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Positiver Ausblick 26.11.2015 14:30:40

Infineon-Aktie springt hoch: Überraschend starkes Schlussquartal

Nach dem abgelaufenen vierten Geschäftsquartal konnte Vorstandschef Reinhard Ploss am Donnerstag in München nicht nur mit einem Gewinnsprung überraschen, sondern lieferte auch einen optimistischen Ausblick auf das laufende Jahr 2015/16 (Ende September). Ploss verwies zum einen auf die gut laufende Integration von Zukäufen. Zum anderen machen die lukrativen Chips für Laptops und Smartphones die Delle im Geschäft mit der Autoindustrie weiter wett. Die Infineon-Aktie schnellte mit einem Plus von mehr als 13 Prozent an die DAX-Spitze.

Die Autobranche ist der größte Kunde von Infineon, aktuell hält sie sich mit Neubestellungen wegen einer kleinen Sommerflaute im Absatz auf dem wichtigen chinesischen Markt mit Bestellungen für Chips aber zurück. Im vierten Geschäftsquartal von Juli bis September bremste das zwar die Umsatzentwicklung. Weil das Geschäft mit elektronischen Bauteilen für Smartphones und Laptops vor dem anstehenden Weihnachtsgeschäft der Elektronikkonzerne aber gut lief, zog der Erlös im Vergleich mit dem Vorquartal dennoch um 1 Prozent auf 1,60 Milliarden Euro an.

HÄNDLER: ERGEBNISSE SIND 'SEHR STARK'

Punkten konnte das Management aber vor allem mit einem operativen Gewinn, der deutlich über dem lag, was Experten sich ausgerechnet hatten. 286 Millionen Euro blieben im sogenannten Segmentergebnis - das die betriebliche Entwicklung widerspiegeln soll - übrig, im Vorquartal waren es noch 245 Millionen gewesen. Händler werteten die Ergebnisse als "sehr stark", gerade mit Blick auf eine ansonsten derzeit eher schwächelnde Halbleiterbranche.

Ploss führte das gute Abschneiden auf die besser als gedacht laufende Integration des für 3 Milliarden US-Dollar zugekauften US-Konzerns International Rectifier zurück - dessen Marge habe im Quartal die Zielmarke erreicht. "Damit haben wir unsere Pläne mehr als ein Jahr früher umgesetzt", sagte Ploss. Hinzu kam, dass das starke Geschäft mit Chips für mobile Computer wie Laptops, Tablets und Smartphones lukrativer ist und zusammen mit positiven Währungseffekten bei den Kosten die Marge nach oben trieb. Auch das Wachstum im höhermargigen Geschäft mit Sicherheitschips und eine deutlich steigende Gewinnspanne im Industriegeschäft trugen dazu bei.

GEWINN VERDREIFACHT

Unter dem Strich verdreifachte sich der Gewinn nahezu auf 325 Millionen Euro wegen des anziehenden operativen Ergebnisses und wegen eines Steuerertrags von 131 Millionen Euro. Bei der Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr will das Management der Hauptversammlung im Februar eine um zwei Cent auf 0,20 Euro gestiegene Ausschüttung je Aktie vorschlagen.

Auch der Blick auf die weiteren Geschäftsaussichten überzeugte Börsianer am Morgen. Der Umsatz soll 2015/16 im Jahresvergleich bei aktuellen Wechselkursen um rund 13 Prozent - plus minus 2 Prozentpunkte - wachsen, auch die Marge soll mit 16 Prozent etwas besser ausfallen (VJ: 15,5). Stärker als der Konzernschnitt soll dabei die Sparte mit mobilen Chips wachsen, wohingegen die Autosparte sowie die Sicherheitschips etwas weniger Geschäft abwerfen dürften. Ein Teil des Erlösanstiegs stammt auch von der erstmaligen kompletten Einbeziehung von International Rectifier, das seit vergangenem Januar zum Unternehmen gehört.

Für das aktuelle - üblicherweise saisonal schwächste - erste Geschäftsquartal (Ende Dezember) geht das Management von einem Umsatzrückgang von 6 Prozent zum Vorquartal aus, plus minus 2 Prozentpunkte. Die Marge dürfte mit 14 Prozent ebenfalls schwächer als im Vorquartal ausfallen (17,9 Prozent).

/men/she/stb

MÜNCHEN (dpa-AFX)

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