Kampf um Zuschlag |
24.08.2017 15:30:00
|
Hartes Ringen von Siemens und Bombardier um neue ÖBB-Reisezüge
Für die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) könnte ein Ausstieg von Siemens freilich höhere Preise durch Bombardier als Alleinbieter bedeuten, so der Bericht. Siemens soll in einem Schreiben an die Bahn festgehalten haben, "dass wir es derzeit nicht als sinnvoll erachten, bei vorliegenden Rahmenbedingungen ein Angebot zu legen".
Wegen Qualitätsbedenken hatte Siemens gegen die Auftragsvergabe Einspruch erhoben, das BVwG gab dem statt, wie seit Dienstag bekannt ist. Bestimmte Details der Ausschreibung würden den Konkurrenten Bombardier und dessen Produktion in China bevorzugen, hatte der "Standard" dazu berichtet. In dem seit Dezember 2014 laufenden Ausschreibungsprozess seien kurz vor der Vergabe die Qualitätskriterien gesenkt worden, monierte Siemens laut "Kurier", sodass Bombardier leichter habe mithalten können - ein Zuschlag an Bombardier wäre so gut wie sicher gewesen, heißt es. Allerdings entschied der BVwG jetzt nicht in der Sache selbst. In welcher Form die Ausschreibung fortgesetzt oder neu gestartet werde, ist daher noch offen.
Siemens hat angeblich geltend gemacht, dass die Kriterien für die Festigkeit der Wagenkasten so sehr gesenkt wurden, dass chinesische Bombardier-Werke zum Zuge kommen könnten. Auch bei anderen Komponenten seien die Kriterien stark verwässert worden. "Unter diesen Umständen hätten die Deutschen sogar gedroht, gar nicht zu bieten", so der "Standard".
Dass beide Anbieter im Fall einer Ausschreibungsniederlage immer wieder drohen, ein Werk in Wien zu schließen, hält Ronald Chodasz, Geschäftsführer des Verbandes der Bahnindustrie, eher für Säbelrasseln: "Ich rechne nicht damit, dass in nächster Zeit etwas geschlossen wird", sagt Chodasz im "Kurier". Da würden zu viele Zulieferer, Dienstleistungen etc. dranhängen, die Politik könne sich das gar nicht leisten.
Bei den ÖBB zeigt man sich über die Intensität der Auseinandersetzung überrascht: "Solche Ausschreibungen gibt es alle zwei, drei Jahre", zitiert der "Kurier" den ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder: Es sei legitim, dass ein Anbieter Einspruch erhebe - bisher seien die Entscheidungen und Ausschreibungen aber immer akzeptiert worden.
Der Auftrag ist mit einigen hundert Millionen Euro einer der größten, die derzeit im Bahnbereich ausgeschrieben sind. Siemens beschäftigt in Wien und Graz 2.200 Menschen in der Verkehrssparte. Bei Bombardier in Wien werden Straßen- und Stadtbahnen, keine Fernzüge, produziert. Hier arbeiten rund 550 Leute.
(APA) sp/phs
![](https://images.finanzen.at/images/unsortiert/wertpapierdepot-absichern-aktienchart-boerse-750493204-260.jpg)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Siemens AGmehr Nachrichten
12:27 |
Freundlicher Handel: STOXX 50 klettert am Donnerstagmittag (finanzen.at) | |
12:27 |
Aufschläge in Europa: Das macht der Euro STOXX 50 am Mittag (finanzen.at) | |
12:27 |
Donnerstagshandel in Frankfurt: So bewegt sich der LUS-DAX aktuell (finanzen.at) | |
12:27 |
Gute Stimmung in Frankfurt: Das macht der DAX aktuell (finanzen.at) | |
11:34 |
Neue Analyse: RBC Capital Markets bewertet Siemens-Aktie mit Outperform (finanzen.at) | |
11:24 |
Siemens-Aktie gefragt: Siemens bleibt auf Kurs: Gewinnsprung durch Verkaufserlös (dpa-AFX) | |
10:34 |
ANALYSE-FLASH: Deutsche Bank Research belässt Siemens auf 'Buy' - Ziel 210 Euro (dpa-AFX) | |
10:05 |
MÄRKTE EUROPA/DAX erneut auf Rekordhoch - Siemens nach Zahlen sehr fest (Dow Jones) |
Analysen zu Siemens AGmehr Analysen
11:40 | Siemens Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
10:41 | Siemens Outperform | RBC Capital Markets | |
08:41 | Siemens Buy | Deutsche Bank AG | |
08:18 | Siemens Buy | Jefferies & Company Inc. | |
28.01.25 | Siemens Outperform | Bernstein Research |
Aktien in diesem Artikel
Siemens AG | 223,80 | 4,19% |
|