Gewinn steigt wie erwartet 27.02.2014 10:12:32

Allianz beteiligt Aktionäre an deutlichem Gewinnwachstum

Die niedrigen Zinsen, die das Anlageergebnis und das Segment Lebensversicherungen belasten, kann ein Konzern dieser Größe offenbar über seine Preismacht ausgleichen.

Die Erwartungen der Analysten hat die Allianz mit einem um 15 Prozent gestiegenen Nachsteuergewinn von 6 Milliarden Euro unterm Strich erfüllt - auch wenn nicht alle Geschäftsfelder überzeugen konnten. Es gebe keine negative, allerdings auch keine positive Überraschung, sagte ein Händler nach Bekanntgabe der Zahlen für das Geschäftsjahr 2013 am Morgen. Auch mit dem Dividendenvorschlag von 5,30 nach 4,50 Euro habe der Versicherer den Marktkonsens getroffen. Die Aktie eröffnet den Handel am Donnerstag mit einem Minus von rund 1 Prozent.

Für das laufende Jahr gibt sich Vorstandschef Michael Diekmann vorsichtig. Er rechnet mit einem operativen Ergebnis zwischen 9,5 und 10,5 Milliarden Euro nach einem Plus 2013 von knapp 8 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro.

Profitiert hat die Allianz von einem günstigen Schadensverlauf. Die in der Versicherungsbranche so wichtige Schaden-Kosten-Quote lag im vierten Quartal wie auch im Gesamtjahr unter den Schätzungen. Im Gesamtjahr sank sie auf 94,3 Prozent von 96,2 Prozent im Vorjahr. Analysten hatten mit 95,1 Prozent gerechnet. Die Quote besagt, wie profitabel das eigentliche Versicherungsgeschäft ist, indem die Schadenszahlungen ins Verhältnis zu den Prämieneinnahmen gesetzt werden. Je niedriger die Quote, desto profitabler läuft das Versicherungsgeschäft.

Ein Analyst weist indes darauf hin, dass die verschiedenen Segmente sehr unterschiedliche Beiträge zum Gesamtergebnis geliefert hätten. So habe das Leben- und Krankenversicherungsgeschäft die Erwartung der Analysten deutlich verfehlt. Dagegen habe der Bereich Schaden- und Unfallversicherung einen starken Ergebnisbeitrag geliefert.

Die Lebens- und Krankenversicherung litt vor allem unter dem Kapitalmarktumfeld. Ein schwaches Anlageergebnis egalisierte die um 8,5 Prozent gestiegenen Prämieneinnahmen. Das Prämienwachstum, so der Konzern, sei vor allem dem Umsatz bei neuen Produkten und dem Wachstum in Schwellenmärkten zu verdanken. Insbesondere in Italien und Spanien hat die Allianz den Umsatz gesteigert.

Aber auch im als gesättigt geltenden deutschen Lebensversicherungsmarkt wuchs der Umsatz um 12 Prozent, vor allem durch Produkte mit Einmalprämien. Das operative Ergebnis im Segment litt dennoch unter der deutlich schwächeren Investmentmarge und sank um 8 Prozent. Die laufende Rendite für die angelegten Versicherungsgelder betrug im vergangenen Jahr 4,1 Prozent nach 4,4 Prozent im Vorjahr.

Das Wachstum in neuen Märkten trieb auch das Ergebnis der Schaden- und Unfallversicherung an, das operativ um mehr als 14 Prozent stieg. In der Türkei kletterte das operative Ergebnis sogar um mehr als 60 Prozent - womit sich die Übernahme des dortigen Versicherers Yapi Kredi Sigora ausgezahlt haben dürfte. Über alle Regionen hinweg profitierte die Allianz in der Schaden- und Unfallversicherung von einem positiven Preiseffekt von 0,8 Prozent.

Im Asset Management, das aus den beiden Fonds-Töchtern Allianz Global Investors und Pimco besteht, wuchs das operative Ergebnis um 7 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Analysten hatten mit Sorge auf das Segment geblickt, da der fast 240 Milliarden Dollar schwere Total-Return-Anleihefonds, das Flagschiff von Pimco, 2013 Mittelabflüsse von mehr als 40 Milliarden Dollar verzeichnet hatte und damit mehr als je zuvor innerhalb eines Jahres. Grund dafür waren sinkende Kurse und steigende Renditen vor allem bei Staatsanleihen aus den USA.

Insgesamt flossen 2013 netto 12 Milliarden Euro Gelder ab, die für Dritte verwaltet werden. 2012 waren die Anlagegelder dagegen netto um 113,6 Milliarden Euro gestiegen. Höhere Provisionen und Ausgabeaufschläge trugen dazu bei, dass das Ergebnis des Segments trotz schwieriger Märkte positiv war. Der Provisionsüberschuss stieg auf ein Rekordhoch.

Für 2014 gibt sich der Konzern verhalten. Das angepeilte operative Ergebnis zwischen 9,5 und 10,5 Milliarden Euro lässt Vorstandschef Michael Diekmann einigen Spielraum im Laufe des Jahres. Stefan de Schutter von Alpha Trading schreibt dazu, dass der Ausblick "vorsichtig" sei, aber dennoch mit den Analystenschätzungen übereinstimme. "Der Ausblick impliziert ein Abwärtsrisiko", so Schutter. "Das könnte eine positive Kursreaktion verhindern", so der Analyst.

   DJG/igo/jhe

   Dow Jones Newswires

  Von Isabel Gomez

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