Gewerkschaftskritik an hartem Lufthansa-Sparkurs bei Tochter in Wien

"Eine Billig-Schiene kann aber nicht auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen werden", so vida-Gewerkschafter Johannes Schwarcz am Freitag zur APA. Es sei auch eine Frage der Sicherheit, dass es den Mitarbeitern gut geht und sie ausgeruht sind. Eurowings halte sich aber weder an nationale noch internationale Regeln, etwa bei Arbeitszeit und Pausen. Viele Mitarbeiter müssten am Existenzminimum leben, für das Kabinenpersonal gelte ein Brutto-Grundgehalt von 1.200 Euro.

Der Billig-Konkurrent Easyjet würde es besser machen. "Im Unterschied zu Easyjet hat Eurowings überhöhte Managementstrukturen und bei weitem keinen so effizienten Flotteneinsatz. Eurowings kann nicht die Gehälter von Easyjet zahlen und gleichzeitig mit Easyjet wettbewerbsfähig sein", erläutert Schwarcz. Daher gebe es Dumping-Löhne. "Der Mutterkonzern Lufthansa fährt in Wien einen beinharten Sparkurs und zeigt keinerlei Interesse, die Abwärtsspirale für Löhne und Gehälter zu stoppen." Derzeit würden Zeitungsannoncen in Osteuropa geschaltet, um Personal für die Basis in Wien zu finden.

Die Gewerkschaft fordert für die betroffenen 300 Beschäftigten einen Kollektivvertrag. Entsprechende Verhandlungen mit Eurowings Europe wurden jedoch vergangene Woche ergebnislos abgebrochen. "Die Gespräche wurden mit dem Zusatz beendet, dass wir gerne wieder Verhandlungen aufnehmen, wenn ein faires Angebot am Verhandlungstisch unterbreitet wird", heißt es von Arbeitnehmerseite. Anfang November soll eine Betriebsversammlung stattfinden, um mit den Kollegen zu beraten. "Noch hat das Management Zeit, ein vernünftiges und ernstzunehmendes Verhandlungsangebot auf den Tisch zu legen", so die Gewerkschaft.

(Schluss) cam/rf

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