Nach US-Übernahme |
05.05.2015 11:27:46
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Infineon erhöht Ausblick für laufendes Geschäftsjahr
International Rectifier wurde zum 13. Januar in der Bilanz von Infineon konsolidiert und sorgte im abgelaufenen Quartal für einen Umsatzsprung. Die Erlöse kletterten im Zeitraum von Januar bis März um 31 Prozent im Vergleich zum Vorquartal auf 1,48 Milliarden Euro. Analysten hatten mit 1,43 Milliarden Euro gerechnet. "Die Akquisition von International Rectifier und der starke Dollar haben uns zusätzlichen Rückenwind gegeben", sagte Vorstandschef Reinhard Ploss.
Auch das Ergebnis der Segmente profitierte von dem Zukauf. Es verbesserte sich um 17 Prozent auf 198 Millionen Euro. Hier hatten befragte Analysten im Vorfeld 188 Millionen erwartet. Wegen der starken Schwankungsanfälligkeit ist in der Chipbranche der Vergleich zum Vorquartal gängig.
Da der Umsatz kräftiger zulegte als das Ergebnis, sank die Rendite von 15 auf 13,4 Prozent. Dazu trugen aber auch turnusmäßige Preisreduktionen und der Wegfall eines positiven Einmaleffekts im Vorquartal bei.
Unter dem Strich jedoch wurde der drei Milliarden Dollar teure Kauf von International Rectifier im zweiten Quartal zur Belastung, da akquisitionsbedingte Abschreibungen und sonstige Aufwendungen in Höhe von 102 Millionen Euro verbucht werden mussten. Netto verdiente Infineon 69 Millionen Euro, nach 136 Millionen zuvor. Das um diese Effekte bereinigte Ergebnis je Aktie blieb mit 13 Cent stabil.
Der Quartalsbericht kommt am Markt gut an. Die Infineon-Aktie wird im Spezialistenhandel gut drei Prozent fester gesehen.
Die Integration des US-Unternehmens gehe planmäßig voran, teilte Infineon mit. Spätestens im Geschäftsjahr 2017 soll der Margenbeitrag von International Rectifier mindestens Infineons Ziel von 15 Prozent Segmentergebnismarge über den Zyklus entsprechen.
Die Segmente von Infineon lieferten insgesamt starke Wachstumsraten und solide Ergebnisse. Die mit Abstand größte Sparte Automotive (ATV), die Halbleiter an die Automobilindustrie liefert, profitierte von der guten Branchenkonjunktur und dem anhaltenden Trend zur Automatisierung. Dem kräftigen Wachstum von 15 Prozent stand allerdings ein um elf Prozent gesunkenes operatives Ergebnis gegenüber. Eine ähnliche Entwicklung wies das Segment Industrial Power Control (IPC) auf. Das Wachstum wurde dabei von einer starken Kundennachfrage im Bereich Erneuerbare Energien angekurbelt.
Wegen der International-Rectifier-Integration wies der Bereich Power Management & Multimarket (PMM) einen Umsatzsprung um zwei Drittel aus. Das Segment fertigt beispielsweise Mikrocontroller für die Stromversorgung, wo das US-Unternehmen eine starke Position innehat. Außerdem profitierte PMM von einer anziehenden Nachfrage in den Anwendungsbereichen mobile Endgeräte und Mobilfunk-Infrastruktur. Auch bei Chip Card & Security (CCS) zeigte der Trend wegen der Nachfrage nach Bezahlkarten steil nach oben.
"Die Signale aus unseren Märkten sind insgesamt positiv", sagte Konzernchef Ploss.
Dem trägt Infineon mit dem Ausblick Rechnung. Im laufenden Geschäftsjahr erwartet der Münchener Konzern nun ein Umsatzwachstum von 36 Prozent, wobei eine Abweichung um zwei Prozentpunkte nach oben oder unten möglich ist. Bislang hatte das Unternehmen ohne International Rectifier ein Umsatzplus von im Mittel zwölf Prozent in Aussicht gestellt. Im Mittelpunkt der Spanne soll die Segmentergebnismarge nun etwa 15 Prozent statt zuvor 14 bis 15 Prozent erreichen.
Im dritten Quartal wird der Umsatz voraussichtlich um sieben bis elf Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen. Wird die Mitte der Spanne erreicht, wird die Rendite nach Einschätzung des Unternehmens etwa 15 Prozent betragen.
Bei der Prognose unterstellt Infineon nun einen Euro-Dollar-Wechselkurs von 1,10 Dollar. Zuvor war der Konzern von 1,20 Dollar ausgegangen. Schon wegen des Wechselkurses hatten Marktteilnehmer bei der vorherigen Zahlenvorlage beim Ausblick Luft nach oben gesehen.
DJG/mgo/brb
Dow Jones Newswires
FRANKFURT (Dow Jones)
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