Euro am Sonntag deckt auf |
23.09.2017 08:33:20
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Hier stimmt was nicht! Kein Win-Win für Bayer-Aktionäre
von Jörg Lang, Euro am Sonntag
Einiges hat sich geändert, seit Monsanto die Offerte von 128 Dollar pro Aktie akzeptierte. Es sieht ein bisschen danach aus, als ob die Aktionäre von Bayer in jedem Szenario schlechte Karten haben könnten.
Gesetzt den Fall, das Geschäft geht mit höheren Auflagen durch, wird Bayer zur Kasse gebeten. Am Tag X müssen 57 Milliarden Dollar an Monsantos Aktionäre fließen. Die hat Bayer nicht. Zum Halbjahresende standen die Leverkusener mit zehn Milliarden Euro in der Kreide. Dazu kommen Pensionslasten von 9,6 Milliarden. Als Finanzierung bietet sich der Verkauf weiterer Covestro-Aktien an. Zudem muss Bayer einen Teil seiner Pflanzenschutzaktivitäten verkaufen. In der Summe sind hier vielleicht zehn Milliarden Euro drin.
Bleibt eine Lücke von stattlichen 40 Milliarden Euro. Ein Teil muss über eine Kapitalerhöhung kommen: 15 Milliarden Euro, vielleicht mehr. Eine Transaktion dieser Größe gab es in Deutschland noch nicht. Vorstellbar, dass eine Verwässerung dieser Größenordnung den Kurs nachhaltig belastet. Das gilt umso mehr, als das Gewinnpotenzial des neuen Konzerns um die Abgänge reduziert werden muss. Deshalb kann am Ende pro Aktie weniger übrig bleiben als in der aktuellen Aufstellung.
Sollte der Deal hingegen wegen hoher Forderungen der EU noch scheitern, kann es erst einmal eine Erholungsrally geben, weil die Gefahr der Verwässerung gebannt ist. Dem dürfte schnell Ernüchterung folgen. Denn Bayers Agrarchemiebereich hat sich verschlechtert. Und auch die Erträge bei verschreibungsfreien Produkten sind unter Druck. Letztlich hat auch die Pipeline im Pharmabereich mit dem Scheitern des Krebsmittels Anetumab einen potenziellen Blockbuster verloren. Und: Bayer muss beim Scheitern des Deals einen Schadenersatz von zwei Milliarden Dollar an Monsanto berappen.
Unser Kolumnist Jörg Lang beschäftigt sich seit 1988 mit dem Thema Aktien.
Einiges hat sich geändert, seit Monsanto die Offerte von 128 Dollar pro Aktie akzeptierte. Es sieht ein bisschen danach aus, als ob die Aktionäre von Bayer in jedem Szenario schlechte Karten haben könnten.
Gesetzt den Fall, das Geschäft geht mit höheren Auflagen durch, wird Bayer zur Kasse gebeten. Am Tag X müssen 57 Milliarden Dollar an Monsantos Aktionäre fließen. Die hat Bayer nicht. Zum Halbjahresende standen die Leverkusener mit zehn Milliarden Euro in der Kreide. Dazu kommen Pensionslasten von 9,6 Milliarden. Als Finanzierung bietet sich der Verkauf weiterer Covestro-Aktien an. Zudem muss Bayer einen Teil seiner Pflanzenschutzaktivitäten verkaufen. In der Summe sind hier vielleicht zehn Milliarden Euro drin.
Bleibt eine Lücke von stattlichen 40 Milliarden Euro. Ein Teil muss über eine Kapitalerhöhung kommen: 15 Milliarden Euro, vielleicht mehr. Eine Transaktion dieser Größe gab es in Deutschland noch nicht. Vorstellbar, dass eine Verwässerung dieser Größenordnung den Kurs nachhaltig belastet. Das gilt umso mehr, als das Gewinnpotenzial des neuen Konzerns um die Abgänge reduziert werden muss. Deshalb kann am Ende pro Aktie weniger übrig bleiben als in der aktuellen Aufstellung.
Sollte der Deal hingegen wegen hoher Forderungen der EU noch scheitern, kann es erst einmal eine Erholungsrally geben, weil die Gefahr der Verwässerung gebannt ist. Dem dürfte schnell Ernüchterung folgen. Denn Bayers Agrarchemiebereich hat sich verschlechtert. Und auch die Erträge bei verschreibungsfreien Produkten sind unter Druck. Letztlich hat auch die Pipeline im Pharmabereich mit dem Scheitern des Krebsmittels Anetumab einen potenziellen Blockbuster verloren. Und: Bayer muss beim Scheitern des Deals einen Schadenersatz von zwei Milliarden Dollar an Monsanto berappen.
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