Für Infineon beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit

   Aus Sicht der Märkte spricht vieles für Infineon. Dem Konzern gelang es, die höchst anspruchsvolle Produktionstechnik massentauglich zu machen, während Wettbewerber bisher nicht einmal den ersten Schritt taten. Schwierig und teuer war die Entwicklung auch für Infineon, denn die gut pizzagroßen Siliziumscheiben sind kaum dicker als ein Blatt Papier und damit sehr empfindlich. Wie es gelang, sie trotzdem für die Beschichtung mit Leistungshalbleitern nutzbar zu machen, dazu schweigt Infineon: strengstes Betriebsgeheimnis.

   Analyst Günther Hollfelder von der Baader Bank spricht von einem "echten Meilenstein", den Infineon erreicht habe. Konzernchef Reinhard Ploss nannte den Durchbruch bei der Präsentation vor Fachpublikum einen veritablen Wettbewerbsvorteil". Doch den muss er erst noch nutzen können. Derzeit ist die Nachfrage nach Halbleitern eher mau. "Wenn binnen zwei Jahren keine Nachfrage kommt - was wir nicht glauben - dann schmilzt der technologische Vorsprung zur Konkurrenz natürlich dahin", warnt ein Industrieexperte.

   DJG/uqu/WSJ

  Dow Jones Newswires

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Von URSULA QUASS