.06.2016 13:32:40
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K+S von Kommentaren zu Gewinnwarnung und von Politik belastet
Entsprechend kennt die Aktie derzeit nur eine Richtung: abwärts. Nach dem gestrigen, gut 12-prozentigen Kurssturz rutschte sie am Dienstag weiter ab und kam bei 17,590 Euro ihrem Februar-Tief (17,570) gefährlich nahe. Zuletzt standen noch ein Minus von 2,81 Prozent auf 18,005 Euro und der zweitletzte Platz im MDAX zu Buche. Der Index der mittelgroßen deutschen Werte zeigte sich deutlich erholt vom zweitägigen Kursrutsch nach dem britischen Votum für einen EU-Ausstieg.
Analysten reagierten negativ auf vorläufige Eckdaten, wonach K+S für das zweite Quartal einen überraschend starken operativen Gewinneinbruch erwartet - schuld sind Produktionsausfälle und der anhaltende Preisdruck im Kaligeschäft.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit I) wird dem zufolge auf rund 10 Millionen Euro absacken. Analysten hatten im Schnitt das Zehnfache für die Kennziffer auf dem Zettel, bei der Bewertungseffekte im Zuge von Wechselkursabsicherungen außen vor bleiben. Im Vorjahresquartal hatte K+S operativ noch 179,2 Millionen Euro erwirtschaftet.
Die Quartalsergebnis-Prognose des Unternehmens liege deutlich unter seiner und der Konsensschätzung, konstatierte Lutz Grüten von der Commerzbank. Daher senkte er seine Prognosen für das Ebit I im laufenden und kommenden Jahr und liegt nun eigenen Angaben zufolge für 2016 unter der Markterwartung. Zudem preise die Aktie trotz des jüngsten Kursverfalls die anhaltenden wettbewerbsrechtlichen Unsicherheiten noch nicht vollständig ein.
Ihn selbst habe die Gewinnwarnung nicht überrascht, wohl aber den Markt, betonte Christian Faitz vom Analysehaus Kepler Cheuvreux. Er habe allerdings wegen des weiter schwierigen Umfelds im Kaligeschäft seine Gewinnschätzungen etwas reduziert. Auch andere Experten revidierten ihre Ergebniserwartungen nach unten.
Für weitere Unsicherheit sorgte einem Börsenhändler zufolge Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke). Er will mit einem Rechtsgutachten klären, ob ob der Bund trotz der Verträge aus den 1990er Jahren an den Kosten zur Sicherung stillgelegter Kali-Bergwerke beteiligt werden kann. Bei der Fusion der ost- und westdeutschen Kali-Industrie hatte die Treuhand die K+S AG von den Kosten für DDR-Umweltschäden freigestellt. Gelder vom Bund dafür sind längst aufgebraucht.
Thüringen zahlt laut Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) weiterhin nur unter Vorbehalt an den Kasseler Düngemittelkonzern. Grund sei der noch nicht abgeschlossene Rechtsstreit mit dem Unternehmen. Es sei bisher noch keine Entscheidung gefallen, ob eine Berufung gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichts Meiningen von 2015 zugelassen werde. Diese verpflichtet Thüringen zur jählichen Zahlung von 20 Millionen bis 25 Millionen Euro an K+S.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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