16.04.2015 11:45:41

Gute Absatzzahlen treiben Daimler-Aktie - VW und BMW fahren hinterher

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Autobranche stand bei Anlegern am Donnerstag im Fokus. Zum einen sorgten gute Absatzzahlen aus Europa und eine Studie von der Investmentbank Goldman Sachs für einen kleinen Schub. Von diesem konnten vor allem Daimler-Aktionäre profitieren. Papiere von Volkswagen und BMW litten hingegen unter hausgemachten Problemen der beiden Hersteller. So schwelt bei VW der Machtkampf zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorstandschef weiter, und BMW kämpft mit seinem China-Geschäft.

Daimler-Papiere stiegen gegen Mittag hingegen um 0,52 Prozent, womit sie zu den besten Werten im schwächelnden DAX gehörten. Die VW-Vorzugsaktien traten hingegen mit minus 0,02 Prozent auf der Stelle und BMW verloren 0,30 Prozent, hielten sich damit aber immer noch besser als der deutsche Leitindex.

Positiv für die Branche: Dank kräftiger Steigerungen in Spanien und Italien legten die Verkaufszahlen der Autobauer in der Europäischen Union im März um 10,6 Prozent zu, teilte der Branchenverband Acea mit. Unter den deutschen Herstellern strahlte Daimler mit einem Zuwachs von 18,9 Prozent am hellsten. BMW verkaufte immerhin noch 10,6 Prozent mehr Fahrzeuge als ein Jahr zuvor, und der VW-Absatz legte um 10,0 Prozent zu.

Auch dürften die operativen Ergebnisse (Ebit) in der europäischen Autobranche allein wegen des schwachen Euro in den kommenden 5 Jahren um 15 Milliarden Euro steigern, wie Analyst Stefan Burgstaller von der US-Investmentbank Goldman Sachs schrieb. Zudem sei der europäische Fahrzeugabsatz im bisherigen Jahresverlauf mit plus 8 Prozent überraschend stark gestiegen. Deshalb erhöhte der Experte seine sektorweite Ebit-Prognose für die Jahre 2015 bis 2018 um durchschnittlich 9 Prozent. Bei Daimler hob er zusätzlich die im Branchenvergleich bislang unterdurchschnittliche Kursentwicklung positiv hervor.

Derweil trifft sich nach dpa-Informationen noch am heutigen Donnerstag das sechsköpfige Präsidium des VW-Aufsichtsrats. Es stellt den Kern des 20-köpfigen Kontrollgremiums und bereitet die entscheidenden Weichenstellungen vor. Das Präsidium kommt außer der Reihe zusammen, nachdem Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch am vergangenen Freitag mit einer Aussage im "Spiegel" von Konzernchef Martin Winterkorn abgerückt war und damit für Wirbel im Unternehmen selbst und bei den Eigentümern ausgelöst hatte.

Während BMW nicht unter Führungsquerelen leidet, spüren die Münchener unterdessen auf dem weltgrößten Automarkt China mehr Gegenwind und kommt deswegen seinen dortigen Händlern entgegen. Man passe die kurzfristige Absatzplanung für das laufende zweite Quartal mit "einer Reihe effektiver Maßnahmen" an die aktuelle Marktsituation an, schrieb BMW an seine örtlichen Autohäuser. Details wollte eine Sprecherin am Donnerstag nicht verraten.

Zuvor hatte das "Wall Street Journal" berichtet, chinesische BMW-Händler könnten mit den Verkaufszielen des Konzerns für 2015 nicht mithalten. Sie hätten deshalb bereits höhere Rabatte gefordert. Eine Reihe von Neuwagen aus dem vergangenen Jahr stünden nach wie vor auf den Höfen. Ein Händler sah in diesen Nachrichten eine Belastung für die Aktie. Denn der Markt sei davon ausgegangen, dass dieses Thema erledigt sei, nachdem BMW schon früher im laufenden Jahr Rabatte zugelassen habe./gl/fbr

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