19.06.2014 20:18:38
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GE reagiert auf Bedenken Frankreichs wegen Alstom-Übernahme
Zentraler Vorschlag des US-Konzerns ist die Gründung von drei Gemeinschaftsunternehmen, an denen die Franzosen und die Amerikaner je zur Hälfte beteiligt sind. Beim Joint Venture für Atomtechnik soll die Regierung Frankreichs besondere Rechte erhalten und so notfalls mit einem Veto mitreden können. Zudem sollen Frankreich die Patent- und Lizenzrechte an den Atomkraft-Dampfturbinen Arabelle übertragen werden.
Die weiteren Gemeinschaftsunternehmen sollen im Bereich der Erneuerbaren Energien und der Stromnetze gegründet werden. Zudem bietet GE an, seine Aktivitäten bei der Bahn-Signaltechnik an Alstom zu verkaufen und so das französische Unternehmen zu stärken.
GE-Chef Jeffrey Immelt kam zu einem Treffen mit dem französischen Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg zusammen, um über seine neuen Vorschläge zu sprechen. Zuvor stellten die Amerikaner ihre Pläne auch der Öffentlichkeit vor. Ob Immelt die Sorgen der Franzosen zerstreuen konnte, bleibt unbekannt. Der Wirtschaftsminister sagte zwar, GE habe sich in die richtige Richtung bewegt. Weiter wolle er das Geschehen aber nicht kommentieren, zunächst werde die Regierung die neuen Vorschläge prüfen.
GE hatte 17 Milliarden US-Dollar für die Alstom-Energiesparte geboten. Um die Geschäftsbereiche von Alstom buhlen auch Siemens und Mitsubishi Heavy Industries.
Mit dem Verkauf des Signaltechnik-Geschäfts kommen die Amerikaner der französischen Regierung entgegen. Präsident Francois Hollande hatte gefordert, dass der US-Mischkonzern dazu beiträgt, das Bahngeschäft von Alstom zu stärken. Die Sonderrechte für die Regierung beim Atomkraft-Joint-Venture sind ebenfalls ein Zugeständnis, da Frankreich den Bereich als strategisch wichtig einstuft.
Siemens und die japanische Mitsubishi Heavy Industries waren am Montag offiziell in den Bieterwettkampf eingetreten. Kern des deutsch-japanischen Gebots ist eine strategische Allianz und Beteiligung der Japaner an drei Alstom-Sparten. Das wollen sich die Japaner 3,1 Milliarden Euro kosten lassen. Mitsubishi Heavy Industries beabsichtigt außerdem, von Bouygues SA einen bis zu zehnprozentigen Anteil an Alstom zu erwerben. Allerdings haben die Franzosen den Verkauf ihrer Alstom-Aktien bereits ausgeschlossen. Siemens will das Gasturbinen-Geschäft der Franzosen für 3,9 Milliarden Euro kaufen.
Das Gebot von Siemens und MHI bewertet das Alstom-Energiegeschäft nach eigener Aussage mit 14,2 Milliarden Euro. Die Offerte von GE beträgt vom Wert her unverändert umgerechnet 12,5 Milliarden Euro. Allerdings wird der Betrag, der tatsächlich fließt, noch sinken. Denn der Vorschlag von GE, das eigenen Bahnsignal-Geschäft einzubringen, wird den in bar zu begleichenden Kaufpreis senken. Der Wert dieses GE-Geschäfts soll entsprechend auf den Preis angerechnet werden, erläuterte Immelt. Was das konkret in Euro und Cent bedeutet, wollte der Manager aber nicht sagen.
GE warb für die eigenen Vorschläge, die auch vom Alstom-Management abgesegnet worden seien. Die Gemeinschaftsunternehmen würden es gewährleisten, dass der Name Alstom Bestand habe und Entscheidungen weiterhin in Frankreich getroffen würden. Zudem würden neue Stellen geschaffen. Gleichzeitig könnten wie angestrebt die Synergien einer Zusammenarbeit gehoben werden. General Electric versprach mit Blick auf die eigenen Aktionäre eine sofortige Steigerung der Gewinne.
Alstom-Aktionäre waren vom neuen GE-Angebot enttäuscht. Da die Amerikaner ihr Bahntechnik-Geschäft einbringen wollen und entsprechend weniger Bargeld mitbringen, dürfte auch weniger für die Alstom-Aktionäre abfallen. Zudem dürfte den Aktionären die Vorstellung nicht gefallen, dass der französischen Regierung Sonderrechte in einem Atom-Joint-Venture eingeräumt werden sollen, sagte ein Händler. Alstom-Aktien verloren in Paris deshalb rund 6 Prozent.
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June 19, 2014 13:03 ET (17:03 GMT)
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Siemens AG | 179,10 | -0,54% |