30.09.2016 15:17:46

Hedgefonds streichen mit Wette gegen Deutsche Bank Gewinne ein

   Von Giles Turner und Laurence Fletcher

   NEW YORK (Dow Jones)-- Hedgefonds, die aktuell auf fallende Kurse der Deutsche-Bank-Aktie gesetzt haben, können zufrieden ins Wochenende gehen. Alleine am Freitagmorgen gaben die Papiere des einstigen deutschen Branchenprimus um 8 Prozent nach und fielen auf ein Rekordtief. Später erholten sich die Aktien wieder auf ein Minus von 5 Prozent.

   Der neue Einbruch des Kurses war durch Berichte ausgelöst worden, dass einige große Hedgefonds Milliardenbeträge bei der Deutschen Bank abgezogen haben, weil sie sich Sorgen über Stabilität und Risiken bei der Deutschen Bank machen.

   Das US-Unternehmen AQR Capital Management, das 159 Milliarden Dollar verwaltet, hatte am Mittwoch öffentlich gemacht, eine Wette gegen die Aktien der Deutschen Bank eingegangen zu sein. Die Hedgefonds Marshall Wace, Discovery Capital Management und Highfields Capital Management hatten jüngst alle ihre Positionen gegen die Deutsche Bank erhöht, wie aus Pflichtveröffentlichungen hervorgeht.

   Die Short-Positionen bei der Deutsche-Aktie sind in den jüngsten Tagen gestiegen, sie reichen aber noch nicht an das Niveau aus dem Sommer heran. Am Mittwoch waren 10 Prozent der verfügbaren Aktien leerverkauft, während es am Tag zuvor nur 6,8 Prozent waren, wie aus Daten von Markit hervorgeht. Anfang vergangener Woche waren es sogar nur 3,8 Prozent. Ein Sprecher von AQR und Marshall Wace wollten zu eigenen Short-Position nichts sagten. Bei Discovery und Highfields gab es zunächst keine Reaktion auf die Frage nach einer Stellungnahme.

   AQR gehörte auch zu den Fonds, die kürzlich Gelder bei der Deutschen Bank abgezogen haben. Darüber hatte das Wall Street Journal am Donnerstag berichtet.

   Die Geldbewegungen der Hedgefonds machen nur einen sehr kleinen Teil der gesamten Summe aus, die Kunden bei der Deutsche Bank bewegen. Auch heißt es nicht, dass die betreffenden Hedgefonds überhaupt keine Geschäfte mehr mit dem Frankfurter Geldhaus machen.

   Die Deutsche Bank schrieb in einer Stellungnahme, ihre Kunden gehörten "zu den versiertesten Investoren der Welt". "Wir sind zuversichtlich, dass die große Mehrheit von ihnen volles Verständnis für unsere stabile Finanzposition, das aktuelle makroökonomische Umfeld, die Rechtsprozesse in den USA und die Fortschritte hat, die wir mit unserer Strategie machen."

   In einem Brief an seine Mitarbeiter versuchte der Chef der Deutschen Bank, John Cryan, Sorgen über die Solidität ihres Arbeitgebers zu zerstreuen und Optimismus zu verbreiten. Solche Berichte sorgten "zu Unrecht für weitere Unruhe", schrieb Cryan am Freitag in einem auf der Webseite der Bank veröffentlichten Brief. Nicht nur, weil die Bank schließlich insgesamt mehr als 20 Millionen Kunden habe. Die Schuld an den Kursturbulenzen gab er vielmehr nicht näher benannten Marktkräften.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/DJN/jhe/kla

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   September 30, 2016 09:01 ET (13:01 GMT)

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