15.02.2017 15:40:42

Geänderte Flottenplanung der Lufthansa verärgert Piloten

   Von Matthias Goldschmidt

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Einigung im Tarifkonflikt zwischen Lufthansa und Piloten steht unter keinem guten Stern. Grund ist die Ankündigung der Lufthansa, ihre Flottenplanung wegen der hohen Kosten zu ändern und 40 Maschinen anders als geplant außerhalb des Konzerntarifvertrags zu bereedern - sie sollen also von einer Crew geflogen werden, die nicht nach dem neuen Vergütungstarif bezahlt wird. Markus Wahl, Sprecher der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit, sieht Konsequenzen dieser "einseitigen Maßnahme" sowohl für die anstehende Urabstimmung als auch für künftige Gespräche mit dem Konzern.

   Die Änderung der Flottenplanung dürfte "sämtliche Folgegespräche" zwischen Gewerkschaften und Cockpit "schwer belasten", sagte Wahl zu Dow Jones Newswires. Außerdem dürfte sich die Ankündigung der Lufthansa auf die anstehende Urabstimmung auswirken.

   Lufthansa und Gewerkschaft hatten zuvor mitgeteilt, die Empfehlung des Schlichters Gunter Pleuger im Streit um die Vergütung der Piloten anzunehmen. Die 5.400 Piloten im Konzerntarifvertrag von Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings bekommen insgesamt rund 8,7 Prozent mehr Geld. Gleichzeitig kündigte die Lufthansa - und das ist nicht Teil der Schlichtung - wegen der zu erwarteten höheren Kosten von 85 Millionen Euro pro Jahr jene neue Flottenplanung an, nannte dazu aber noch keine Details.

   Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank spricht von einem "Pyrrhussieg für die Piloten". Die Lufthansa setze sie bei den noch offenen Tarifthemen unter Druck. Das Streikrisiko ist für ihn nicht vom Tisch. "Durch den Schlichterspruch kann der Themenpunkt Vergütung abgehakt werden", so Schlamp. "Gleichzeitig sind die Tarifthemen Übergangs- und Altersversorgung weiterhin ungeklärt."

   Die Einigung zum Thema Vergütung muss noch von den Gewerkschaftsmitgliedern abgesegnet werden. Cockpit-Sprecher Wahl geht davon aus, dass die Urabstimmung bis Ende März dauern wird.

   (Mitarbeit: Stefanie Haxel)

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/mgo/brb

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   February 15, 2017 09:36 ET (14:36 GMT)

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