Nach starkem Geschäftsjahr 27.11.2014 14:57:48

Infineon steigert Dividende und blickt vorsichtig nach vorne

Trotz eines "herausfordernden Marktumfeldes" werde der Konzern zusätzlich zur geplanten Übernahme in den USA weiter wachsen, sagte Infineon-Chef Reinhard Ploss am Donnerstag. Bei der erhofften Umsatzsteigerung für das neue Geschäftsjahr (Beginn Oktober) fasst Infineon zunächst aber eine breite Spanne von sechs bis zehn Prozent ins Auge. Von den Erlösen sollen etwa 14 Prozent als operativer Gewinn aus dem Kerngeschäft bleiben. Investoren konnte das zunächst nicht überzeugen: Infineon-Papiere verloren am Morgen vier Prozent an Wert.

"In einem dynamischen Markt haben wir unsere Chancen genutzt", sagte Ploss zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Den Umsatz konnte Infineon um zwölf Prozent auf 4,3 Milliarden Euro steigern. Der Überschuss verdoppelte sich fast auf 535 Millionen Euro. Davon profitieren auch die Aktionäre: Sie sollen mit 0,18 Euro je Aktie 50 Prozent mehr Dividende erhalten als im Vorjahr.

UNSICHERHEIT IN DER BRANCHE

Zuletzt hatte es in der Branche Unsicherheit über die weitere Entwicklung gegeben. Die Wachstumsaussichten in Europa und China bereiten den Chipherstellern Kopfschmerzen. Außerdem hatte der US-Rivale Microchip Technologies Mitte Oktober einen möglichen Einbruch des Halbleiter-Geschäfts für das kommende Halbjahr in Aussicht gestellt. Nur zwei Wochen später gestalteten sich die Aussichten für das Ende Dezember ablaufende Schlussquartal aber schon wieder freundlicher.

Im laufenden Jahresviertel entwickelt sich das Geschäft saisonal bedingt grundsätzlich schwächer. Infineon rechnet für diesen Zeitraum mit einem Umsatzrückgang zwischen 5 und 9 Prozent im Vergleich zu dem starken Sommerquartal. Wegen schwankender Preise ist in der Halbleiterindustrie der Vergleich mit dem Vorquartal statt dem Vorjahreszeitraum üblich.

MARGE DÜRFTE IM ERSTEN QUARTAL SINKEN

In den drei Monaten bis Ende September hatte Infineon den Umsatz um 6 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro gesteigert und dabei satte 16 Prozent der Erlöse als operativen Gewinn einbehalten. Damit lag die sogenannte Segmentmarge auf dem höchsten Wert des Geschäftsjahres. Im laufenden Quartal dürfte sie auf zehn bis 13 Prozent sinken.

Bei der geplanten Übernahme des US-Konkurrenten International Rectifier sieht sich Infineon im Zeitplan. Mit Zustimmung der Wettbewerbshüter soll die mit rund drei Milliarden US-Dollar größte Übernahme der Konzerngeschichte noch Ende 2014 oder Anfang des nächsten Jahres über die Bühne gehen.

/mmb/stb

MÜNCHEN (dpa-AFX)

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