Umsatz- und Gewinnplus |
18.02.2020 17:58:41
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HeidelbergCement rechnet auch 2020 mit einer guten Baustoffnachfrage - Aktie verliert
"Wir haben das Geschäftsjahr 2019 erfolgreich abgeschlossen", sagte der neue Unternehmenschef Dominik von Achten, der den Posten Anfang Februar vom langjährigen Vorstandsvorsitzenden Bernd Scheifele übernommen hatte. Alle Konzernregionen hätten zum guten Ergebnis beigetragen. Dabei hätten sich die Geschäfte in den jeweiligen Regionen und Quartalen durchaus unterschiedlich entwickelt.
Im Tagesgeschäft lief es 2019 für die Heidelberger vor allem in Europa besser, allerdings entwickelte sich das Schlussquartal in Süd- und Westeuropa schwächer. Das Unternehmen begründete dies unter anderem mit Streiks in Frankreich und Auswirkungen des Brexits. Deutlich nach oben ging es für HeidelbergCement auch in der Region Asien-Pazifik. Schwächer entwickelte sich im Gesamtjahr auf vergleichbarer Basis hingegen das Geschäft in Nordamerika. Hier belasteten vor allem Rückgänge in Kanada das Ergebnis.
Im Februar hatte HeidelbergCement wegen einer schwächeren Umsatzentwicklung bereits früher als geplant Eckdaten für 2019 veröffentlicht. Der Umsatz legte dank des Baubooms in Deutschland und weltweiten Infrastrukturprogrammen um vier Prozent auf knapp 18,9 Milliarden Euro zu. Bereinigt um Wechselkurse, Zu- und Verkäufe sowie Effekte aus neuen Bilanzierungsregeln betrug der Anstieg zwei Prozent. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um rund 15 Prozent auf knapp 3,6 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis lag das Plus bei gut zwei Prozent.
Beim Schuldenabbau kam HeidelbergCement besser voran als erwartet. Zum Jahresende sank die Nettofinanzverschuldung auf 7,1 Milliarden Euro, der Vorstand hatte als Ziel zuletzt 7,4 Milliarden Euro ausgegeben. 2007 hatte sich HeidelbergCement mit der Übernahme des britischen Baustoffherstellers Hanson eine immense Schuldenlast aufgebürdet. Nach der Fusion der Konkurrenten Lafarge aus Frankreich und Holcim aus der Schweiz legte HeidelbergCement 2016 mit dem Zukauf von Italcementi nach.
Um den Baustoffkonzern profitabler zu machen, hatte der bis Ende Januar amtierende Unternehmenschef Bernd Scheifele vor mehr als einem Jahr ein neues Sparprogramm aufgesetzt. Das Ziel, bis 2020 weltweit 100 Millionen Euro an Vertriebs- und Verwaltungskosten einzusparen, hat das Unternehmen mehr als ein Jahr früher erreicht als geplant. Bis Ende 2020 will HeidelbergCement weitere 30 Millionen Euro einsparen.
Auch setzte Scheifele weitere Preiserhöhungen durch, um die im vergangenen Jahr verlorenen Margen aufzuholen. Zudem steckt der Baustoffkonzern weniger Geld in den Aus- und Neubau von Werken sowie Übernahmen. Zugleich trennen sich die Heidelberger von Geschäftsteilen.
So reagiert die Aktie
Aussagen von HeidelbergCement zum vergangenen und zum laufenden Jahr sind am Dienstag an der Börse nicht gut angekommen. Der Kurs des Zementherstellers verlor zum Handelsschluss im XETRA-Handel 3,03 Prozent auf 61,52 Euro.
Analyst Robert Gardiner von Davy Research lobte zwar die Profitabilität im Schlussquartal 2019; der Umsatz habe sich jedoch auf vergleichbarer Basis stark abgeschwächt. Auch sei der operative Gewinn in der Region Europa überraschend schwach ausgefallen. Ähnliches gelte für Nordamerika. In die Zukunft gerichtete Aussagen des Unternehmens seien "unspezifisch" und zur Strategie habe es nichts wesentlich Neues gegeben.
/mne/eas/stw
HEIDELBERG (dpa-AFX)
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