Starkes Wachstum 12.08.2021 15:07:00

Henkel-Aktie leichter: Henkel erhöht Umsatzprognose - Rohstoffpreise dämpfen aber Gewinnmarge

Henkel-Aktie leichter: Henkel erhöht Umsatzprognose - Rohstoffpreise dämpfen aber Gewinnmarge

Der für seine Industrieklebstoffe und Konsummarken wie Persil bekannte Konzern erhöhte daher seine Umsatzprognose für das laufende Jahr. Beim Ergebnis zeigte sich das Management um Carsten Knobel jedoch vorsichtiger: So wurde die Gewinnprognose wegen der Auswirkungen hoher Rohstoffpreise sowie angespannter Lieferketten bestätigt, bei der Umsatzrendite gehen die Düsseldorfer sogar von etwas weniger aus als zuvor.

Das Wachstum aus eigener Kraft soll nun 2021 bei 6 bis 8 Prozent liegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Düsseldorf mit. Ausgeklammert sind dabei Effekte aus Währungsumrechnungen sowie Zu-und Verkäufe. Bislang war Henkel von bestenfalls 6 Prozent ausgegangen. Dabei dürften die Wachstumsraten in der zweiten Jahreshälfte deutlich niedriger ausfallen, schätzt Knobel.

Die um Sondereffekte bereinigte Umsatzrendite wird wohl mit 13,5 bis 14,5 Prozent jeweils 0,5 Prozentpunkte weniger erreichen als zuvor geplant. Beim bereinigten Ergebnis je Aktie wird weiter ein Anstieg im hohen einstelligen bis mittleren Zehner-Prozent-Bereich erwartet. "Insbesondere der außerordentlich starke Anstieg der Rohstoffpreise und angespannte Lieferketten werden die Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf erheblich belasten", schätzt Knobel.

Im ersten Halbjahr konnte Henkel Umsatz und Ergebnis im zweistelligen Prozentbereich im Vergleich zum pandemiebedingt schwächeren Vorjahreszeitraum steigern. Covid-19 hatte dabei laut Knobel aber weiterhin Auswirkungen auf die Entwicklung. Jedoch profitierte das Unternehmen von einer Erholung der Industrie, das Geschäft mit Klebstoffen trieb das Wachstum des Konzerns an.

"Bezogen auf den Umsatz konnten wir währungsbereinigt bereits jetzt das Vorkrisenniveau von 2019 übertreffen", sagte Knobel. Die Erlöse stiegen um 4,7 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft betrug das Wachstum 11,3 Prozent und lag damit etwas höher als von Analysten erwartet. Dabei trug ein starkes organisches Wachstum von 15,2 Prozent im zweiten Quartal bei.

Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) erhöhte sich um gut ein Fünftel auf 1,4 Milliarden Euro, die entsprechende Rendite verbesserte sich von 12,6 Prozent im Vorjahr auf 14,4 Prozent.

Höhere Rohstoffkosten habe Henkel vor allem durch eine sehr starke Mengenentwicklung sowie durch Preiserhöhungen, Einsparungen und Effizienzverbesserungen kompensieren können, hieß es. Unter dem Strich verdiente Henkel mit 942 Millionen Euro ebenfalls gut ein Fünftel mehr. Das bereinigte Ergebnis je Aktie verbesserte sich noch ein klein wenig deutlicher auf 2,40 Euro. Die Ergebnisse lagen im Rahmen der Analystenerwartungen.

Henkel vergrault die Anleger mit Margenausblick

Die Aktien von Henkel haben am Donnerstag mit einem Verlust auf die Quartalszahlen und den Ausblick des Konsumgüterkonzerns reagiert. Aktuell notieren die Papiere 0,16 Prozent tiefer bei 88,30 Euro. Damit scheint der jüngste Erholungsversuch vorerst verpufft zu sein. Unter der Marke von 84,40 Euro würden die Titel der Düsseldorfer den tiefsten Stand seit Anfang März erreichen. Von der rasanten Erholung von Anfang März bis Anfang April bis auf fast 100 Euro ist nicht mehr viel übrig.

Nach einem guten Jahresauftakt beschleunigte Henkel sein Wachstum im zweiten Quartal noch einmal. Der für seine Industrieklebstoffe und Konsummarken wie Persil bekannte Konzern erhöhte daher sein Umsatzziel für das laufende Jahr. Beim Ergebnis zeigte sich das Management um Konzernchef Carsten Knobel jedoch vorsichtiger: So wurde die Gewinnprognose wegen der Auswirkungen hoher Rohstoffpreise sowie angespannter Lieferketten bestätigt, bei der Umsatzrendite gehen die Düsseldorfer sogar von etwas weniger aus als zuvor.

Bei den Analysten kamen die Neuigkeiten dennoch meist gut an. Der Konsumgüterkonzern habe beim Erlöswachstum aus eigener Kraft positiv überrascht, schrieb Analystin Molly Wylenzek von der Investmentbank Jefferies. Mit Blick auf die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr hätten die Profitabilität und der Gewinn je Aktie die Erwartungen erfüllt.

Bruno Monteyne vom US-Analysehaus Bernstein Research verwies darauf, dass das Umsatzwachstum aus eigener Kraft im zweiten Quartal über der Konsensschätzung gelegen habe. Die Änderungen bei den Jahreszielen dürften sich bereits in den Konsensschätzungen widerspiegeln und damit auch eingepreist sein, glaubt er./edh/tih/nas

DÜSSELDORF / FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquelle: Henkel AG

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