Apple-Aktie zu teuer? |
03.03.2024 14:44:00
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Investor: Apple-Aktie zu hoch bewertet - Buffetts Berkshire Hathaway dagegen unterbewertet
• Kritik an riesigen Aktienrückkäufen
• Berkshire Hathaway-Aktie dagegen unterbewertet
Christopher Bloomstran: Apple-Aktie überbewertet
Apple konnte im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2024 die Erwartungen der Analysten schlagen. Das Unternehmen vermeldete einen Gewinn von 2,18 US-Dollar je Aktie, nachdem das EPS im Vorjahreszeitraum bei 1,880 US-Dollar gelegen hatte. Analysten hatten dem Unternehmen im Vorfeld 1,93 US-Dollar je Aktie zugetraut. Daneben verzeichnete Apple im abgelaufenen Jahresviertel das erste Umsatzplus nach vier Quartalen mit Rückgängen. Der Umsatz stieg um zwei Prozent auf 119,6 Milliarden US-Dollar.
Die Apple-Aktie konnte in den letzten zwölf Monaten an der US-Techbörse NASDAQ um 19,68 Prozent zulegen. Im neuen Jahr verlor das Papier jedoch 6,12 Prozent an Wert. Zuletzt kosteten die Anteilsscheine des iKonzerns 180,75 US-Dollar (Schlusskurs vom 29.02.2024).
In den letzten drei Monaten haben laut TipRanks 25 Wall Street-Analysten ein 12-Monats-Kursziel für die Apple-Aktie vergeben. Von den 25 Analysten empfehlen 16 die Aktie zum Kauf, während acht der Experten dem Papier ein "Hold"-Rating verpasst haben und einer der Analysten empfiehlt, die Aktie zu verkaufen. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt bei 206,15 US-Dollar und impliziert ein Aufwärtspotenzial von 13,79 Prozent vergleichen mit dem aktuellen Kurs bei 181,16 US-Dollar.
Christopher Bloomstran, Miteigentümer der Investmentfirma Semper Augustus Investments, ist langjähriger Berkshire Hathaway-Investor. Laut MarketWatch hat er fast ein Drittel seines Vermögens in das Anlagevehikel von Starinvestor Warren Buffett investiert. Da Apple die größte Beteiligung im Depot von Berkshire Hathaway darstellt, ist Bloomstran indirekt auch in den iKonzern investiert. Allerdings hält er die Apple-Aktie für überbewertet.
Bloomstran verweist in seinem jährlichen Schreiben an die Anleger darauf, dass Apple seine riesigen Aktienrückkäufe in den letzten zwei Jahren fortgesetzt hat, obwohl sich das Umsatzwachstum des iKonzerns in diesem Zeitraum auf ein Prozent pro Jahr verlangsamt hat. "Als große indirekte Aktionäre durch den Besitz von Apple-Aktien durch Berkshire würden wir eine flexiblere Kapitalpolitik bevorzugen, indem wir Aktien kaufen, wenn sie günstig sind, und Sonderdividenden an die Aktionäre senden, wenn dies nicht der Fall ist", schreibt Bloomstran. "Wenn sich das Umsatzwachstum nicht auf mindestens 7 % pro Jahr erholt, wird der Wert von heute 30,0x mit Sicherheit schrumpfen. Meiner Meinung nach ist Apple weit weniger wert als seine 3-Billionen-Dollar-Bewertung, bei 400 Milliarden US-Dollar an langsam wachsenden Umsätzen, die Gewinne von etwas mehr als 100 Milliarden US-Dollar erwirtschaften.", so Bloomstran.
Berkshire Hathaway-Aktie dagegen unterbewertet
Dagegen hält Bloomstran Warren Buffetts Anlagevehikel Berkshire Hathaway für unterbewertet. Der Anteilsschein konnte in den letzten zwölf Monaten 33,03 Prozent zulegen. Allein im neuen Jahr konnte die Berkshire Hathaway-Aktie bereits um 14,79 Prozent steigen und kostete an der NYSE zuletzt 409,40 US-Dollar (Schlusskurs vom 29.02.2024).
Mit seiner kürzlich vorgelegten Quartalsbilanz konnte Berkshire Hathaway die Erwartungen am Markt übertreffen. Die Investmentholding verzeichnete im letzten Jahresviertel einen operativen Gewinn von 8,481 Milliarden US-Dollar, was eine Steigerung von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 6,625 Milliarden US-Dollar bedeutete. Der Reingewinn lag derweil bei 96 Milliarden US-Dollar nach einem Verlust von 23 Milliarden US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Buffetts Holding hielt im abgelaufenen Quartal außerdem 167,6 Milliarden US-Dollar an Barmitteln. Damit stellte das Konglomerat einen neuen Rekord auf, der die 157,2 Milliarden US-Dollar aus dem Vorquartal übertraf.
Dass das Anlageportfolio von Berkshire Hathaway - ausgenommen Apple - unterbewertet sei, sei laut Bloomstran nicht der Grund für den Besitz der Aktie. "Das Stammaktienportfolio von Berkshire ist viel zu groß, um noch einmal mit dem S&P 500 mithalten zu können", schreibt Bloomstran in seinem Brief an die Anleger. "Der Vorteil des Aktienportfolios besteht darin, dass es sich um ein Aktienportfolio handelt. Der Grad der Überkapitalisierung im Versicherungsgeschäft von Berkshire ermöglicht den Besitz einer viel größeren Allokation in Stammaktien (und hin und wieder sogar einer ganzen Eisenbahngesellschaft).", so Bloomstran. Während andere Versicherer meist in Anleihen investieren würden, kaufe Berkshire Hathaway Unternehmen mit "dauerhafter und wachsender Ertragskraft" und zahle für diese nicht zu viel. Daher sei die Gewinnrendite bei Buffetts Investmentgesellschaft oft höher als die anderer Versicherer. "Es wächst und spuckt überschüssiges Kapital nach Omaha aus, um es im gesamten Imperium zu investieren.", so Bloomstran. Bloomstran erwartet, dass Berkshire wahrscheinlich zwischen 10 und 12 Prozent seines Eigenkapitals verdienen und eine "bedeutende Anzahl von Aktien zwischen 120 % und 150 % des Buchwerts" zurückkaufen wird. "Wenn die Aktie mit einem Vielfachen im mittleren Zehnerbereich gehandelt wird (heute liegt sie bei 14,2), erhält der Anleger eine Rendite im niedrigen zweistelligen Bereich", heißt es in dem Schreiben an die Anleger. "Es ist fast so einfach, als ob das Unternehmen 11 % erwirtschaftet und der Aktionär ohne Bewertungsänderung 11 % erwirtschaftet.", so Bloomstran.
Redaktion finanzen.at
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