05.08.2013 07:30:31

Hedgefonds fordert EADS zum Dassault-Verkauf auf - Presse

   Der Hedgefonds TCI fordert von dem Luft- und Raumfahrtkonzern EADS den sofortigen Verkauf seiner Beteiligung an dem französischen Wettbewerber Dassault Aviation. EADS solle seinen Anteil an das Dassault-Management und an die französische Regierung verkaufen, fordert TCI in einem Brief an EADS-Chef Tom Enders, in den die Financial Times Einblick hatte.

   Dassault Aviation baut neben Geschäftsreisejets auch Militärflugzeuge. Die EADS-Beteiligung an dem französischen Konzern kommt auf einen Wert von 4 Milliarden Euro. In dem Schreiben beklagt der Hedgefonds, dass der Anteil an Dassault Aviation für EADS keine Synergien schaffe. Das Kapital sei hier deshalb schlecht eingesetzt und der strategische Nutzen halte sich in Grenzen, so TCI. EADS soll den Verkaufserlös aus der Beteiligung für Aktienrückkäufe oder Sonderdividenden nutzen. Der Hedgefonds hält nach eigenen Angaben über ein Prozent an EADS.

   Eine Person aus dem Umfeld von EADS sagte laut FT, dass die Beteiligung an Dassault Aviation zwar "eine nette Dividende" bringe, das Top-Management aber wohl wegen der fehlenden Synergien durchaus Sympathien für den TCI-Vorschlag hegen könnte. Allerdings sei EADS wegen eines Aktionärspakts mit der französischen Regierung die Hände gebunden. Frankreich hält noch einen Anteil von zwölf Prozent an EADS, und der Luft- und Raumfahrtkonzern muss sich bei allen wichtigen Entscheidungen bezüglich Dassault Aviation mit Paris abstimmen. Bei einem Verkauf oder Teilverkauf der Dassault-Beteiligung habe die Regierung ein Vorkaufsrecht. Ein Regierungsbeamter sagte, man habe von der TCI-Forderung noch nichts gehört und wollte weiter in der Sache keine Stellungnahme abgeben.

   Frankreich will bei strategisch wichtigen Bereichen wie dem Verteidigungssektor die Zügel nicht aus der Hand geben. Bislang gibt es keinen Hinweis darauf, dass Frankreich Interesse an einem Verkauf oder einem Kauf von Dassault Aviation hat.

   EADS steckt selbst mitten in einem Umbau. Erst in der vergangenen Woche hatte das Unternehmen angekündigt, sich einen neuen Namen zu geben und Sparten zusammenzulegen. EADS wird demnächst nach der Zivilflugzeugsparte Airbus Group heißen. Zudem verschlankt und vereinheitlicht der Konzern seine Struktur: Aus vier Sparten sollen drei werden, die ebenfalls den Namen Airbus erhalten. Dazu werden die Militärbereiche Airbus Military und Cassidian sowie das Raumfahrtgeschäft Astrium künftig zu einer Sparte zusammengefasst, die den Namen Airbus Defence & Space erhält. Mit der Zusammenlegung reagiert EADS auf veränderte Marktbedingungen und schrumpfende Verteidigungsbudgets.

   Zu dem Bericht der FT war zunächst keine Stellungnahme bei EADS zu erhalten.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   August 05, 2013 01:25 ET (05:25 GMT)

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