Hier stimmt was nicht! |
21.05.2017 03:50:28
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Niki-Mutter Air Berlin - Fliegendes Fass ohne Boden
von Jörg Lang, Euro am Sonntag
Der Aktienkurs sprang an, nachdem Deutsche Lufthansa bekundet hatte, an einer Übernahme interessiert zu sein. Viele Fluggesellschaften dürften auf Einzelteile wie Slots an Flughäfen oder Landerechte schielen. Und Lufthansa, die sich schon aus einem Pool von Air-Berlin-Flugzeugen bediente, hat auch die Nebenbedingung schon formuliert: Der Hauptaktionär, die arabische Fluggesellschaft Etihad, solle die Air Berlin entschulden.
Etihad hat bisher rund zwei Milliarden Euro investiert und zuletzt Unterstützung zugesagt, damit die Gesellschaft ihre Verpflichtungen in den kommenden 18 Monaten erfüllen kann. Das war auch nötig, sonst hätten die Wirtschaftsprüfer den Geschäftsbericht so nicht unterschrieben. Zu schrecklich sind die Kennzahlen des Unternehmens, das ein Schweizer Kollege als "Fliegendes Fass ohne Boden" bezeichnete.
Zu Recht. Hier eine kleine Auswahl der Schrecklichkeiten: 2016 brachte einen Verlust von 807 Millionen, insgesamt türmen sich in der Bilanz Verluste von 2,5 Milliarden Euro. Die Verbindlichkeiten überragen die Aktivposten der Bilanz um 1,8 Milliarden Euro. Wie soll sich das so auflösen, dass für Aktionäre und Anleihebesitzer auch nur ein Cent übrig bleibt? Es ist nicht wirklich realistisch anzunehmen, dass Etihad Milliarden nachschießt. Bei Alitalia jedenfalls, an dem die Araber fast 50 Prozent halten, gab es eine Notlandung. Die Aktien der Italiener sind nicht notiert. Die Anleihen handeln bei 22 Prozent - Zerschlagungsniveau.
Air-Berlin-Schuldpapiere notieren teilweise noch bei pari. Offensichtlich ist der Glaube an Etihad noch groß. Weniger optimistisch scheint Thomas Winkelmann zu sein. Der Ex-Lufthansa-Manager ist seit Februar Vorstandschef von Air Berlin. Er hat die Gehaltsansprüche seines bis 2021 laufenden Vertrags von in der Summe 4,5 Millionen Euro vor Amtsantritt durch eine unwiderrufliche Bankgarantie absichern lassen.
Unser Kolumnist Jörg Lang beschäftigt sich seit 1988 mit dem Thema Aktien.
Der Aktienkurs sprang an, nachdem Deutsche Lufthansa bekundet hatte, an einer Übernahme interessiert zu sein. Viele Fluggesellschaften dürften auf Einzelteile wie Slots an Flughäfen oder Landerechte schielen. Und Lufthansa, die sich schon aus einem Pool von Air-Berlin-Flugzeugen bediente, hat auch die Nebenbedingung schon formuliert: Der Hauptaktionär, die arabische Fluggesellschaft Etihad, solle die Air Berlin entschulden.
Etihad hat bisher rund zwei Milliarden Euro investiert und zuletzt Unterstützung zugesagt, damit die Gesellschaft ihre Verpflichtungen in den kommenden 18 Monaten erfüllen kann. Das war auch nötig, sonst hätten die Wirtschaftsprüfer den Geschäftsbericht so nicht unterschrieben. Zu schrecklich sind die Kennzahlen des Unternehmens, das ein Schweizer Kollege als "Fliegendes Fass ohne Boden" bezeichnete.
Zu Recht. Hier eine kleine Auswahl der Schrecklichkeiten: 2016 brachte einen Verlust von 807 Millionen, insgesamt türmen sich in der Bilanz Verluste von 2,5 Milliarden Euro. Die Verbindlichkeiten überragen die Aktivposten der Bilanz um 1,8 Milliarden Euro. Wie soll sich das so auflösen, dass für Aktionäre und Anleihebesitzer auch nur ein Cent übrig bleibt? Es ist nicht wirklich realistisch anzunehmen, dass Etihad Milliarden nachschießt. Bei Alitalia jedenfalls, an dem die Araber fast 50 Prozent halten, gab es eine Notlandung. Die Aktien der Italiener sind nicht notiert. Die Anleihen handeln bei 22 Prozent - Zerschlagungsniveau.
Air-Berlin-Schuldpapiere notieren teilweise noch bei pari. Offensichtlich ist der Glaube an Etihad noch groß. Weniger optimistisch scheint Thomas Winkelmann zu sein. Der Ex-Lufthansa-Manager ist seit Februar Vorstandschef von Air Berlin. Er hat die Gehaltsansprüche seines bis 2021 laufenden Vertrags von in der Summe 4,5 Millionen Euro vor Amtsantritt durch eine unwiderrufliche Bankgarantie absichern lassen.
Unser Kolumnist Jörg Lang beschäftigt sich seit 1988 mit dem Thema Aktien.
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