Interview stützt 11.11.2013 15:42:35

Infineon-Aktie vor Zahlen an DAX-Spitze

Einen Tag vor der Präsentation der Geschäftszahlen kletterte die Aktie des Chipherstellers bis zum Nachmittag um 2,04 Prozent auf 7,266 Euro. Der deutsche Leitindex rückte gleichzeitig um 0,27 Prozent auf 9.102,76 Punkte vor.

Börsianer begründeten die Gewinne mit einem Gespräch von Unternehmenschef Reinhard Ploss mit der "Wirtschaftswoche". Darin zeigte sich der Spitzenmanager optimistisch, dass das Münchener Unternehmen seine Krise überwunden hat - vor allem wegen des Autogeschäfts und Impulsen aus den USA. Ein Händler sagte: "Der positive Ton des Interviews sollte die Aktien vor den morgigen Zahlen unterstützen. Am Markt war ein eher schlechter Bericht befürchtet worden."

INFINEON-CHEF 'RECHT OPTIMISTISCH'

Ploss sagte auf die Frage nach dem bisherigen Geschäftsverlauf des Jahres: "Heute kann Infineon sagen, dass es zunächst schwieriger als befürchtet war und die zweite Hälfte des Geschäftsjahres besser als erwartet gelaufen ist." Das Unternehmen liege im Rahmen der Erwartungen. Mit Blick auf die aktuellen Wirtschaftsdaten und vor allem auf die Zahlen aus der Autoindustrie sei er sogar "recht optimistisch", ergänzte der Infineon-Chef. "Wir sehen vor allem positive Impulse aus den USA."

Infineon legt an diesem Dienstag seine Zahlen für das am 30. September beendete Geschäftsjahr 2012/13 vor. Experten rechnen mit einem zufriedenstellenden Abschlussquartal. Die meisten Beobachter gehen aber davon aus, dass der Konzern für das Geschäftsjahr 2013/14 eher eine vorsichtige Prognose abgeben wird.

MEHRERE BELASTUNGSFAKTOREN FÜR 2014

Thomas Becker von der Commerzbank etwa sagte der dpa-AFX, er rechne damit, dass die Umsatzprognose für 2014 den Marktkonsens treffen sollte. "Bei den Margen aber könnte der Ausblick leicht unter den Erwartungen ausfallen." Schließlich habe Infineon bereits drei Belastungsfaktoren genannt: Höhere Abschreibungen, höhere operative Ausgaben sowie Anlaufkosten aus der 300-Millimeter-Dünnwaferproduktion in Dresden. Das Interview von Infineon-Chef habe aber insofern einen positiven Tenor gehabt, da die Erholung des Geschäfts wohl besser als vom Unternehmen selbst erwartet ausgefallen sei, ergänzte der Experte.

Auch Analyst Tim Wunderlich von der Privatbank Hauck & Aufhäuser rechnet laut einer Studie vom Montag mit einem starken Jahresabschluss des Chipproduzenten. Die Münchener dürften ihre selbst gesteckten Ziele wohl übertreffen. Für das neu angelaufene Geschäftsjahr geht der Experte aber davon aus, dass seine Profitabilitätserwartungen wegen der erforderlichen Investitionen in Produktionskapazitäten nicht allzu deutlich übertroffen werden. Aufwärtspotenzial sieht Wunderlich angesichts der recht hohen Bewertung nun nicht mehr.

Sandeep Deshpande von der US-Bank JPMorgan ist dagegen für das Schlussquartal etwas vorsichtiger gestimmt: Wegen der aktuell nur durchwachsenen Nachfrage dürfte das vierte Geschäftsquartal verglichen mit den zwei bis drei Quartalen davor eher verhalten ausfallen, schätzt er. Für Umsatz und Segment-Gewinn liegen die Erwartungen des Analysten aber im Rahmen der Unternehmensprognosen.

/tav/ag

FRANKFURT (dpa-AFX)

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